Alle wissen es: Bewegung ist gesund. Trotzdem fällt es vielen schwer, regelmässig einer Bewegungsaktivität nachzugehen. Was ist dagegen zu tun? Franziska Herren, von der Prävention und Gesundheitsförderung im Kanton Zürich sprach mit Kaba Dalla Lana, Physiotherapeutin und Motivationsexpertin.
Wie kann man sich aufraffen, mit einer Bewegungsaktivität zu beginnen?
Ich rate, in kleinen Schritten ins Machen zu kommen. Der tägliche halbstündige Spaziergang oder der regelmässige Einkauf zu Fuss ist bereits ein sehr guter Anfang. Wenn man eine Treppe zu Hause hat, ist das ein Geschenk! Anstelle des Lifts kann man jedes Mal die Treppe nehmen. Jede Bewegungsaktivität, die regelmässig ausgeführt wird, ist Training! Als nächstes kann man sich überlegen, was man zusätzlich dazu machen möchte.
Wie findet man eine geeignete Bewegungsaktivität?
Es hilft sich zu überlegen, was man früher gerne gemacht hat. Inspiration kann man sich auch bei Freundinnen und Freunde holen und mal mit jemandem zu einer Schnupperlektion mitgehen. Die Gemeinde ist ebenfalls eine gute Anlaufstelle, bei der man fragen kann, was alles angeboten wird. Ganz wichtig ist ausserdem, dass man sich fragt: Traue ich mir die Bewegungsaktivität körperlich, zeitlich und finanziell zu?
Was hilft, dass man dranbleibt?
Wenn man etwas Neues angefangen hat, sollte die Bewegungsaktivität regelmässig ausgeübt werden, so dass eine Routine entsteht. Ein Eintrag in die Agenda kann helfen, dass man die Aktivität ausführt. Nach 60- bis 100-mal stellt sich dann eine Routine ein und man muss sich nicht mehr motivieren. Aus der Forschung weiss man: Ein Training in einer Gruppe ist besonders motivierend. Wenn man einer Sportart nachgeht, die Freude bereitet, bleibt man in der Regel auch dran. Wichtig ist auch, dass man die eigene Motivation kennt und sich diese immer wieder vor Augen führt.
Und was sollte man an Tagen tun, an denen man sich gar nicht motivieren kann?
In dem Fall empfehle ich die 5 Sekunden-Regel. Diese geht so: Von fünf rückwärts zählen und dann ins Training gehen bzw. die Übungen in Angriff nehmen.
Wie kann man den Wiedereinstieg finden, wenn man die Bewegungsaktivität eine Weile lang aussetzten muss?
Es wird immer Rückschläge geben! Wenn man aus der Routine herausfällt, kann es helfen, dem Freundeskreis zu erzählen, dass man wieder einsteigen will und sich so soziale Unterstützung holen. Man kann ausserdem mit sich selbst einen Vertrag abschliessen, der so lauten könnte: Ich gehe ab sofort und immer wieder ins Training. Wichtig ist, dass man bei einem Wiedereinstieg nicht mit der gleichen Intensität fortfährt wie zuvor, sondern das Training sorgfältig angeht.
Bei Fragen zur Motivation können sich Interessierte unter dallalana.ch bei Kaba Dalla Lana melden.
Bildlegende: Kaba Dalla Lana ist Dipl. Physiotherapeutin FH und Motivationsexpertin. © Kaba Dalla Lana
Ideen für Bewegungsaktivitäten
Auf der Website gesund-zh.ch ist eine breite Palette an sportlichen und leichten Bewegungsaktivitäten zu finden: Vom Rhythmikkurs Café Balance über das kostenlose Spazierangebot ZÄMEGOLAUFE bis zum unentgeltlichen Krafttraining Homex für zu Hause.