Im letzten November hielt Ludwig Hasler am Öffentlichkeitsanlass der Universitären Altersmedizin Zürich zum Thema «Einfluss der Einsamkeit auf die Gesundheit» einen Vortrag mit dem Titel «Wie wir die Einsamkeit vertreiben» und machte drei Vorschläge.
Für Ludwig Hasler ist das Bezogen- und Verbundensein mit andern das wichtigste Heilmittel, um die Einsamkeit zu vertreiben. Er macht folgende Vorschläge:
- «Wir können noch im Alter Akteure des gesellschaftlichen Lebens sein.» Das sei besser als sich als Passivmitglied der Gesellschaft überflüssig zu fühlen. Im aktiven Engagement mache das Leben Sinn für einen selbst und auch für andere.
- «Mitwirken an einer Zukunft, selbst wenn diese Zukunft nicht mehr unsere sein wird.» Wenn wir für die nachfolgenden Generationen tätig sind, ob als (Ur)Opa oder im Freiwilligeneinsatz für Jugendliche, gibt es uns zwar bald nicht mehr, aber etwas von uns lebt erfreulicherweise in den Nachkommen oder Jugendlichen weiter.
- Wenn wir im hohen Alter zusehends «schrumpfen» und uns kaum mehr aktiv einbringen können, können wir immer noch allenfalls vom Pflegebett oder Rollstuhl aus emotional teilnehmen an einem Leben und Welten, die lebendiger sind als wir.
Wer sich ans Ich klammere, klammere sich an etwas, das nicht zu retten sei. Deswegen sei es besser, sich zuzuwenden zu etwas, das bedeutender sei als unser schrumpfendes Ego.
Diese Woche hat Maja Petzold im Seniorweb einen viel beachteten Artikel veröffentlicht unter dem Titel «Ich möcht’ nur ein wenig reden.» Darin betont sie Bezug nehmend auf ein Referat von Prof. em. Dr. Pasqualina Perrig-Chiello und Elke Schilling, Vorsitzende des Vereins Silbernetz Deutschland, die Wichtigkeit des Austauschs im Gesprächs. Sie weist auch auf das Angebot von malreden hin. Da kann man täglich von 9 bis 20 Uhr unter der Nummer 0800 890 890 kostenlos, anonym und vertraulich mit jemandem über den Alltag mit seinen schönen und weniger schönen Seiten reden. Damit ist der erste Schritt aus der Einsamkeit im Alter getan.
Führen Sie sich Haslers humorvolle und erhellende Impulse, um die Einsamkeit zu vertreiben, zu Gemüte und klicken Sie hier, (wenn Sie wenig Zeit haben, ab Minute 9).
Titelbild: Screenshot aus dem Vortrag des Physikers und Philosophen Dr. Ludwig Hasler (Foto bs)
Vielen Dank für diesen Hinweis; der kurze Vortrag auf YouTube von Ludwig Hasler habe ich sehr genossen und werde mir als nächstes ein Buch von ihm anschaffen, obwohl ich mich selten einsam fühle. Sein letzter Satz: «Wer heute ohne Humor ist, hat den Ernst des Lebens noch nicht kapiert», werde ich mir zu Herzen nehmen.