Für die VASOS ist es klar, um eine gute Pflegequalität auch in Zukunft sicherzustellen
braucht es Investitionen in die Aus- und Weiterbildung und mindestens so wichtig auch Verbesserungen bei den Arbeitsbedingungen.
Tausende Stellen sind unbesetzt- Pflegeheime und Spitäler finden nicht genug
Pflegepersonal. Schon seit Jahren besteht dieses Problem. Die Pandemie hat es zusätzlich verschärft und drastisch vor Augen geführt. Es brauche eine Kehrtwende schreiben dieser Tage die Pflegeheime. Die Arbeitsressourcen würden immer knapper. Von Rationierung aus Zeit- und Personalknappheit ist gar die Rede. Dabei ist das Interesse der Jungen am Pflegeberuf gross – doch verlässt etwa die Hälfte der Ausgebildeten den Beruf wieder. Der Grund sind die Arbeitsbedingungen, die Überbelastung, der Stress weil zu oft zu wenig Personal für zu viele Kranke zur Verfügung steht. Wer dauernd am Limit arbeitet, wird sich, so spannend auch der Pflegeberuf ist, schon wegen der eigenen Gesundheit Gedanken über einen Wechsel machen.
Wenn nun die Politik mehr in die Ausbildung investieren will, ist dies zwar löblich und doch zu wenig. Was bringt es, mehr Leute auszubilden, wenn sie dem Beruf nach wenigen Jahren den Rücken kehren? Wer die Personalknappheit wirklich und wirksam angehen will, muss die Arbeitsbedingungen verbessern und selbstverständlich auch in die Ausbildung investieren. Am 20. März letztes Jahr applaudierten Hunderttausende dem Gesundheitspersonal für seinen grossen Einsatz in der Corona-Krise. Es war mehr als ein Zeichen, es war tiefe Dankbarkeit und Wertschätzung. Zum Tag der Pflege möchte die VASOS an diese klare Botschaft erinnern, daran wie wichtig und wertvoll eine gute Pflege für uns als Gesellschaft ist.
Bea Heim, Co-Präsidentin der VASOS, ehem. Nationalrätin