Katzenmusik

Satirische Gedankensplitter: Es darf geschmunzelt werden!

«Pling-dong!» Wir sassen gemütlich beim Frühstück und wagten einen ersten Blick in die druckfrische Tageszeitung, als wir es erstmals hörten. «Pling-dong!» Was war das? Ein leicht vibrierender Ton, als ob ein Gitarrenspieler sein Instrument testete, huschte durch den Raum, und unser Hund stellte verwundert seine Ohren. Im Minutentakt «Pling-dong!» im Gehör tasteten wir uns an die mögliche Quelle der Irritation heran, die wir bald darauf identifiziert hatten: das Klavier!

Nun ist zwar das Klavier ein vielseitiges Instrument, auf dem sich so manches an Künstlerischem tun lässt – aber ein Klavier, das von selbst eine Saite anschlägt? Doch es gab keinen Zweifel, das «Pling-dong!» kam aus unserem prächtigen, erst vor drei Tagen frisch gestimmten Tasteninstrument! Derweil ich mich auf allen Seiten auf den Boden legte, um dem Geheimnis auf die Spur zu kommen, öffnete meine Gattin – sie ist schliesslich der musikalische Part in unserer Familie – Deckel und Rückwand. «Es könnte eine Maus sein», mutmassten wir, ohne die geringste Idee, wie sie in den rundum geschlossenen Kasten hätte gelangt sein sollen. Und unsere Katze zeigte nicht das kleinste Interesse am schwarzen Möbel.

«Pling-dong!» Allmählich verloren wir die Nerven, und so blieb bloss noch ein Ausweg: Der Klavierstimmer musste her. «Ja, könnte es vielleicht eine Maus sein?», mutmasste er am Telefon, denn von einem Klavier, das von selbst… – nein, davon hatte er noch nie gehört. Unsere Verzweiflung musste indessen am andern Ende der Verbindung unüberhörbar gewesen sein, denn innert einer knappen Stunde stand der Fachmann mit den geschulten Ohren in unserer Stube. Das «Pling-dong!» liess ihn die Augenbrauen ungläubig nach oben ziehen, er näherte sich dem Klavier, und nach dem nächsten «Pling-dong!» lachte er laut heraus und zeigte auf das Katzentürchen, das schräg hinter dem Klavier in die Tür eingelassen ist.

Diese High-Tech-Anlage (respektive ihre Batterie) war offensichtlich aus den Fugen geraten und gab immer wieder dieses – na, Sie wissen ja – von sich. Für mich als technischem Tiefflieger war das eine nicht zu lösende Situation, doch unser Klavierstimmer griff kurz entschlossen zum Werkzeug und hatte die technisch komplizierte Katzentüre einerseits schnell zum Schweigen und anderseits wieder zum Funktionieren gebracht. Der ganz offensichtlich vielseitig begabte Mann verliess uns unter grossem Dank, und wir genossen die herrliche, durch nichts gestörte Ruhe.

Ruhe? Ruhe! Wo war bloss der stets präsente Ton unserer Wärmepumpe im Keller? Der hastige Augenschein bestätigte die schlimme Befürchtung: Die Heizung war ausgestiegen, und das bei minus zehn Grad! Ich wandte mich subito an den Notfalldienst der Heizungsfirma, wo mir eine freundliche Dame versprach, ein Techniker würde sich umgehend melden.

Auf ihn warten wir noch heute.

Hätte ich doch bloss den Klavierstimmer angerufen, so mein innerliches Stossgebet, der hätte sicher auch dieses Problem gelöst! Zum Glück besann sich die Heizung eines Besseren und nahm nach einer ausgiebigen Verschnaufpause ihre Arbeit wieder auf. Und wir geniessen – geniessen! – ihr vertrautes Summen und Summen und Summen – ohne jedes «Pling-dong». Und bald war Frühling.

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