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Allerlei Leute und Sommerfreuden

«Verstehen Sie Heterosexuelle, Schwarze und Juden, die sich angegriffen fühlen?» steht als Frage in einem Interview. Die Antwort darauf war ernsthaft, so im Sinne, dass Minderheiten halt immer zu Zielscheiben gewisser Kleingeister werden könnten. Und ich erinnere mich an eine angeblich stattgefundene Umfrage vor vielen Jahren, als Personen in Zürich gefragt worden sein sollen, ob sie Vorbehalte gegen Heterosexuelle hätten. Grundtenor der Antworten: Nein, solange diese unter sich blieben und die Gesellschaft nicht störten. Si non e vero …

P.S. Wer die Pointe nicht erfasst – also aufklären werde ich nicht.

Dislozieren wir besser aufs Land: Zuerst kam der Mähdrescher und dann die Vögel, die sich auf die entblössten Mäuse stürzten. Selber schuld, liebe Mäuse. Man entblösst sich auch nicht einfach so in einem Kornfeld. Zumal es dort dem Vernehmen nach gar kein Bett hatte.

Ein Bett, oder zumindest ein Bettchen hat dagegen die DJ, die laut Medienbericht, nach der Geburt ihres Kindes ihre Plattenteller gegen Windeln getauscht hat. Da fragt man sich beim Lesen, wieviele Windeln es wohl gibt für so einen Plattenteller. Und ob es, in Zeiten von Corona, vielleicht auch WC-Papier sein dürfte. Also für die, die kein Baby bekommen haben.

Wobei, Babys sind ja so goldig. Im Gegensatz zu den Türgriffen, die in einer Reportage beschrieben werden: Goldige Klinken soll es haben in dem herrschaftlichen Haus. Geht gar nicht, ist einfach nur Dialekt, Mundart. Klinken sind golden, goldfarben oder vergoldet. Goldig sind kleine Hunde oder Katzen und eben Kinder. Also letztere nur dann, wenn sie süss lächeln. Dann aber auch, wenn sie noch gar keine Zähne haben – und schon gar keine goldenen.

Im Sommer war auf den Seen viel Betrieb. Gummiboote, Ruderboote, Flamingos, SUP, was Stand up Paddle heisst, und zu allem Übel noch Kursschiffe. Und dann, man glaubt es kaum, donnert noch ein Ruderer in einem Skiff vorbei. Donnert! Als ehemaliges «Seemeitli», das ab und zu auch mal einen «Achter» gesteuert und auch schon in einem Skiff gesessen hat, stellen sich mir bei dieser Beschreibung sämtliche Haare auf. Ein Skiff ist ein sehr schmales, aber rund acht Meter langes Sportboot, in dem ein Ruderer auf einem Rollsitz mit dem Rücken zu Fahrtrichtung sitzt. Eine ziemlich wacklige Angelegenheit, weiss ich aus eigener Erfahrung. Da donnert keiner. Man gleitet vielmehr über das Wasser – wenn mans kann – und versucht bei jeder grösseren Welle, nicht zu kippen. Dass der Skiffier mit seinem Boot weiss, wie man ordentlich Dampf macht, wie es am Schluss der Reportage heisst, ist ebenso wie der Donner der Fantasie des Schreibenden geschuldet.

Vielleicht versteht er mehr von Botanik? In einem «Baummuseum» sollen drei Lerchen wachsen. Und in deren Äste trillern dann die Lärchen? So viel zum Naturverständnis – oder zum Korrekturprogramm der Redaktion. Dass uns diese «Lerchen» auch noch Früchte spenden sollen, kommt hinzu. Natürlich sind Lärchenzapfen Früchte. Nur: Wer arrangiert schon eine Früchteplatte mit Lärchen- und Tannenzapfen? Nein, diese Früchte werden nicht gespendet – oder höchstens den Eichhörnchen.

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