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Schweizer Gardisten feierten im Wallis

Sie beschützen in Rom den Papst. Die Schweizer Gardisten. Ein grosser Teil kommt aus dem Kanton Wallis, sind seit vielen Jahren im Amici-Club vereint und feierten wie jedes Jahr anfangs  November 2024 in Naters.

Der Saal im Zentrum Missione ist prall gefüllt, als acht Gardisten mit einer Schweizer Fahne im Takt eines Trommlers einmarschieren. Auf der Fahne steht «Acriter et fideliter – tapfer und treu». Der ehemalige Vizekommandant der Schweizer Garde, Tony Jossen, begrüsste die Gäste, vor allem den Gardemajor Dominik Tännler.


Mit Trommelwirbel und Achtungstellung begann die «Amici»-Tagung

Der Amici-Club zählt über 1000 Mitglieder. Diese kommen aus der ganzen Schweiz und aus dem Ausland. Sie unterstützen das Gardemuseum Naters mit ihren Beiträgen. Die Patin Gloria Thurn und Taxis liess sich an diesem Samstag entschuldigen. «Amici»-Obmann Tony  Jossen durfte sechs neue Stifter und 19 neue «Amici» begrüssen.


Die Schweizer Gardisten bewachen in Rom den Papst

Das Gardemuseum liegt in der viele Jahre geheim gehaltenen Festung oberhalb von Naters und ist sehr beliebt. Seit 2006 wurden 4192 Führungen von Ex-Gardisten durchgeführt. Dabei wurde Siegfried Heinzen erwähnt, der allein 719 Führungen mit Besuchern durchgeführt hat und heute mit 91 Jahren immer noch dabei ist. Divisionär Dr. Germaine Seewer amtet als Stiftungsratspräsidentin und leitet die Strategie des Museums.

 Gardemajor Dominik Tännler überbrachte die Grüsse des Kommandos und der aktiven Garde und zeigte den Versammlungsteilnehmern  auf, welche wichtigen Aufgaben die Schweizer Garde wahrnimmt. Eines der wichtigsten Themen ist die Rekrutierung. «Wir brauchen unbedingt mehr Oberwalliser»

 

Alle zwei Jahre hat das Gardemuseum eine Publikation veröffentlicht. Das neuste Buch konnte der Kurator Dr. Werner Bellwald am Samstag im Beisein der Autorin Verena Baumer-Müller vorstellen. Es heisst «…um Mittag wurden wir das gelobte  Hl. Land das erste mal ansichtig» und berichtet über die abenteuerliche Reise des Schweizer Gardisten Joseph Leonz Brögli 1792/93 aus Merenschwand.


Joseph Lenz Brögli schrieb, dass  er sich zum ersten in der Sant Peters Kirche zurechtfand

Das Vorwort schrieb Alt-Bundesrätin Doris Leuthard: «Als Merenschwander Bürgerin macht es mich stolz, die Geschichte des Josef Leonz Brögli zu lesen, der Ende des 18. Jahrhunderts von Merenschwand nach Rom zur Schweizergarde pilgerte und dort 10 Jahre lang diente….Die Heimat zu verlassen und ins Unbekannte zu ziehen, zeugt von einem gewissen Wagemut.»

Im Alter von 23 Jahren zog es den wissensdurstigen und vielseitig interessierten Brögli nach Rom, um in der Schweizer Garde dem Papst zu dienen. Zehn Jahre blieb er der Heimat fern, unternahm in  dieser Zeit seine abenteuerliche Pilgerfahrt ins heilige Land. Nach der Auflösung der Schweizer Garde durch die französische Besatzungsmacht kehrte er nach Merenschwand zurück.

Fotos: Josef Ritler und aus dem Buch

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2 Kommentare

  1. Ausgezeichnet! So wie Reportagen eben sein sollten.
    Die «alte» Schule hat immer noch nicht ausgedient. Mögen die Jungen sich ein Beispiel nehmen!
    Mit Dank und lieben Gardistengrüssen
    Tony Jossen, ehem. Vize-Kdt der Päpstlichen Schweizergarde

  2. Geschätzter Herr Jossen
    «Mögen die Jungen sich ein Beispiel nehmen!» Im Bild gut sichtbar, Divisionär Germaine
    Seewer, Stiftungsratspräsidentin, Walliserin und 2024 zu diesen hohen militärischen Grad befördert, auf Antrag der Bundesrätin aus demselben Kanton. Das Wallis ist übrigens Schweizermeister der Militärdienstuntauglichen. Die beiden Damen könnten mal ihren Jungen den Marsch blasen.
    Statt dessen wallfahren sie nach Rom, um dem Oberhaupt einer stockkonservativen Kirche zu dienen. Die Schirmherrin des Vereins Amicis, Fürstin Gloria v. Turn und Taxi, eine veritable deutsche Adelige, katholische Aktivistin und Sympathisantin der Neuen Rechten (AfD, etc.!) hatte die Teilnahme an diesem Anlass leider bedauert.

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