StartseiteMagazinKolumnenDie grüne Welle - die neue Zauberformel?

Die grüne Welle – die neue Zauberformel?

Alle haben sie kommen sehen, alle Umfragen im Vorfeld der Nationalrats-Wahlen kündigten sie an, die grüne Welle. Die letzten Zweifel räumten die Schweizer Wählerinnen und Wähler nun auch definitiv an diesem 20. Oktober aus, an diesem Wahlsonntag. Es ist ein historischer Sieg, vor allem der Grünen Partei, im Schlepptau die Grünliberalen.

Die Grüne Partei und die Grünliberalen werden zu ernstzunehmenden Kräften im Bundeshaus, auch und gerade, wenn es am 11. Dezember um die Gesamterneuerungswahl des Bundesrates geht. Das war in diesem Ausmass nicht zu erwarten gewesen. Die bisherigen Bundesrats-Parteien werden sich mit diesem Wahlausgang auseinanderzusetzen haben, ob sie wollen oder nicht, auch wenn sich die Parteipräsidentinnen und -präsidenten an diesem Wahlsonntag dazu noch nicht konkret äusseren wollten. Geklärt hat sich nämlich auch eine bis jetzt immer wieder gestellt Frage: Wird die CVP oder die FDP in den Fokus geraten. Nicht die CVP wird um ihren Sitz in der Regierung bangen müssen, viel stärker in den Fokus rückt der zweite Sitz der FDP. Die CVP mit ihrem agilen Präsidenten Gerhard Pfister hat mit einem engagierten Wahlkampf, gar mit ungewohnten Methoden in den sozialen Medien und insbesondere durch eine jeweils breite Palette von CVP-Listen in den Kantonen (Alte, Junge etc.) den Niedergang gestoppt, in vielen Kantonen gar leicht zugelegt und sich so den Bundesratssitz wohl gesichert.

Nicht so die FDP. Auch sie zählt zu den Verlierern. Ihr grünes Mäntelchen, das sich die Partei dank ihrer Präsidentin Petra Gössi kurzfristig zulegte, nützte zweien Parteien. Einmal der SVP, die wacker bis stur an ihrer Sonderstellung in der Klimafrage festhielt, sich nicht ein grünes Image verpasste, sondern im Gegenteil wacker dagegen ankämpfte, so quasi mit dem Alleinstellungsmerkmal in der Schweizer Politlandschaft gegen die Massnahmen beim Klimawandel auftrat. Wer den Klimawandel bestreitet, wählte wohl die SVP. Und der Schwenk der FDP nutzte daneben den Grünliberalen, eben den echten Grünen im liberalen Kleid.

Opfer der grünen Welle wurde auch die SP, die es in der letzten Zeit immer wieder verstand, sozialliberale Kräfte in der eigenen Partei zu vergraulen. Parteiaustritte, Parteiübertritte von der SP zu den Grünliberalen sind der Beleg dafür.

Wie es anders geht, das hat Daniel Jositsch, der Star bei der SP, seiner Partei vorgemacht. Mit seiner sozialliberalen Position holte er sich bei den Ständeratswahlen im Kanton Zürich ein überragendes Resultat. Das sollte die SP eigentlich aufschrecken, wachrütteln. Christian Levrat, der SP-Präsident, wird so seinen Führungsanspruch im rotgrünen Lager jetzt zumindest teilen müssen. Er wird ihn teilen müssen mit Regula Rytz, der Präsidentin der Grünen, mit Balthasar Glättli, dem Fraktionschef der Grünen. Regula Rytz hielt in der Elefanten-Runde am Fernsehen nicht hinter dem Berg zurück. Sie wird die Diskussion um die Bundesratsbeteiligung aufnehmen, nicht missionarisch, nicht verbissen, sondern schlicht aufgrund der neuen Ausgangslage.

Profitieren von dieser neuen Ausgangslage wird auch die CVP um Gerhard Pfister. Er kann auf den Ständerat vertrauen, kann künftig seine Partei als Zünglein an der Waage in das Bundesrats-Spiel einbringen. Die CVP kann, wie schon 1959, als sie die Zauberformel aus der Taufe hob, zur Taufpatin einer neuen Zauberformel werden. Sofern Gerhard Pfister will. Oder andersrum: Sofern Regula Rytz den Mut hat, das Wagnis auch einzugehen.

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