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Unkraut verdirbt nicht

Unkraut verdirbt nicht: Das geflügelte Wort, das zum Ausdruck bringt, dass man aus einer ernsten Lage, einer ausweglos scheinenden Situation schon wieder heraus finden werde, ist viel wahrer, als man meinen möchte.

Unkraut verdirbt nicht: Das erlebe ich ganz konkret, seit mir die Familie bedeutet hat, statt stets im bequemen Fauteuil zu sitzen würde es mir gut tun, mich auch mal im Freien zu betätigen, zum Beispiel mit Jäten. Nein, nicht im Gemüsegarten oder in den Blumenbeeten, da würde ich mit Sicherheit die falschen Pflanzen erwischen, und von den frisch eingepflanzten Setzlingen wäre bald kein einziger mehr vorhanden. Was man mir zutraut sind Unkraut und Moos zwischen den Steinen in der Garagenzufahrt oder auf der Terrasse.

Nach einem ersten Augenschein reifte die Erkenntnis, allzu schwer dürfte die gestellte Aufgabe nicht zu lösen sein. Am bequemsten wohl mit Unkrautvertilger. Seit aber die Giftbomben aus Giesskannen von früher verboten sind (richtigerweise!), hat das in den Läden zu kaufende Gebräu bloss noch die Kraft und den Effekt eines verdünnten Himbeersirups. Sei es in Sprühdosen oder zum Anrühren, sei es in Pulverform oder gar Schaum, der auf die einzelnen Pflanzen aufzutragen ist (o weh, mein Rücken!): Der Erfolg ist gering, vor allem dann, wenn der Regen subito alles wieder wegspült. Kommt hinzu, dass die Eidechsen und andere Viecher dieses Zeugs gar nicht schätzen.

Und weil nicht immer mit der «Chemie-Keule» zugeschlagen werden sollte, gibt es unzählige Hausmittel. Das von den grünen Spezialisten am meisten empfohlene ist Brennnesseljauche. Das Güllengebräu ist indessen recht zeitaufwendig herzustellen, und es wird – wen wundert‘s? – warnend auf den recht intensiven Geruch hingewiesen. Weiter werden Essig, Salz, gar Zucker sowie Natron und Backpulver empfohlen. Kochendes Wasser (müsste wohl in Badewannenmenge zubereitet werden) gegen das Unkraut und Coca Cola gegen das Moos (literweise) sind weitere Tipps. Auf einen Vorschlag werde ich mit Sicherheit nicht eintreten: «30 ml Wodka, ein paar Tropfen Spülmittel (Seife) und 400 ml Wasser.» Da müsste ich ja beso… sein.

Also habe ich mir ganz profan eine Fugenbürste zugelegt, die nach hinten mit einem furchteinflössenden Stachel bestückt ist. Manchmal scheint es, das Moos ducke sich aus lauter Furcht davor zwischen die Steine.

Und nun kratze ich, und kratze ich, und kratze ich (o weh, mein Rücken!). Zwar hilft das einigermassen, denn die grünen oder braunen Dinger verschwinden tatsächlich. Doch wenn ich nach Tagen und Wochen am Rand der Fläche angekommen bin, lacht mich im Rücken neu gewachsenes Zeugs hämisch aus.

Unkraut verdirbt nicht, in der Tat. Doch das gibt mir umgekehrt die Hoffnung, dass ich selber es vielleicht noch ein paar Jährchen schaffen werde…

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