StartseiteMagazinGesellschaftDas Schiff, das Meeresmüll sammelt und vernichtet

Das Schiff, das Meeresmüll sammelt und vernichtet

Ein innovativer Riesen-Katamaran zur Sammlung von Meeresmüll soll Massstäbe bei Energieeffizienz und Emissionsreduzierung setzen und mit einem ganzheitlichen Konzept dazu beitragen, die Zersetzung von Makro-Meeresmüll zu Mikroplastik zu verhindern. Dahinter steckt der Schweizer Rekordsegler und Abenteurer Yvan Bourgnon, der die Umweltschutzorganisation „The SeaCleaners“ gegründet hat.

Nach drei Jahren Forschung und Entwicklung haben der Abenteurer und renommierte Rekord-Weltumsegler Yvan Bourgnon und die von ihm ins Leben gerufene Umweltschutzorganisation TheSeacleaners in Paris den ersten Riesen-Katamaran der Welt vorgestellt, der die Meere nahezu emissionsfrei und effektiv von Plastikmüll befreit.

Mit seinem aus der Natur abgeleiteten Design und einem innovativen Hybrid-Antriebssystem bewegt sich der „Manta“ (spanisches Wort für Rochen) weitgehend autonom und ist dabei in der Lage, das auf See gesammelte nicht mehr recyclingfähige Plastik noch an Bord zu verarbeiten und zu verwerten. Zum Gesamtkonzept gehört neben dem Einsammeln von Meeresmüll der Betrieb eines internationalen Forschungslabors und ein für die Öffentlichkeit zugängliches Kompetenz- und Informationszentrum an Bord des Schiffes.


Der Manta soll ab 2024 rund 5000 bis 10 000 Tonnen Kunststoff-Müll abfischen und dabei neue Massstäbe beim Thema Umwelt- und Ressourcenschonung setzen.

Der 56,5 Meter lange und 26 Meter breite Riesen-Katamaran bewegt sich dabei nicht allein durch den Einsatz der 1500 m² Segel. Die Stromversorgung erfolgt über zwei Windturbinen, zwei Wasserkraftgeneratoren und fast 500 m² Photovoltaik-Solarpaneele. Dazu nutzt der Manta eine Waste-to-Electricity Conversion Unit, eine Anlage zur Umwandlung von Abfall in Elektrizität. Auf diese Weise wird es möglich, das gesammelte, sortierte, nicht mehr recycelbare Plastik, an Bord in Energie für den Vortrieb des Schiffes umzuwandeln.

Das verwendete Verfahren ist die Pyrolyse, bei der der Kunststoff ohne Verbrennungsprozess geschmolzen wird und ein Synthesegas entsteht. Dieses «Syngas» wird wiederum durch eine Turbine in Strom umgewandelt und versorgt alle Anlagen an Bord mit Strom: Cockpit- und Navigationsinstrumente, Batterien, Antrieb sowie Sammel- und Sortieranlagen.

Initiator Yvan Bourgnon

Initiator des Konzeptes ist der bekannte französisch-schweizerische Rekordsegler Yvan Bourgnon, der 2017 der erste Segler war, der die Nordwestpassage auf einem Einhand-Sportkatamaran ohne Kabine und sonstige Hilfsmittel absolvierte.

Yvan Bourgnon auf hoher See

Im Alter von 8 Jahren reiste er mit seinen Eltern auf einem Boot vier Jahre lang um die Welt. Als Abenteurer und Navigator fuhr er später über die Ozeane und sah ihre zunehmende Verschmutzung mit Plastik. Ein einschneidendes Erlebnis war für Bourgnon dabei seine Weltumsegelung mit einem Einhand-Sportkatamaran in den Jahren 2013 bis 2015. An vielen Orten waren aus dem einst so klaren Wasser schwimmende Müllhalden aus Plastik geworden. Zurück in Frankreich gründete Bourgnon im Jahr 2016 The SeaCleaners, eine Umweltschutzorganisation, die sich mit Unterstützung internationaler Partner der Reinigung und dem Schutz der Meere verschrieben hat.

„Der Manta ist ein völlig neuartiges Konzept, dass mit Zukunftstechnologien die Meere reinigt, ohne die Umwelt zu belasten. Mit dem Konzept beschreiten wir nicht nur völlig neue Wege in der Bekämpfung von Meeresmüll, sondern zeigen auch nachhaltige Konzepte für den Schiffsbau und die Seefahrt der Zukunft auf“, sagt Yvan Bourgnon.

„Genauso wichtig wie das Einsammeln des für viele Arten lebensbedrohenden Plastiks ist uns die Forschung und die präventive Arbeit am Thema Meeresverschmutzung, das uns allen angehen muss. Über die Nahrungskette gelangt der Müll am Ende in Form von Mikropartikeln zurück zu uns.“

Dank einer einzigartigen Kombination von vier sich ergänzenden Sammel-Vorrichtungen kann der Manta schwimmenden Makroabfall ab 10 Millimetern Grösse aufwärts sammeln, bevor sich dieser in Mikroplastik zersetzt.

Daneben setzt das Manta-Projekt aber auch auf den wissenschaftlichen und präventiven Ansatz. Zur 34-köpfigen Besatzung werden bis zu 10 Wissenschaftler gehören, die sich in der bordeigenen Forschungseinrichtung mit der Quantifizierung, Charakterisierung und Ortung von Meeresmüll befassen und die gesammelten Daten in Open Data zur Verfügung stellen. Ausserdem sind in den Regionen, die der Manta bereist, Massnahmen zum Kompetenztransfer und zur Sensibilisierung der dortigen Bevölkerung geplant.

Entwickelt wurde der Manta von internationalen Experten. Ein technisches Konsortium aus etwa zwanzig Unternehmen und fünf Forschungslabors arbeitet an der Konzeption und Konstruktion des Schiffes. Die Auswahl der Werften, die den Manta bauen werden, wird in der ersten Hälfte des Jahres 2021 erfolgen.

Der Stapellauf und die ersten Sammelmissionen werden 2024 stattfinden. Der Manta wird dabei vor allem in Asien, Afrika und Südamerika eingesetzt, und zwar in strategischen Bereichen, in denen die Verschmutzung durch Plastik im Meer besonders hoch ist. Dazu zählen Küstengebiete, Flüsse und die Mündungen grosser, besonders belasteter Flüsse.

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