Zum Tag des Alters

In Gstaad, dem noblen Alpendorf trifft sich was Rang und Namen hat. Zum Tag des Alters sind es Ultra-Reiche, die am liebsten ewig leben möchten. An der sog. Longevity Conference treffen sich dieser Tage Investoren, Start-Up-Unternehmen und Leute aus der Wissenschaft, um ihrem Traum vom ewigen Leben zu frönen.

Worauf sonst nur Gläubige hoffen dürfen, ist scheinbar für bares Geld zu haben, freilich nur dann, wenn dieses gleich millionenweise verfügbar ist. Und das Geschäft boomt: „The Longevity Investors Conference gathers together a selected audience of the most prominent investors in the field”.

Dabei gäbe es weiss Gott sehr viele andere und dringlichere Bereiche, in welche die Finanz-Schickeria ihre überflüssigen Milliarden investieren könnte und sollte, angefangen bei der Klimafrage bis zur hungernden Bevölkerung in vielen Teilen der Welt.

Derweilen beschäftigt eine wachsende Zahl von uns Schweizer Bürgerinnen und Bürgern die bange Frage, wie sie künftig ihre Krankenkassenprämien bezahlen sollen. Angesichts des Prämienschocks wird dabei fast mantramässig das Alter für den ungebremsten Anstieg der Gesundheitskosten verantwortlich gemacht. Doch namhafte Gesundheitsökonomen sehen das anders. Die Alterung als die  eigentliche Kostenlawine zu brandmarken, greift nach ihren Analysen daneben. Dass die Behandlungskosten in den letzten  Lebensjahren besonders teuer sind, bezweifelt niemand. Doch diese Mehrkosten sind unabhängig vom Alter der Betroffenen. Sterben kann ins Geld gehen, egal wie alt man ist.

Mit anderen Worten, wir können solch unreflektierte Kritik getrost beiseite schieben und das Alter ohne Schuldgefühle leben und gestalten. Die überwiegende Mehrheit verbringt ihre Tage nicht mit Longevity-Investitionen, sondern auf weit sinnvollere Art. Viele engagieren sich in der Unterstützung junger Familien und in der Betreuung von Kindern und Pflegebedürftigen.

Was es braucht ist ein Perspektivenwechsel. Die Alterspolitik sollte viel stärker auf das Potenzial des Alters setzen und die Gesundheitsversorgung besser und innovativer auf die verschiedenen Generationen und damit eben auch gezielter auf das Alter ausrichten. Dabei spielen Unterstützungsangebote nach Bedarf eine wichtige Rolle für die Stärkung der Gesundheit und Autonomie im Alter.  Eine Alterspolitik, die wie bisher noch zu oft an den Bedürfnissen und am Bedarf älterer Menschen vorbeisteuert, können wir uns nur schon rein finanziell nicht länger mehr leisten.

Bea Heim ist Präsidentin von VASOS

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4 Kommentare

  1. Liebe Bea Heim
    Bei Ihrer Meinung, dass es nicht die Alten sind, die primär für den schon fast explosionsartigen Anstieg der Gesundheitskosten verantwortlich sind. Drum verwundert es mich umso mehr, dass auch die VASOS nichts unternimmt, um die diskriminierende und damit widerrechtliche Behandlung der 75jährigen und älteren Patienten zu unterbinden, die bei jeglichen medizinischen Dienstleistungen mit einem Zuschlag bestraft werden.
    Schön, wenn die VASOS hier endlich aktiv wird.
    Mi Dank und Gruss
    Werner Hübschet

  2. Liebe Bea Heim
    Bei Ihrer Meinung, dass es nicht die Alten sind, die primär für den schon fast explosionsartigen Anstieg der Gesundheitskosten verantwortlich sind. Drum verwundert es mich umso mehr, dass auch die VASOS nichts unternimmt, um die diskriminierende und damit widerrechtliche Behandlung der 75jährigen und älteren Patienten zu unterbinden, die bei jeglichen medizinischen Dienstleistungen mit einem Zuschlag bestraft werden.
    Schön, wenn die VASOS hier endlich aktiv wird.
    Mi Dank und Gruss
    Werner Hübscher

  3. Alles ist im Umbruch, bisher Gültiges und Geglaubtes verliert an Boden. Nicht nur beim Thema Alter braucht es neue Sichtweisen und der Zeit angepasste Massnahmen. Den Newsletter von Vasos lese ich mit Interesse und bin dankbar, dass es engagierte Menschen gibt, die sich für die aktuellen Bedürfnisse und Anliegen der älteren Bevölkerung einsetzen.
    Ich habe den Eindruck, dass die Altersgruppe der ü65 Jährigen in der Gesellschaft zu wenig wahr- und ernst genommen wird. Jede/r kämpft in seinem Umfeld für Respekt und Rücksichtnahme, mit mehr oder weniger Erfolg. Die Institutionen, die sich für die alten Menschen einsetzen, sind nach meiner Meinung viel zu leise und politisch ohne grosse Durchsetzungskraft. Ein verstärktes und forderndes Auftreten und eine vermehrte Präsenz in den Medien könnte helfen, das Bild vom Alter zu verändern und die politische Meinungsbildung zu forcieren.

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