Das Rätsel um die Namensgebung des neuen von Mario Botta gestalteten Thermalbads in Baden ist gelöst.
Der neue Name für das im Bau befindliche und bisher als «Botta-Bad» bezeichnete Thermalbad in Baden blieb ein gut gehütetes Geheimnis. Es wurde heute am 25. Juni an einer Pressekonferenz im Historischen Museum in Baden gelüftet, im Beisein von Mario Botta, verschiedenen Vertretern der Politik, des Stiftungsrats, des Verwaltungsrats sowie der Geschäftsführerin der ThermalBaden AG Nina Suma.
Auf smaragdgrünem Grund leuchtet das weisse Logo: «47 FORTYSEVEN – Wellness Therme Baden». Auf die Frage, warum die Zahl 47, kam die plausible Antwort, weil die Wassertemperatur des mineralhaltigen Quellwassers präzis siebenundvierzig Grad warm ist. Und warum das Logo auf smaragdgrünem Grund, weil sämtliche Bäder im In- und Ausland immer mit der Farbe Blau werben. Das Logo der Therme Baden soll einprägsam und unverwechselbar erscheinen.
Das neue Logo «47 Fortyseven Wellness-Therme Baden».
Baden ist seit der Römerzeit berühmt für seine Thermalbäder, antike Funde erinnern daran. Besonders beliebt war die Bäderstadt seit der Reformation, als die durch strenge Sittenmandate eingeengten Zürcher Bürger gerne einen Ausflug ins katholische Baden machten, nicht nur der Gesundheit wegen, sondern auch um das Leben zu geniessen. Über die legendäre Badenfahrt – seit 1847 mit der «Spanischbrötlibahn» – schrieb der Zürcher David Hess 1818 ein umfangreiches Buch, das den Ablauf einer Badekur als Sittengemälde der Stadt und ihrer Zeit anschaulich beschreibt.
Das Bäderquartier um 1800.
Bis in die Neuzeit waren Badens Thermalbäder beliebt. Doch der Abstieg der letzten Jahre war spürbar, viele Bäder geschlossen, das Bäderquartier verwaist und ohne Charme. Der Fokus der Stadt lag auf der Weiterentwicklung der Industrie. Es gab zwar verschiedene Anläufe und Projekte für das Bäderquartier. Doch erst mit den Plänen von Mario Botta wurde der Bau in Angriff genommen, am 17. April 2018 erfolgte der Spatenstich. Heute ist der Neubau gut unterwegs, im Spätherbst 2021 soll er fertig sein und mit einem grossen Fest eröffnet werden.
Mario Bottas Bau fügt sich tektonisch in das Limmatknie ein. Früher stand an dieser Stelle das Grand Hotel, das 1944 gesprengt wurde. Seit zwölf Jahren arbeitet Botta an der Realisierung, die römischen Funde mussten zwischendurch gesichert werden. Der Bau ist auf gutem Weg und der Architekt weist darauf hin, dass es nicht nur einen Neubau gibt, sondern auch eine fünfhundert Meter lange Promenade direkt an der Limmat, was die ganze Anlage urban aufwertet.
Visualisierung von Mario Bottas Gebäudekomplex der Therme Baden. (Visualisierung: pd)
Badens Thermalwasser gilt als das mineralreichste der Schweiz mit einem hohen Anteil an Calcium und Sulfaten, es riecht markant nach Schwefel. Die Gebäude in der Fortyseven Wellness-Therme beherbergen ein Ärztehaus sowie Bäder für Wellness und Rehabilitation, Treatment-Räume, Saunalandschaften, auch dauerhaft nur für Damen. Die Therme dient grundsätzlich der Wellness, Prävention, Erholung und Gesundheit der Menschen; der Spassfaktor wie bei anderen Thermalbädern steht nicht im Vordergrund. Natürlich bekommt die Gastronomie ihren Platz und es gibt Seminar- und grössere Versammlungsräume. Für den Betrieb entstehen fünfzig neue Arbeitsplätze.
Die Sonderausstellung «Badekult. Von der Kur zum Lifestyle» im Historischen Museum in Baden wird verlängert bis 2. August 2020.
Ich freue mich riesig auf das 47 und hoffe, dass die Schlangen vor den Kassen doch etwas kürzer werden.