Home, sweet Home

Frühling wäre doch ein guter Zeitpunkt, sich wieder mal neu einzurichten. Anregungen gefällig? Die Presse macht Vorschläge: «Ein verspieltes Bücherregal aus Holzkisten, zum Beispiel, mit Rundlingen, die sowohl Tisch wie auch Sitzhocker sein können.»

Was ein verspieltes Holzkisten-Regal ist, erschliesst sich dem Lesenden noch knapp. Wobei gestapelte Holzkisten doch eher rustikal anmuten. Aber vielleicht dienen die einzelnen Regalelemente auch als Bauklötze oder als Sitzmöbel? Doch nein, gesessen wird ja auf den Rundlingen, sofern nicht bereits Kaffeetassen drauf stehen. Dann wären es Rundlingtische. Und die Sitzhocker werfen auch Fragen auf. Gibt es auch Steh-oder Liegehocker. Vielleicht bei den Rundlingen, die sind ja multifunktionell.

Einrichten geht einfacher, «wenn die Decken gross sind,» wird festgehalten. Für Wohnungen, die energiesparend beheizt werden, stimmt das sicher. Decken schaffen immer eine kuschelige Atmosphäre. Wenn aber auf das luftige Ambiente der grossen Decken verwiesen wird, ist Schluss mit kuschelig. Die Decke, der obere Abschluss eines Raumes kann, nein nicht gross, einfach hoch sein. Das wäre dann luftig. Aber ohne Wolldecken.

Bleiben wir noch etwas im gemütlichen Heim. So, wie in diesem richtig lebendigen Wohntraum: «Steht man im Haus, kommt das Wohnzimmer zum Vorschein». Und dahinter blinzelt die Küche um die Ecke, möchte man anfügen. «Vor den Fernstern taucht ein Garten auf» – und winkt den Bewohnern zu. Nein, letzteres steht auch nicht im Text.

Dafür rüttelt der Föhn an den Hausläden. Ist das der neuste architektonische Schrei? Früher als Storen, Rollläden noch wenig bekannt waren, da gab es fast an jedem Haus Fensterläden. Und die mutieren jetzt zu Hausläden? Abends werden diese geschlossen – und die Einbrecher stehen vor verriegelten Fassaden und haben das Nachsehen.

Zum Schluss noch eine erfreuliche Meldung. Die Manie vieler Schreibenden, ihre Texte mit englischen Ausdrücken zu spicken, scheint gebrochen. Da ist doch von einem «Stehbeifall» die Rede. Und wir sind schon so stark anglisiert, dass wir erst mal stutzen und dann rückübersetzen müssen: Standing Ovation. Ja, warum eigentlich nicht? Stehbeifall.

Und eine letzte Frage, gestellt von einem Kollegen, nachdem er diesen Titel gelesen hat: «Swiss fliegt auf pflanzliche Ei-Alternative.» Wohin? fragt sich Daniel. Auf die veganen Osterinseln? nehme ich an.

 

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1 Kommentar

  1. Danke, Frau Reichlin, für Ihre Kolumne. Ich lese sie regelmässig mit grossem Vergnügen. Und teile sie hie und da mit meiner Tochter, welche sich ebenfalls über sprachliche Unarten und/oder Schludrigkeiten ärgert (oder auch ergötzt). Es geht ja nicht um Besserwisserei. Aber ein gewisses minimales Sprachniveau sollte man insbesondere von Publikationen erwarten dürfen, welche ernst genommen, beachtet oder sogar gekauft werden wollen.

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