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Gewalt bei älteren Paaren

Am 15. Dezember 2023 wurde eine Sensibilisierungskampagne zum Thema «Gewalt bei älteren Paaren» lanciert. Die Aktion unter der Leitung der Haute Ecole de la Santé La Source (HES-SO), des senior-lab und des nationalen Kompetenzzentrums Alter ohne Gewalt hat das Ziel, die Sichtbarkeit dieses bisher kaum beachteten Problems zu erhöhen und die bestehenden Hilfsangebote in der Schweiz bekannter zu machen.

Hier Auszüge aus der Pressemitteilung:

Statistiken verdeutlichen, dass ältere Menschen, die von häuslicher Gewalt betroffen sind, die vorhandenen Hilfsressourcen wie Opferhilfestellen, Schutzunterkünfte und Polizei nur selten in Anspruch nehmen. Gleichzeitig zeigt sich, dass Menschen ab 64 Jahren in Präventionskampagnen gegen partnerschaftliche Gewalt kaum Beachtung geschenkt wird, obwohl sie mittlerweile fast 20% der Schweizer Bevölkerung ausmachen. Zudem wird jede fünfte Frau in der Schweiz einmal in ihrem Leben Opfer von Partnerschaftsgewalt.

Partnerschaftsgewalt im Alter

Angesichts dieser Tatsachen haben die Haute Ecole de la Santé La Source (HES-SO) und das senior-lab in den Jahren 2022/23 eine schweizweite qualitative Studie durchgeführt. Dabei wurden Fachpersonen aus den Bereichen „Alter“ und „Häusliche Gewalt“ sowie ältere Menschen, einschliesslich ehemalige gewaltbetroffene Senior:innen, befragt. Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass Gewalt bei älteren Paaren im Wesentlichen die gleichen Merkmale aufweist wie bei jüngeren Paaren. Psychische Gewalt, insbesondere zwanghafte Kontrolle, aber auch körperliche und sexuelle Gewalt sind weit verbreitet. Häufig ist auch eine starke soziale und familiäre Isolation der Gewaltbetroffenen zu beobachten. Nicht selten beginnt die Gewalt dabei bereits nach der Eheschliessung und kann über Jahrzehnte andauern. Der Übertritt ins Pensionsalter ist eine besonders kritische Phase und kann eine bestehende oder potenzielle Gewaltdynamik weiter verschärfen.

Neben den Gewalterfahrungen sind ältere Menschen oft auch mit sozialen und gesundheitlichen Herausforderungen wie einer eingeschränkten Mobilität, der Abhängigkeit vom Ehepartner oder einem fehlenden Internetzugang konfrontiert. Der Zugang zu Hilfe wird überdies durch die Unkenntnis über verfügbaren Hilfsangebote, Scham, Angst vor möglichen Konsequenzen, generationentypische Wertvorstellungen und nicht altersgerechte Angebote weiter erschwert. Dies führt dazu, dass ältere Gewaltbetroffene oft sehr lange warten, bis sie Hilfe suchen. Vertrauenspersonen wie Freund:innen, Nachbar:innen oder auch Fachpersonen können aber dabei unterstützen, die ersten notwendigen Schritte zu wagen.

Zugang zu Hilfsangeboten verbessern

Die Kampagne «Gewalt bei älteren Paaren – es ist nie zu spät, Hilfe zu holen!» hat das Ziel, den Zugang zu Hilfsangeboten zu verbessern. Sie macht darauf aufmerksam, dass Partnerschaftsgewalt auch Senior:innen betrifft und es spezielle Hilfsangebote gibt. Die Kampagne verweist auf die Nummer 0848 00 13 13 des nationalen Kompetenzzentrums Alter ohne Gewalt, unter der vertrauliche, kostenlose und auf Wunsch anonyme Hilfe und Beratung in Deutsch, Französisch und Italienisch angeboten wird. Unter www.alterohnegewalt.ch können die Sensibilisierungsmaterialien der Kampagne wie Flyer, Plakate, Kurzvideos und ein Leitfaden für Fachpersonen heruntergeladen werden.

Titelbild: Ausschnitt aus der Zusammenfassung der Studie über Gewalt bei älteren Paaren.

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