StartseiteMagazinGesundheitVersicherte bevorzugen Lifestyle-Versicherungen

Versicherte bevorzugen Lifestyle-Versicherungen

Die Nachfrage nach Zusatzversicherungen für Suche, Rettung und Transport ist deutlich tiefer als für Lifestyle-Angebote wie Alternativmedizin oder Brillen und Kontaktlinsen. Das zeigt eine Comparis-Analyse. Das sei fahrlässig, warnt Comparis-Krankenkassenexperte Felix Schneuwly.

Die Grundversicherung in der Schweiz deckt schweizweit eine gute medizinische Versorgung. Ergänzend dazu gibt es Zusatzversicherungen. Eine Analyse von über 391’000 Offertenanfragen auf der Online-Vergleichsplattform comparis.ch über die letzten 3 Jahre zeigt: Am grössten ist die Nachfrage nach Zusatzversicherungen für Alternativmedizin. Stabil fast 12 Prozent der Offertbestellungen jährlich bei den Zusatzversicherungen auf comparis.ch betreffen diese Kategorie.

Dabei sind in der Grundversicherung bereits die weit verbreiteten komplementärmedizinischen Methoden Akupunktur, anthroposophischen Medizin, Arzneimitteltherapie der Traditionellen Chinesischen Medizin, klassischen Homöopathie und Phytotherapie bei einer Behandlung durch einen Schulmediziner von der Grundversicherung gedeckt. «Alternative Heilpraktiken sind zwar gar nicht so teuer. Trotzdem wollen offensichtlich viele Versicherte diese nicht schulmedizinischen Leistungen versichert haben. Viele Leute schauen hier zu wenig auf das Kosten-Nutzen-Verhältnis», beobachtet Comparis-Krankenkassenexperte Felix Schneuwly.

Notfalldeckung im Ausland trotz Corona nachgefragt

Die Nachfrage nach Notfalldeckung im Ausland ist zwar seit 2018/19 um 6,4 Prozent zurückgegangen. Doch beläuft sich die Kategorie noch immer auf 10,3 Prozent aller Offerten und liegt damit auf Platz zwei der Nachfragerangliste. «Medizinische Notfallbehandlungen im Ausland sind teuer und durch die Grundversicherung nur beschränkt gedeckt. Angesichts der durchschnittlich etwas mehr als einer Auslandreise pro Jahr und Person macht diese Zusatzversicherung aber vor allem für Reisen ausserhalb des EU-EFTA-Raums Sinn. So etwa für Kanada, USA, Japan, Australien und Neuseeland», so Schneuwly.

Unterschätzte Kostenfalle Rettungs- und Krankentransportkosten 

Demgegenüber hat das Sicherheitsbewusstsein vieler Schweizerinnen und Schweizer einen grossen blinden Fleck bei den echten Deckungslücken der Grundversicherung. Nur knapp stabile 7 Prozent der Offertbestellungen betreffen Zusatzversicherungsprodukte für Suche/Rettung und Transport.

Das erstaunt Schneuwly. «Eine fehlende Zusatzversicherung kann für Personen, die ihre Unfallversicherung über die Krankenversicherung abgeschlossen haben, zur Kostenfalle werden. Auch wer zwar durch den Arbeitgeber unfallversichert ist, aber etwa beim Wandern einen Herzinfarkt erleidet, bleibt ebenfalls auf den Kosten sitzen. Denn das ist kein Unfall», warnt der Comparis-Experte. Der Grund: Die Grundversicherung zahlt nur die Hälfte der Rettungskosten in der Schweiz bis zum Maximalbetrag von 5’000 Franken pro Kalenderjahr. Für Krankentransporte gilt ebenfalls die Hälfte bis zu einem Maximalbetrag von 500 Franken. Ein Helikoptertransport allein kostet dabei im Durchschnitt rund 3’500 Franken. Die Grundversicherung bezahlt davon nur 1’750 Franken.

Stark gestiegene Nachfrage nach Zahnzusatzversicherungen

Offenbar seien die Versicherten eher willig, in Lifestyle zu investieren, glaubt Schneuwly. So ist die Nachfrage nach Gesundheitsvorsorge oder jene nach Zuschüssen für Brillen und Kontaktlinsen sowie für nicht kassenpflichtige Medikamente und Hilfsmittel mit 8,1 bzw. 8,2 Prozent Anteil am Total klar höher.

Mit 15,9 Prozent Wachstum stark zugenommen hat über die letzten Jahre die Nachfrage nach Zusatzversicherungen für Zahnbehandlungen. Deren Anteil macht inzwischen 9,5 Prozent aller Offerten aus. Gleiches gilt für die Versicherungen für Zahnstellungskorrekturen. Hier ist sogar ein Plus von 17,4 Prozent zu verzeichnen. Zahnstellungskorrekturen machen heute 5,4 Prozent von allen Offerten aus.

Spitalzusatzversicherungen unter Druck, aber immer noch beliebt

Alles andere als im Sterben liegen die oft totgesagten halbprivaten und privaten Spitalzusatzversicherungen. Die Nachfrage nach Spital Privat hat auf comparis.ch zwischen 2018/19 und 2020/21 um satte 25 Prozent zugelegt. Heute macht sie 2 Prozent aller Offertanfragen aus. Unverändert geblieben ist die Nachfrage nach Halbprivat- und Flexversicherungen (3,7 bzw. 3,5 Prozent aller Offerten). «Eine Comparis-Untersuchung zeigt, dass Versicherte mit einer Flexlösung viel sparen können, ohne im Einzelfall auf den Komfort der halbprivaten oder privaten Spitalabteilung verzichten zu müssen. Trotzdem entscheidet sich eine Mehrheit der Comparis-Nutzer für die traditionellen Spitalzusatzversicherungen», so Schneuwly.

Hingegen hat die Nachfrage nach «Spital allgemein ganze Schweiz» im gleichen Zeitraum um 11,6 Prozent abgenommen und beträgt am Gesamtanteil aller Offerten heute noch 7,6 Prozent. «Die Zusatzversicherung Spital allgemeine Abteilung ganze Schweiz scheint nur für Versicherte in kleinen Kantonen ohne grosse Uni- oder Zentrumsspitäler attraktiv zu sein», erklärt sich Schneuwly die sinkende Nachfrage.

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