StartseiteMagazinKolumnenCorona, das WEF und der SVP/FDP-Brief

Corona, das WEF und der SVP/FDP-Brief

Singapur statt Bürgenstock? Asiatischer Stadtstaat oder exklusiver Hotelpalast hoch über dem Vierwaldstättersee, der sich in arabischer Hand befindet? Innerschweizer Parlamentarier, angeführt von Franz Grüter (SVP) und Petra Gössi (FDP), sind entsetzt. Sie schreiben an den für sie sonst zu mächtigen Bundesrat einen Brief im flehenden Ton: Er solle für sie die  Kohlen aus dem Feuer holen. Er soll Klaus Schwab, den Gründer des Weltwirtschaftsforums (The World Economic Forum, WEF) und eingebürgerter Schweizer davon zu überzeugen versuchen, mit seinem „Light-Weltforum 2021“ im Mai doch unbedingt in der Schweiz, eben auf dem Bürgenstock, zu bleiben, wie er es vorsah.

Die WEF-Verantwortlichen winken ab. Die Schweiz sei in der Zwischenzeit zum Corona-Hotspot mutiert. Für Schwab „haben Sicherheit und Gesundheit der Teilnehmer, aber auch der Bevölkerung absolute Priorität». Denn viele der hochgestellten Manager und die für das WEF noch wichtigeren Spitzen-Politiker in dieser Welt hätten bereits ihre Bedenken anmelden lassen: Das Risiko, in den Corona-Hotspot Schweiz zu reisen, sei für sie schlicht zu hoch. Um die Frage, ob das WEF in Corona-Zeiten überhaupt stattfinden soll, geht es den WEF-Leuten keineswegs; sie wollen es partout durchführen, wenn auch im Kleinformat.

So ist bereits eingetreten, was Franz Grüter, der rührige SVP-Nationalrat und Top-Manager seiner Partei, so befürchtet: Die einmalige Verlegung des WEF nach Singapur hätte weit über diesen Fall hinaus schwerwiegende Folgen für die Schweiz. Das WEF könnte endgültig aus der Schweiz, präziser aus Davos abziehen. Die Folge: Der Image-Verlust wäre nicht mehr wettzumachen. Und mögliche Nachahmer sind nicht so weit entfernt: Denn was für Klaus Schwab gilt, könnte auch für andere, weltweit tätige Organisationen wie die FIFA, das Olympische Komitee, die UNO mit ihrem Sitz in Genf und ihr angeschlossenen Organisationen gelten: Wegzug aus dem bisherigen und unangefochtenen Hort der Sicherheit, Wegzug aus der Schweiz. Was in Genf, in Montreux, ab und zu in Zürich, auch in Basel, Bern, abgeschirmt von der Öffentlichkeit, stattfindet, wie Friedensgespräche, Treffen westlicher Geheimdienste, wie die Zusammenkunft des  „Club de Bern“, komplexe Verhandlungen über Handelsvereinbarungen, schwierige Fusionen weltweit tätiger Konzerne, könnten künftig weit ab von Europa stattfinden, dort, wo Corona Dank drastischer Massnahmen unter Kontrolle ist.

Oder ganz andersrum. Der deutsche Journalist Frederik Jötten schreibt im Tagesanzeiger-Magazin, dass er von Kindesbeinen an mit seinen Eltern jedes Jahr in die Schweiz, ins Engadin zum Skifahren fuhr. Seine Mutter habe immer von der perfekten Sicherheit in der Schweiz geschwärmt. Sie hätten auf der Fahrt durchs Rheintal Vico Torrianis Schlager intoniert „I dr Schwiiz, i dr Schwiiz, in der Schweiz… „ Und sich so gefreut. Auch jetzt sei die Schweiz zwar keine Insel, doch sie drohe in diesem Winter zu einer zu werden. Die Schweiz sei für seine Eltern (80 und 91 Jahre alt) jetzt schlicht zu gefährlich.

Es sind gerade FDP und SVP, die beides wollen: Die Schweiz soll als Hort mit weltweiter Ausstrahlung, garantiert durch eine hohe, gar höchste polizeiliche, gar militärische Sicherheit, keinen Image-, keinen Wertschöpfungsverlust erfahren. Im Gegenteil: Sie soll aber auch aktuell ein Wintersportland bleiben, mit allen Risiken, die damit einhergehen, damit verbunden sind. Sie setzen uns damit dem Risiko aus, auch weiterhin an der Spitze der Staaten zu bleiben, welche die meisten Infizierten pro Tag aufweisen, die meisten Todesfälle an und mit Corona zu zählen haben. Die beiden Ziele sind schlicht, auch bei den besten Schutzkonzepten, nicht zu vereinbaren. Die Nachbarstaaten, selbst Österreich, das Wintersportland par excellence, machen es uns vor, insbesondere Deutschland, unser nördliches Nachbarland, hat weit geringere Infiziertenzahlen, weniger Todesfälle, aber eine weit bessere Einsicht in die Notwendigkeit eines umfassenden Schutzes.

Übrigens: Klaus Schwab will Anfang nächster Woche entscheiden, ob er mit dem WEF 2021 nach Singapur zieht oder auf den Bürgenstock, hoch über dem Vierwaldstättersee, Hof halten will. Und Simonetta Sommaruga und Alain Berset haben säumige Kantonsregierungen zum Krisengipfel geladen. In der vorweihnächtlichen Zeit ist es ja nicht zu spät, friedlich eine gemeinsame Linie zu finden, wie der Ausbreitung des Virus Einhalt geboten werden kann, auch im Wintersport.

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1 Kommentar

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