StartseiteMagazinGesellschaftNeun von zehn Direktionsposten von Frauen besetzt

Neun von zehn Direktionsposten von Frauen besetzt

Die Tätigkeit der Bibliotheken entwickelte sich 2022 nach zwei pandemiegeprägten Jahren wieder positiv: Die Eintritte nahmen gegenüber 2021 um 28% zu, die Anzahl organisierter Veranstaltungen um 42% und die Teilnehmerzahl an den Veranstaltungen um 54%.

Neue Ergebnisse zeigen, dass 80% des bezahlten Bibliothekspersonals Frauen sind. Auf Direktionsebene beläuft sich ihr Anteil sogar auf 88%. Dies geht aus den jüngst veröffentlichten detaillierten Ergebnissen der Schweizerischen Bibliotheksstatistik des Bundesamtes für Statistik (BFS) hervor.

Mit den Daten der Erhebung 2023, die bei sämtlichen öffentlich zugänglichen Bibliotheken in der Schweiz durchgeführt wurde und sich auf das Jahr 2022 bezieht, lässt sich die Erholung des Sektors seit der Covid-19-Pandemie abbilden. Die revidierte Statistik wurde 2020 erstmals durchgeführt. Dank eines neuen thematischen Moduls liegen dem BFS erstmals detaillierte Informationen zu den Merkmalen des Bibliothekspersonals vor.

Besuche nehmen zu, physische Ausleihen bleiben stabil

Mit knapp 38 Millionen Eintritten im Jahr 2022 stieg die Besucherzahl in den Bibliotheken gegenüber 2020 um 46% (+28% gegenüber 2021). Die Zunahme fiel in den wissenschaftlichen Bibliotheken sehr viel deutlicher aus (+79% gegenüber 2020) als in den öffentlichen (+16%). Im Durchschnitt verzeichnete eine wissenschaftliche Bibliothek im Jahr 2022 rund 47 500 Eintritte, eine öffentliche 15 500.

Die Schweizer Bibliotheken, insbesondere die wissenschaftlichen, scheinen sich wieder zu erholen. Im Jahr 2022 verbuchten sie darüber hinaus 40 Millionen Ausleihen physischer Medien, nahezu gleich viele wie 2020 und 2021. Davon erfolgten 34 Millionen bzw. 85% in öffentlichen Bibliotheken.

1,3 Millionen Teilnehmende an Veranstaltungen

Die Zahl der von den Bibliotheken organisierten Veranstaltungen, Führungen, Kurse und Schulungen wuchs gegenüber 2020 um 75% auf 68 000 (+42% gegenüber 2021). Bei den öffentlichen Bibliotheken (+95% zwischen 2020 und 2022) war diese Zunahme stärker als bei den wissenschaftlichen Bibliotheken (+26%).

Diese Entwicklung zeigt sich auch bei den Teilnehmerzahlen. Die Veranstaltungen der öffentlichen Bibliotheken zogen 2022 nahezu 932 000 Personen an (+121% gegenüber 2020). In den wissenschaftlichen Bibliotheken war der Anstieg mit 56% (rund 326 500 Teilnehmende) weniger ausgeprägt. Insgesamt nahmen 2022 an den Veranstaltungen der Bibliotheken 1 258 000 Personen teil, was unterstreicht, dass die Bibliotheken nicht nur Dokumente zur Ausleihe oder Konsultation bereitstellen, sondern der Bevölkerung auch andere Dienstleistungen anbieten.

Frauen in allen Positionen in der Mehrheit

Von den 8400 bezahlten Mitarbeitenden in den Bibliotheken im Dezember 2022 waren 80% Frauen. Sie waren in allen Positionen in der Mehrheit: In Stellen ohne Führungsfunktion belief sich ihr Anteil auf 79%, in jenen mit Führungsfunktion auf 74% und in den Bibliotheksdirektionen gar auf 88%. In den wissenschaftlichen Bibliotheken waren die Frauen zwar ebenfalls in der Mehrheit, aber ihr Anteil fiel geringer aus als in den öffentlichen Bibliotheken (69% gegenüber 91%). Am tiefsten ist der Frauenanteil in den Direktionen der wissenschaftlichen Bibliotheken (64%). Hier sind umgekehrt die Männer am besten vertreten (36%).

Etwas weniger als ein Viertel der Bibliotheken (23%) beschäftigt auch unentgeltlich arbeitendes Personal. 2022 waren insgesamt 2100 Freiwillige in Bibliotheken tätig, davon 85% Frauen. Zudem umfasste das Bibliothekspersonal über das Jahr hinweg insgesamt rund 500 Personen in Ausbildung. Auch hier ist ein Geschlechterunterschied festzustellen: Bei den Praktika waren 79% Frauen, bei den Lernenden 71%. Während mehr als ein Viertel der wissenschaftlichen Bibliotheken Lernende ausbildet (28%) und Praktika anbietet (26%), sind es bei den öffentlichen Bibliotheken mit 6% bzw. 7% deutlich weniger.

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1 Kommentar

  1. Diese Überschrift könnte mit dicken Lettern auch in einem Boulevardblatt stehen. Ich erinnere mich nicht, jemals eine Schlagzeile gelesen zu haben die hiess: «Neun von zehn Direktionsposten sind von Männern besetzt». Es war halt eine lange, lange Zeit die Norm. Interessant fände ich in dieser Statistik auch eine zeitliche Darstellung der Frauenanteile, z.B. über die letzten 20 Jahre.

    Erstaunt hat mich die Tatsache nicht, dass Frauen in unserer Gesellschaft immer mehr Raum einnehmen, aber gefreut, denn er ist hart erkämpft. Frauen haben schon immer mehr Bücher gelesen als Männer und holen auch als Autorinnen gewaltig auf, so man(n) sie lässt und veröffentlicht. Und sie sind es in der Regel auch, die den Zugang zu Büchern und die Lust am Lesen an die Kinder weitergeben.

    Trotzdem vermute ich mal, dass einige ältere Herren, sicher sind auch jüngere darunter, mit vorgestrigen Ansichten über die Frau und ihre Stellung in unserer Gesellschaft, die verlauten lassen, die Emanzipation der Frau sei doch längst erreicht. Wie ich auf Social Media lesen musste, gibt es Männer die angesichts der ungewohnten Dominanz der Frauen, sogar Angst haben «unter den Karren zu kommen». Es gibt Männerforen im Internet, die nicht nur eine zusätzliche Förderung und Bevorzugung der Buben und Männer, vor den Mädchen und Frauen verlangen, sie bestehen ausserdem auf ein Recht auf Sex mit Frauen, wann und mit wem auch immer sie das Bedürfnis haben. Die Emanzipation des Mannes wäre ein wichtiges und zeitgemässes Thema für eine Kolumne auf seniorweb.ch.

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