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Zu Weihnachten kein Tannenbaum

Weihnachten ohne Tannenbaum feiern – geht das? Wer eine Pyramide hat, dem fehlt der Baum nicht.

Weihnachten hat mit Wärme und Geborgenheit zu tun; den Zusammenhalt in der Familie spüren, erfahren, was die jungen Leute, ausgeflogen in alle Himmelsrichtungen, zu erzählen haben, das gehört zu diesen besonderen Tagen. Und für uns Ältere kommt noch der Blick in die eigene Geschichte dazu, die Erinnerung daran, wie wir in unseren Kinderjahren dieses Fest gefeiert haben.

Hier kommt meine Weihnachtspyramide ins Spiel. Heutzutage, genauer gesagt seit der Wende in Deutschland 1989, findet man allmählich auch ausserhalb der Grenzen des Erzgebirges und seines weiteren Umlands dieses schöne Beispiel traditionellen Kunsthandwerks. Früher leuchteten die Augen aller Heimweh-Dresdner, wenn das Gespräch auf die Weihnachtspyramide kam und auf die Holzschnitzkunst in den erzgebirgischen Dörfern – und alle Nicht-Sachsen staunten nur und konnten sich unter einer Weihnachtspyramide nichts Genaues vorstellen.

Es ist eigentlich eine einfache, leicht durchschaubare Konstruktion. Eine Pyramide besteht aus einer oder mehreren leichten Etagen, meistens sechseckig, damit auf der untersten Ebene sechs Kerzen befestigt werden können. Aus diesem Grund hat die Konstruktion eine nach oben zulaufende Form – denn sonst bestünde die Gefahr, dass die Kerzenflammen die ganze Pyramide in Brand setzen würden. Das Wichtigste ist die Mittelachse, an der auf jeder Etage eine runde Holzscheibe befestigt ist. Sobald die Kerzen angezündet sind, beginnen sich die Flügel zu drehen. Die Etagen sind mehr oder weniger verziert, und selbstverständlich ist alles aus Holz gefertigt, manchmal bemalt.

Auf den Scheiben drehen sich die Figuren der Weihnachtsgeschichte, bzw. was entsprechend der erzgebirgischen Überlieferung dazu gehört: Natürlich die eigentliche Weihnachtsgeschichte einschliesslich der drei Könige, Engel und Hirten; aber eben auch Holzfäller und Bergleute, denn davon lebten die Menschen dort in früheren Jahrhunderten, dazu Hökerfrauen und fahrende Händler, Musikanten und je nachdem, wie gross die Pyramide ist, allerlei Schnickschnack. – Eine Weihnachtspyramide kann, ehrlich gesagt, ganz schön kitschig sein! Es gibt solche, die gut einen Meter hoch sind.

Meine Weihnachtpyramide – sie ist etwa 35 cm hoch – gefällt mir, weil ihre Figuren ganz einfach gestaltet sind, sie sind winzig, aber in ihrer Schlichtheit schön. Auf der obersten Etage stehen Trompete blasende Bergleute, deren Instrumente aus jeweils einem kleinen Nagel bestehen, der mit seiner Spitze im Kopf jedes der drei Bläser steckt. Wenn rundherum nur noch ein paar andere Kerzen leuchten und sich die Pyramide durch das Kerzenlicht dreht, entsteht eine ganz eigene, meditative Atmosphäre. Die Bewegung erinnert an den ewigen Kreislauf des Lebens und der Natur. In solchen Momenten ersetzt die Pyramide alles Glitzern sonstiger Weihnachtsdekoration.

Wissenswertes über das Erzgebirge und seine Geschichte der Holzschnitzereien

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