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Mehr Privatsphäre am Smartphone

Schon mehrfach haben wir über sogenannte Berechtigungen auf dem Smartphone gesprochen. Installierte Apps möchten Zugriff auf bestimmte Bereiche des Handys, wie Kamera, Standort, Mikrofon oder Adressbuch. Meistens sind diese Berechtigungen notwendig und sinnvoll, damit eine App funktionieren kann.

Manche, vor allem kostenlose Apps verlangen jedoch auch Berechtigungen, die für die Funktionalität eigentlich nicht notwendig sind. So gibt es beispielsweise Wetter-Apps, die auf das Adressbuch zugreifen wollen oder Taschenlampen-Apps, die den Standort ermitteln und vom Smartphone an fremde Server senden könnten. Ob und wann dies zu einer Verletzung der Privatsphäre führt, ist für Nutzerinnen und Nutzer oftmals gar nicht ersichtlich.

Um privatsphäre-freundliche Alternativen zu dubiosen Apps anzubieten, die unnötige Berechtigungen anfordern, wurden die sogenannten Privacy-Friendly Apps entwickelt. Die von der Forschungsgruppe SECUSO entwickelten Apps für Android-Geräte fordern immer nur die für die Funktionalität erforderlichen Berechtigungen an. Zudem enthalten sie keine Tracking-Mechanismen, so dass keinerlei Nutzungsdaten gesammelt werden. Alle Applikationen der Privacy Friendly Apps können daher ohne Bedenken hinsichtlich Privatsphäre- Verletzungen installiert werden. Mehr Informationen dazu finden Sie unter https://secuso.aifb.kit.edu/105.php

Wer steckt hinter den Privacy-Friendly Apps?

Privacy Friendly Apps ist ein Projekt der Forschungsgruppe SECUSO (Security ­– Usability – Society) am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) in Deutschland. Das Projekt wurde erst kürzlich mit dem “Digital Autonomy Award” ausgezeichnet für seinen Beitrag zur Steigerung der individuellen digitalen Souveränität. Mit dem Digital Autonomy Award werden innovative digitale Lösungen ausgezeichnet, die Menschen einen reflektierten und selbstbestimmten Umgang mit ihren Daten, Geräten und Anwendungen ermöglichen. Ziel des Awards ist es, neuartigen Ansätzen in der Mensch-Technik-Interaktion zu mehr Sichtbarkeit zu verhelfen.

Welche Apps gibt es? 

Es wurden bereits 33 Apps entwickelt, vermutlich kommen noch weitere dazu. Die Apps sind alle kostenfrei und stammen aus den Bereichen Fitness & Gesundheit, Tools, Spiele und Sicherheit. Sie fordern lediglich die für die Funktionalität notwendigen Berechtigungen an und enthalten keine Tracking-Mechanismen. Jegliche Daten werden nur auf den Geräten der nutzenden Personen gespeichert. Die Apps stellen somit privatsphärenfreundliche Alternativen zu datenhungrigen Apps dar, die Zugriff auf sensible Daten einfordern. Es gibt beispielsweise Gesundheits-Apps wie einen Schrittzähler, einen Ernährungstracker und Zirkeltraining, praktische Apps wie Taschenlampe, Wetter-App, QR-Code-Scanner und Einkaufsliste, Spiele wie Sudoku, Dame, Solitär oder Schiffe versenken und Sicherheits-Apps wie einen Passwortgenerator.

Die vollständige Liste aller Anwendungen finden Sie hier: https://secuso.aifb.kit.edu/105.php.

Wichtiger Hinweis: Leider sind alle diese Apps nur für Android-Smartphones verfügbar, nicht für das iPhone.

Wir können die Nutzung dieser Apps sehr empfehlen. Sie haben vor allem 4 Vorteile:

  1. Minimale Berechtigungen: Privacy Friendly Apps fordern von Ihnen nur für die Funktionalität erforderliche Berechtigungen an. Häufig werden sogar gar keine Berechtigungen benötigt.
  2. Keine Tracking-Mechanismen: Ihre Nutzungsdaten werden nicht gesammelt und es werden keine Nutzungsprofile erstellt.
  3. Optimiert auf Privatsphäre: Alle Privacy Friendly Apps, die mit sensiblen Daten umgehen, treffen besondere Vorkehrungen, um diese Daten zu schützen. Dabei werden Ihre Daten vor Fremdzugriffen und unbeabsichtigter Weitergabe geschützt.
  4. Öffentlicher Quellcode: Den öffentlichen Quellcode jeder Privacy Friendly App kann man auf der Software-Entwickler-Plattform GitHub einsehen. So kann nachvollzogen werden, dass die Apps die oben beschriebenen Eigenschaften auch wirklich einhalten.

Quelle: https://secuso.aifb.kit.edu/downloads/Flyer/KIT-Faltblatt-PFA.pdf

Natürlich bedeutet dies im Umkehrschluss nicht, dass alle anderen Apps unseriös sind und unnötige Daten abgreifen. Es gibt selbstverständliche sehr viele kostenfreie und kostenpflichtige Apps, bei denen alles seriös abläuft. Aber es gibt leider auch immer ein paar schwarze Schafe. Bei den oben genannten Apps können Sie sich ganz sicher sein, dass diese sicher sind und keine Daten sammeln.


Dieser Beitrag wurde bereitgestellt von unserem Partner Levato. Weitere Hilfestellungen zu Computer, Internet und Smartphone finden Sie auf www.levato.de.

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