StartseiteMagazinKolumnenZürcher Wahlen: Mit Leidenschaft zum Erfolg

Zürcher Wahlen: Mit Leidenschaft zum Erfolg

Es ist schon erstaunlich. Die Wählerschaft schliesst Experimente aus, setzt auf Kontinuität. Bisherige Überflieger sind aussen vor, werden auf den Boden der Realität zurückgeholt. Und es kommt anders als man denkt. Selbst die Umfragen der Medien werden Lügen gestraft. Es tritt nicht ein, was sie zu suggerieren versuchten.

Und die ganz zentrale Frage, die von allen Politauguren bereits im Vorfeld und immer wieder bei den Zürcher Gesamterneuerungs-Wahlen gestellt wird: Sind die Zürcher Wahlen wegweisend für den eidgenössischen Urnengang, der im Oktober ansteht? Ja, das könnten sie sein. Ja, es sind sie, wenn eines eingelöst wird. Darüber später.

Zuerst: Es ist keine politische Bewegung in Sicht, die das alles ändern wollte und auch könnte. Die SVP ist überglücklich, dass sie halten, gar leicht zulegen konnte. Die SP liess sich nicht von der FDP vom zweiten Platz verdrängen, legte gar zum Erstaunen der Politbeobachter einen Sitz zu. Die Freisinnigen sind gestoppt. Ihr zweiter Regierungskandidat Peter Grünenfelder, der alles aufmischen, den Kanton wie ein Unternehmen führen wollte, brachte nicht das, was sich die Partei so sehnlichst wünscht: mehr Einfluss in der Regierung, um gar zurückzufinden zur freisinnigen Dominanz. Ernüchternd müssen die Grünliberalen zur Kenntnis nehmen, dass die Bäume nicht in den Himmel wachsen. Dazu beigetragen hat auch Benno Scherrer, ihr Regierungsratskandidat, der selbst auf dem Wahlplakat blass, gar unfreundlich wirkte. Und so erbrachte er den Beweis, dass selbst das Präsidium im Kantonsrat nicht zur Profilierung reicht. Chantal Galladé, die parteiinterne Gegenkandidatin, hätte der GLP zu mehr Glanz verholfen; sie sitzt immerhin wieder im Kantonsrat. Die junge Partei wird noch lernen müssen, dass nur profilierte Persönlichkeiten in einer Majorz-Wahl gewinnen und so der Partei dienlich sein können. Schmerzvoll trifft es die Grünen; sie sind die eigentlichen Verlierer; sie verlieren gar Stimmen an die Bruderpartei SP, eine nicht erwartete Trendumkehr.

Bei den den Regierungsratswahlen überzeugte einer: Mario Fehr, der Überflieger, der Sozialliberale, der ehemalige Sozialdemokrat. Mit 192’711 Stimmen distanzierte er Natalie Rickli (SVP), die Zweitplatzierte, mit über 11’000 Stimmen, dies ohne Partei im Hintergrund, ohne Milliardäre als Sponsoren. Sein Erfolg ist an sich ganz einfach zu erklären. Er ist der beste Wahlkämpfer in der Schweiz, wie ihn Michael Hermann bezeichnet, der renommierte Politologe. Hinter der Beurteilung steckt aber mehr. Fehr ist ein leidenschaftlicher Politiker, ein Politiker, der den Erfolg sucht, der unermüdlich sich erklärt, sich nicht zu schade ist, stets den Kontakt zu seiner Wählerschaft zu suchen, auch zu pflegen. Er steht für eine engagierte Sozial-, aber auch für eine angemessene Migrationspolitik.

Ein Pendant hat sich im Kanton Baselland hervorgetan: Thomi Jourdan; er schaffte den Sprung in die Baselbieter Regierung, er liess seine Konkurrentin von der SVP, die Nationalrätin Sandra Sollberger, hinter sich. Jourdan führte einen vergleichbaren Wahlkampf wie Mario Fehr, unermüdlich und vor allem mit grosser Leidenschaft.  Auch er hatte nicht eine grosse Partei hinter sich. Mit der EVP hat er nur eine kleine Partei um sich, die ihn leidenschaftlich unterstützt.

Welche Lehren kann nun aus dem Zürcher, auch aus dem Baselbieter Wahlsonntag für die nationalen Wahlen im Herbst gezogen werden? Bewiesen ist jetzt eines: Politisches Engagement, von Leidenschaft getragen, führt zum Erfolg

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