StartseiteMagazinKulturDas Christuskind im Landesmuseum

Das Christuskind im Landesmuseum

Krippen zur Weihnachtszeit gibt es länger als Weihnachtsbäume. In der Mitteilung des Landesmuseums zur traditionellen Krippenausstellung heisst es, dass die älteste Weihnachtskrippe sich seit 1291 in der Sixtinischen Kapelle in Rom befindet.

Bis heute werden seither in Kirchen Krippen aufgebaut, oft mit in Frauenklöstern hergestellten Figuren. Die drei Könige aus dem St. Anna-Kloster Luzern, grosse Puppen, bekleidet mit wertvollen Stoffen und Spitze eröffnen in der ersten Vitrine die Krippenschau 2019. Diese ist völlig neu eingerichtet: Lebensgrosse goldene Hirsche stehen in einem verschneiten Tannenwald. Dort sind die Bauten mit den grossen Fenstern aufgestellt, hinter denen die fragilen Ausstellungsstücke im besten Licht und auf für kleine Besucher angenehmer Höhe präsentiert werden. Über dem ganzen glänzt ein grosser goldener Stern mit Schweif.

Die Ausstellung ist ein Zauberwald mit goldenen Tieren. Foto: Zvonimir Pisonic © Schweizerisches Nationalmuseum

Die Krippenausstellung zur Weihnachtszeit gehört seit 2012 fest zum Jahresprogramm des Landesmuseums. Präsentiert werden in der neuen Inszenierung neben Krippen aus der Schweiz oder aus Europa auch solche aus dem Rest der Welt. Seit im 19. Jahrhundert werden Maria, Josef und das Jesuskind nicht nur in Kirchen, sondern auch zu Hause aufgestellt. Der damals neue Brauch ist jedoch kein europäisches, sondern ein weltweites Phänomen. So wird diesmal auch gezeigt, wie und wo die christliche Mission Spuren hinterlassen hat.

Nur wenige Zentimeter hoch sind die Figuren aus Pflanzenfasern dieser kongolesischen Krippe. Foto: Zvonimir Pisonic © Schweizerisches Nationalmuseum

Cooles Design zeichnet eine Taiwaner Krippe mit Figuren aus Bambus aus, deren Kamele eine Teenagergruppe zum Lachen brachten. Etwas besonderes ist das Krippen-Bild aus bemaltem Blech, welches das Typische der naiven Malerei in Haiti bestens verkörpert. Wie vielfältig die Darstellung von Maria, Joseph, dem Kind und dem restlichen traditionellen Personal allein in Mittelamerika sein kann, ist verblüffend.

Diese haitianische Krippe steht am Wasser. Das Jesuskind liegt in einer Hängematte und die Figuren tragen karibische Kleidung. Copyright: Schweizerisches Nationalmuseum

Alle möglichen Materialien wie bedrucktes Papier (da können sich die Alten noch erinnern,  denn die Darstellung von Jesus, Maria und Co war noch in den 50er Jahren fast gleich) , gedrechseltes oder geschnitztes Holz, Ton, Pflanzenfasern, und Textilien. Mir gefiel neben der Bambuskrippe eine mit gestrickten Figürchen besonders gut, meiner Kollegin ein mit Staniol überzogenes Modell der Krakauer Marienkirche, eine Szopka, die an Weihnachten in feierlicher Prozession in die Kirche getragen wurde.

Bald ist Weihnachten: Sticken und Stricken für die Liebsten um 1939. Copyright: Schweizerisches Nationalmuseum

Wer mit oder ohne Kinder durch die Ausstellung geht, wird nicht nur von den goldenen Hirschen, sondern auch von den vielen, nie gesehenen Exponaten überrascht sein. Auf Erwachsenenhöhe gibt es ausserdem historische Weihnachtsfotos, vom lebenden Bild aus Frankreich bis zum typischen Weihnachtsfoto aus der Kolonialzeit.

Faltkrippe aus Konstanz. Papierkrippen kamen mit der Druckgrafik im 19. Jahrhundert auf. Sie waren schnell aufgebaut und weggeräumt, daher wurden sie auch Faulenzerkrippen genannt. Copyright: Alfred Dünnenberger

Gleich geblieben ist das umfangreiche Rahmenprogramm für Familien. Kinder können im Museum Bücher lesen, die Weihnachtsgeschichte anhören, Geschenke basteln oder mit einer Laterne durch die Räume wandern.

Die Krippenausstellung ist wie das ganze Haus täglich geöffnet, über die Feiertage also auch montags.

Beitragsbild: Goldener Hirsch (Ausschnitt). Foto: Zvonimir Pisonic © Schweizerisches Nationalmuseum
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