StartseiteMagazinKulturSchwanengesang auf die vier Pilzköpfe

Schwanengesang auf die vier Pilzköpfe

Das Beatles-Album «Abbey Road» feiert in diesem Jahr sein 50-Jahr-Jubiläum. Für das Zürcher Theater Rigiblick Anlass genug, rund um die Entstehung des Albums mit dem berühmtesten Cover der Popgeschichte einen heiteren und musikalisch höchst genussvollen Theaterabend zu präsentieren.

Das Cover des Beatles-Albums «Abbey Road» ziert eines der berühmtesten Fotos der Popgeschichte: Auf einem Londoner Zebrastreifen der Londoner Abbey Road marschieren die vier Beatles im Gleichschritt über die Kreuzung. Das war vor 50 Jahren. Heute ist der Zebrastreifen ein Wallfahrtsort für Bewunderer der grössten Popstars aller Zeiten. Damals stand die Band zum letzten Mal gemeinsam im Studio. Niemand wusste, wie das neue Album heissen soll. Verschiedene Ideen wurden verworfen. Da schlug McCartney vor: «Lasst uns einfach rausgehen, einen Fotografen anrufen und über die Kreuzung laufen. In einer halben Stunde haben wir es hinter uns». Ein befreundeter Fotograf von Yoko Ono und Lennon schoss dann das berühmte Foto.

Ein umtriebiger Pressesprecher erzählt

«Abbey Road» wurde zur bestverkauften Beatles-Platte und führte stolze elf Wochen lang die Charts an. Doch dieser Erfolg konnte die schleichende Auflösung der Beatles nicht verhindern. Es gab sie schon nicht mehr, als ein Jahr später ihr zwölftes und letztes Album erschien. In ihrem dritten Teil der Beatles Tribut-Reihe thematisiert das Theater Rigiblick die wechselvolle Entstehungsgeschichte von «Abbey Road». Geboten wird ein höchst unterhaltsamer und berührender Schwanengesang auf die vier Titanen der Popgeschichte. Erzählt wird die Geschichte aus der Sicht des Pressesprechers Derek Taylor, der bei Apple Records in der Savile Row die Geschicke der Beatles mitverfolgte und lenkte und am Schluss sein Büro räumen musste, weil die Beatles sich auflösten.

Auf Grossleinwand die vier Pilzköpfe John Lennon, Paul McCartney, George Harrison und Ringo Starr (v.l.).

Die Bühne gleicht einem Grossraumbüro. An mehreren Pulten sitzen die zwölf Schauspieler, Sänger und Musiker und hämmern auf Schreibmaschinen herum. Auf einer Grossleinwand im Hintergrund untermalen nostalgische Bilder das damalige turbulente Geschehen rund um das neue Album. In der Mitte agiert Daniel Rohr mit Pilzfrisur in bekannter Manier als umtriebiger und gestresster Pressesprecher, greift unablässig zum Telefon, verkündet laufend Neuigkeiten über die vier Pilzköpfe und illustriert so den Zerfall der Band in Einzelkünstler mit ihren Macken.

So erfährt man beispielweise, dass George Harrison sauer ist, weil Paul McCartney sein Gitarrenspiel vor versammelter Mannschaft kritisiert hat, dass John Lennon McCartney nicht verziehen hat, dass der heimlich seine Anteile an einer gemeinsamen Kompositionsrechte-Firma erhöht hat, dass alle genervt sind, weil Lennons exzentrische Gattin Yoko Ono kurzerhand ihr Doppelbett nach einem kleinen Autounfall im Tonstudio aufstellen liess. Und alle drehen durch, weil die Nachricht kursiert, Paul McCartney sei tot. Für Paul ist das die beste Werbung für das neue Album. Und natürlich wird die Cover-Notlösung mit dem Zebrastreifen im Detail ausgebreitet.

Songs, die zum Schwelgen animieren

Sorgt schon die Aufzählung der Egoprobleme der vier Pilzköpfe bei der Produktion des neuen Albums für reichlich Heiterkeit und Abwechslung, sind es vorab die von den acht Musikern und vier Sängern (Lukus Langenegger, Andreas Lareida, Rislane el Harat und Daniel Rohr) vorgetragenen Songs auf «Abbey Road», die den Abend zum unvergesslichen Erlebnis machen. Einfach grossartig, wie sie unter der musikalischen Leitung von Tobias Schwab die unsterblichen Beatles-Hits mit Botschaften, die die Köpfe der Menschen und damit die Welt verändern sollten, wie «Come Together», «Somthing», «Here Comes the Sun», «Give Peace a Chance» solo und vielstimmig neu aufleben lassen und das Publikum mitreissen. Soundmässig gibt es kein klarer klingendes Album der Fab Four als «Abbey Road». Und das bringen die Musiker und Sänger gekonnt rüber.

Vielstimmig interpretieren die vier Sänger Daniel Rohr, Lukas Langenegger, Andreas Lareida und Rislane el Harat die Beatles-Songs. (Fotos: Toni Suter / T+T-Fotografie)

Mit «Abbey Road» in der Regie von Hanna Scheuring bietet das Kleintheater auf dem Zürichberg einmal mehr einen theatralisch-musikalischen Hochgenuss, der zum Schwelgen animiert. Übrigens: In «Abbey Road» spielt und musiziert die gleiche Truppe, die mit dem zweiten Teil der Beatles-Tributes «White Album» den diesjährigen Prix Walo gewonnen hat. Und: Abgeschlossen wird die vierteilige Beatles-Serie im Rigiblick nächstes Jahr mit dem Album «Let it Be». Man darf gespannt sein.

Weitere Aufführungen: 30. September, 5., 6., 30., Oktober, 9., 10., 20., November, 1., 6., 7., 20. Dezember

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