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Kirschblüte in Japan

Der Einblick in eine fremde Kultur mit eigener Vergangenheit, Schrift und Sprache ist für jeden Besucher von Japan ein bleibendes Erlebnis. Ein Reisebericht.

Japan ist technologisch und politisch so nah an der westlichen Welt und doch historisch so verschieden von unserer Kultur. Die Infrastruktur ist perfekt und modern ausgebaut – mit super schnellen Eisen- und Autobahnen mitten durch Städte. Von der gegenwärtigen ökonomischen Krise spürt der Besucher nicht viel. Die Japaner sind ein stolzes und sehr diszipliniertes Volk und finden einheimische Produkte besser als Importware.

Tempelanlagen  mit zauberhaften Gärten

Der Besucher aus Europa erreicht Osaka oder Tokio nach einem elfstündigen Flug. Osakas Flughafen liegt auf einer künstlichen Insel im Meer. Das elegante Terminal wurde vom Architekten Renzo Piano entworfen. Unsere Reisegruppe besucht zuerst den Ryoanji-Tempel mit dem berühmten Kiesgarten und eindrücklich positionierten Findlingen. Da Besuche nur ohne Schuhe auf Parkett- und Bastböden erlaubt sind, empfiehlt es sich, Tempelsocken anzuziehen. Auch der umliegende Park ist zauberhaft, Kirschbäume, Kiefern, Zedern und Tujas umsäumen die geschwungen angelegten Wege. Der Sanjusangen-do Tempel gilt als Nationalschatz und weist 1000 identische Buddhas auf, die durch Wind- und Donner-Statuen beschützt werden.

Am zweiten Tag besucht unsere Gruppe zuerst eine Tee Zeremonie – wiederum nur mit Socken – und dann den offenen Byodoin-Tempel, der mitten in einem Teich liegt. Daneben zeigt ein unterirdisches Museum alle gefundenen Kunstschätze des Tempels. Im Nara wimmelt es von zahmen und bettelnden Hirschen – was dem Namen Nara alle Ehre macht. Der mächtige Todai-Ji-Tempel ist der grösste Holzbau der Welt. Am dritten Tag schauen wir einem Zen-Meister bei der Meditation zu und besichtigen den goldenen Pavillon Rokuon-Ji-Tempel. Auch diese Sehenswürdigkeit liegt in einem See mit einer riesigen Parkanlage.

Die japanisch Geschichte ist geprägt durch verschiedene Kaiser und dessen Shogune (Oberbefehlshaber), Feudalfürsten (Daimyos), die die Hauptstädte in verschiedene Orte verlegten und Schlösser, Gärten und religiöse Schreine erstellen liessen. Mit dem japanischen Schnellzug Shintanse erreichen wir Himeji, wo wir das weisse Himeji-Schloss besuchen. Das Hauptgebäude ist fünf Stöcke hoch, die wir auf sehr steilen Holztreppen erklimmen. Die Schuhe werden dabei im Plastiksack mitgetragen! Die Parkanlage Koko-En daneben ist ein Besuch wert: Karpfen und Goldfische bevölkern die Weiher, über Steine und Brücken kann man die japanische Gartenkunst bewundern.

Blühende Kirschbäume überall

Anfang April bis Mitte Mai ist die beste Zeit, um noch die vielen Kirschbäume in Blüte zu erleben. Die Japaner breiten blaue Plastikplanen unter den Bäumen aus und betreten diese auch hier nur ohne Schuhe, um ihr Picknick zu verzehren und das Frühlingsfest zu feiern. Kirschbäume findet man in vielen Gärten und Parks und entlang der vielen Bäche und Flüsse. Abfälle werden mitgenommen – Littering wäre mit einem viel zu grossen Gesichtsverlust verbunden.

Auf keiner Strasse haben wir irgendeine Plastikflasche oder Papier angetroffen. Japaner sind in dieser Hinsicht ein grosses Vorbild, obwohl in allen Läden praktisch alles in Verpackungen feilgeboten wird. Die japanische Disziplin zeigt sich auch auf der Strasse – Kinder in Schuluniform, Geschäftsleute alle im dunklen Anzug mit Krawatte. An der Ampel wird brav auf das Grünlicht gewartet; die Wartezeit wird durch künstliches Vogelgezwitscher versüsst. Auf Bahnhöfen hört man je nach Station eine bestimmte Vogelstimme. Daran soll der schläfrige ÖV-Benutzer den gewünschten Bahnhof erkennen.

Der kitschig orangenfarbige Koimizu-Tempel liegt auf einem Bergrücken. Hier treffen wir auffällig viele junge Geishas in Kimonos. Uns wird versichert, dass es sich mehrheitlich um Chinesinnen handelt, die sich ein extravagantes Kostüm leisten. Am nächsten Tag wird das Miho-Museum besucht. Es liegt eingebettet in einen Bergsattel. Der Bau wurde vom berühmten Architekten Pei erstellt. Weiter südlich befindet sich der Ise-Schrein, der heiligste Ort des Shinto. Die Gebäude werden alle 20 Jahre neu erstellt, um die einmalige Baukunst der Nachwelt zu erhalten.

Fuji – einer der schönsten Berge der Welt

Mit dem Bus geht es vorbei an Häusern, Reisfeldern und Teeplantagen, durch Wälder, Schluchten und Täler nach Takayama – einer alten Garnisonstadt, die berühmt ist für seine Holzhäuser. Dann geht’s weiter über Berge vorbei an Stauseen und Skigebieten nach Matsumoto, wo wir eine Wasabi-Farm besichtigen. Die Wasabipflanze gedeiht in Kiesbetten im Wasser. Die Farm selbst ist wiederum wie ein Park angelegt mit Schreinen, Hügeln und Höhlen.

Am Abend beziehen wir am Suwa-See ein Ryokan-Hotel. Das Hotelzimmer ist nur mit einem niederen Tisch möbliert – die Futons sind noch in den Wandschränken versteckt. Ein Kimono dient als Hausdress. Eine Japanerin serviert einen Tee im Hotelzimmer und hilft beim Binden des Kimono-Gürtels. Gegessen wird nach einem sehr heissen Bad ebenfalls im Kimono.

Und natürlich darf der Besuch des Bergs Fuji nicht fehlen. Der Fuji ist für Japaner wichtiger als das Matterhorn für uns Schweizer. Durch enge Täler und unzählige Kurven fahren wir am nächsten Tag Richtung Tokyo. Nach dem Besuch des Nationalmuseums mit seinen vielen Buddhas geniessen wir am Abend den Rundblick vom Observatorium im 45. Stock des Rathauses.

Buddha-Figur – 13 Meter hoch und 120 Tonnen schwer

Trotz der vielen Hochhäuser wirkt Tokyo als eine grüne und relativ ruhige Stadt. In Kamakura bewundern wir den 13 Meter hohen und 120 Tonnen schweren Buddha. Eine zweite Sehenwürdigkeit ist der Hasedera-Tempel mit seinem eleganten Garten.

Zum Abschluss unseres Japan-Aufenthalts besuchen wir eine Aufführung im berühmten Kabuki-Theater. Der Einlass erfolgt strikt nach der Kaufreihenfolge der Tickets am Morgen! Die Vorführung dauert rund 90 Minuten und zeigt Szenen aus alten Geschichten mit Musik, Tanz und Sprechtheater und tollen verschieb- und klappbaren Bühnenbildern, natürlich eines davon mit lauter Kirschblüten.

 

 

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