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Der Gesundheit zuliebe

Fachleute beurteilen den Tabakkonsum als grösste vermeidbare Todesursache in der Schweiz. Sie befürworten ein Verbot von für Kinder sichtbarer Tabakwerbung. Schon viele Länder kennen ein solches und haben beeindruckende Erfolge erzielt. Selbst die Tabakindustrie gab sich den Ehrenkodex, sich mit der Marketingstrategie „ausschliesslich an erwachsene Rauchende und nicht an Minderjährige“ zu wenden. Doch die Realität ist eine andere. Beispiele dafür gibt es täglich.

Jede Parlamentarierin kann ein Lied davon singen, wie Tabakfirmen im Bundeshaus lobbyieren. 2015 wollte der Bundesrat den Jugendschutz verstärken. Doch gegen jenes Gesetz, das Einschränkungen der Tabakwerbung vorsah, erwirkte eine «Allianz für eine massvolle Präventionspolitik» die Rückweisung mit dem Auftrag, auf Einschränkungen von Werbung zu verzichten. Die Tabaklobby hatte sich durchgesetzt.

Dieser Rückschlag war die Geburtsstunde der Volksinitiative «Ja zum Schutz der Kinder und Jugendlichen vor Tabakwerbung». Sie verlangt ein Verbot von Tabakwerbung, Verkaufsförderung und Tabaksponsoring, die Kinder und Jugendliche erreicht. Das sei extrem, sagt die Gegnerschaft und vergisst, dass sich die Branche selber in ihrem Kodex dazu bekannt hat.

Das Parlament hat 2021 nach vielen Runden ein Tabakproduktegesetz verabschiedet. Der Jugendschutz ging dabei erneut vergessen. Bundesrat Alain Berset beurteilte klar, die Vorlage sei «kein grosser Fortschritt». Und auch der freiwillige Ehrenkodex der Branche ist gescheitert.

Darum stimmen wir am 13. Februar über die Initiative ab. Fachkreise setzen sich für ein JA ein, so Haus- und Kinderärzte Schweiz, die Krebsliga, die Lungenliga, die Verbindung der Schweizer Ärztinnen und Ärzte FMH, die Stiftung Sucht Schweiz, der Schweizerische Drogistenverband, der Schweizerische Apothekerverband Pharmasuisse, Pädiatrie Schweiz, die Lungenfachärzte, die Kardiologen und die Allianz Gesunde Schweiz.

Sie alle empfehlen der Stimmbevölkerung ein JA zum Jugendschutz, ein Ja zur Initiative «Kinder und Jugendliche ohne Tabakwerbung».


Bea Heim, Präsidentin VASOS, Co-Präsidentin SSR, ehemalige Nationalrätin

 

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1 Kommentar

  1. Jeder Kinofilm enthält völlig unnötig, explizit Raucherszenen. Es wäre eine Aufgabe für Investigative-Journalisten zu klären, was die Filmbranche für diese Zigarettenwerbung erhält.

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