StartseiteMagazinKolumnenMeinen, was man sagt, und umgekehrt

Meinen, was man sagt, und umgekehrt

Es ist keine gute Zeit, die wir gerade erleben. Für keinen. Man schaue sich nur die geschlossenen Lokale an. «Die verklebten Fensterscheiben wirken ziemlich ausladend.» Stimmt leider nur fast. Denn ausladend kann auch ein nicht sehr einladendes und sogar geschlossenes Lokal sein. Wenn es ein die Häuserzeile dominierendes Gebäude ist.

Auch ein Baum, die Gestik eines Menschen und auch ein Decolleté kann als ausladend bezeichnet werden. Obwohl letzteres ja sehr einladend wirken kann. Sprache ist manchmal unlogisch. Denn die Verben einladen und ausladen meinen genau das, was der Journalist gemeint hat.

Etwas anderes gemeint hat hingegen der Blattmacher, der auf der Frontseite titelte: «Die meisten Toten sind in den Heimen gestorben.» Ja, wenn es nur die schon Toten gewesen wären! Aber es waren die noch lebende Menschen, die vielleicht gerne noch länger gelebt hätten. Danke an meinen lieben Kollegen, der seine Zeitung aufmerksam gelesen und mir diese Trouvaille geschickt hat!

Viele Menschen geniessen in diesen Wochen einen Waldspaziergang. Und da kann einen Wunderliches begegnen: «Ein Förster stapft im Zickzack durch das Geäst». Das wäre doch ein Bild wert, wie der Mann da durch die Baumkronen turnt. Oder war vielleicht das Gehölz am Boden gemeint?

Früher, als noch mit Bleilettern Wort für Wort gesetzt wurden, hätte man noch dem Setzer die Schuld zuschieben können. Er habe in der Eile zwei Buchstaben vertauscht und deshalb «Wohnraum für 35 Parteien geplant», geschrieben. Und das erst noch auf der Frontseite. Aber heute fragt man sich nur: Wer soll da alles wohnen? FDP, SVP, SP, GP, GLP – ja, es gäbe noch mehr. Aber 35 Parteien in einer mittelgrossen Gemeinde? Oder waren vielleicht Partien gemeint, Wohneinheiten? Zwei Buchstaben vertauscht und schon steht da ein falscher Titel!

Dann lieber gleich auf der Strasse wohnen. «Die Strasse wurde von einem Zahntechniker bewohnt», heisst es und man denkt, das müsse vor vielen Jahren, so zu Zeiten der Bader gewesen sein. Heute haben diese Berufsleute eine Praxis und müssen ihre Patienten nicht mehr auf der Strasse behandeln. Auf der Strasse wohnen heute, wenigstens in Städten, noch ab und zu Menschen. Obdachlose, keine Zahntechniker.

Tassen in einem offenen Gestell in der Küche sind ziemlich unpraktisch, «weil man mit dem Abstauben nicht hinterher kommt». Hier fehlt der Film zu Aussage: Da sind Tassen und wir versuchen, hinter ihnen her zu putzen. Was nicht geht, weil sie zu schnell sind an ihren Haken oder auf den Gestellen. Nachkommen mit Putzen könnten wir schon, aber dann müssten sie stillhalten. Nonsens pur! Da versorgen wir doch lieber alle Tassen im Schrank!

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