StartseiteMagazinKolumnenUnfreiwillig komisch bis völlig falsch

Unfreiwillig komisch bis völlig falsch

Journalisten sind Gestalter. Nicht nur mit Worten, oft auch mit Bildern. Mit Bildern, die sie in unser Kopfkino einspeisen. Manchmal allerdings mit ziemlich verqueren. Stellen Sie sich eine Bergwanderung vor, über grobes Gestein und steiles Gras. Ein schönes Bild, die Wandernden, die da an steilen Grashalmen emporkraxeln.

Oder ein Barbiehaus in Lebensgrösse. In welcher Grösse? So gross wie eine Puppe oder wie ein Kind? Oder wie eine Familie? Kann man sich alles ausmalen.

Eher schwierig wird das bei diesem Politiker: Sein Konzept sei ziemlich wage, wird kritisiert. Wage man es also lieber nicht, diesen vagen Kandidaten zu wählen. Noch etwas mehr Politik gefällig? Von einem treuen Leser habe ich folgenden kryptischen Satz zugeschickt bekommen: «Dominik Blunschy ist der Enkel von Elisabeth Blunschy-Steiner,die sich als erste Nationalratspräsidentin für das Frauenstimmrecht starkgemacht hat.» Der Einsender kommt , wie ich, mit der Chronologie nicht ganz klar: Wie sie wohl Nationalratspräsidentin geworden ist, wenn sie sich dann noch für das Frauenstimmrecht einsetzen musste?

Nicht komisch, eher etwas zweideutig ist der Satz «Er werkelt gerne an seinen Gefährten herum». Und nicht falsch! Plural von Gefährt ist Gefährte, im Dativ Gefährten. Ich würde aber doch eher «an seinen Fahrzeugen» schreiben. Lässt keinen Raum für hämische Spekulationen.

«Sie hat ein Buch geschrieben, indem sie Weisheiten aus ihrem Leben teilt.» Und das reicht? Indem man Gedanken weiterdenkt, entsteht ein Buch. Mittels telepathischem Kontakt? Wohl kaum Und auch nicht mit Hilfe von KI. Es ist wohl eher ein Buch, in dem sie aus ihrem Leben erzählt. Ein Leerschlag und alles ist klar.

Auch beim nächsten Beispiel fehlte nicht viel, und es wäre alles klar: Da tummelt sich eine junge Gruppe von Männern. Was ist eine junge Gruppe, eine ganz kleine, ein Grüppchen oder eine eben erst gebildete? Oder ist es nicht eher eine Gruppe junger Männer … . Nur ein Wort verschieben und alles ist klar.

Da tummeln sich an einem Herbstmarkt die Besucher um die Stände. Tummeln ist ein schöner Begriff. Kinder tummeln sich im Wasser oder auf dem Trampolin, sie hüpfen, schreien, stossen sich gegenseitig. Aber Erwachsene an einem Markt, ich bitte Sie. Etwas mehr Haltung wäre schon erwünscht. Oder ein bisschen mehr sprachliches Feingefühl seitens des Berichterstatters. Gleiches gilt für die Besucher der Olma. Sie schlendern ausgelassen zwischen den Ständen umher, wird notiert.,  Leider gibt es keine Bilder von diesen übermütigen Gästen, die da in den Gängen tanzen und Purzelbäume schlagen. Da würde sogar das kleine Bundesrat- Säuli vor Freude quieken.

Ein schöner Titel: «Hohes Preisschild für Schulhausprojekt». Man stelle sich vor: Da hängt, ganz weit oben, ein Preisschild. Steht da vielleicht «Aktion» drauf oder «Zwei für Eins»? Preise können hoch sein, wissen wir alle, Preisschilder wahrscheinlich auch. Die verdecken dann aber die Sicht. Ist vielleicht auch gemeint mit dem Titel. Leider fehlt auch hier ein Bild.

Die katholische Kirche hat es im Moment nicht leicht. Die Gläubigen laufen in Scharen davon. «Fehlendes Budget wird zu einem Problem» titelt denn auch eine Zeitung. Und das habe Konsequenzen. Nun, ein Budget kann auch mit weniger finanziellen Mitteln aufgestellt werden. Es ist nicht das Budget, also der Voranschlag, die Auflistung der voraussichtlichen Einnahmen und Ausgaben, die das Problem sind, es sind später die Abrechnungen, die könnten im Minus enden. Aber auch eine Kirche kann ja mal Fehler machen. Wenn es denn nur solche wären.

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