StartseiteMagazinGesellschaftAlt? Bilder und Gedanken zum Altern

Alt? Bilder und Gedanken zum Altern

Die Fachstelle Alter und Familie des Kantons Aargau hat eine Wanderausstellung zu Altersbildern organisiert. In sieben künstlerischen Bild-Ton-Installationen werden sieben ältere Personen von jüngeren Fotografinnen und Fotografen porträtiert und befragt. Damit erhalten Interessierte eine attraktive Möglichkeit, über das eigene Altern und Altersbilder nachzudenken.

Hier ein paar Aussagen aus den Audiodateien, danach ein Interview mit Christina Zweifel, der Leiterin der Fachstelle Alter und Familie des Kantons Aargau.

Die Fotografinnen und Fotografen erzählen, wie sie den porträtierten Seniorinnen und Senioren begegnet sind und was sie von ihnen gelernt haben. Die Porträts zeigen zum Beispiel Berta (96), welche seit 3 Jahren im Altersheim lebt. Es gefällt ihr nicht und sie betet jeden Abend zum Bruder Klaus, dass sie bald einschlafen darf und dann nie mehr aufwacht. Ein anderes Porträt zeigt die weit gereiste Charlotte (75). Sie hat einen Vietnamesen geheiratet, der im Wesentlichen für den Haushalt und das Wohl der drei Kinder zuständig war, während sie bis 72 als Lehrerin und Rektorin arbeitete. Die weiteren Porträts zeigen Hans, Heinz, Köbi, Othmar und Traudel.

Seniorweb hat sich mit Christina Zweifel über die Ausstellung unterhalten:

 Seniorweb: Wie kamen Sie auf die Idee, eine Ausstellung über Altersbilder zu organisieren?

Christina Zweifel: Im Jahre 2019 wurde im kantonalen Alterskongress mit ca. 400 Teilnehmenden (Gemeindevertretungen, Fachpersonen, Seniorinnen und Senioren) das Bedürfnis geäussert, dass man etwas zu Altersbildern machen sollte.

 Was soll damit bezweckt werden?

Die Ausstellung ist als eine Wanderausstellung konzipiert, klein, aber fein, um sie in einer Schule, in einem Gemeindesaal, in einem Pflegeheim oder an anderen Orten zu zeigen. Damit soll die Bevölkerung die Möglichkeit erhalten, sich mit Altersbildern zu befassen, die ja meistens unbewusst sind. Man weiss aus der Forschung, dass positive Altersbilder sich vorteilhaft auswirken, z. B. das eigene Leben verlängern oder die Zusammenarbeit zwischen Jungen und Alten erleichtern. Negative Altersbilder hemmen uns, so dass wir, wenn wir selber alt werden, unsere Potentiale nicht ausschöpfen oder als Jüngere mit Vorurteilen auf Ältere zugehen. Uns geht es darum zu zeigen, dass Altern ein sehr persönlicher Prozess ist, der sich höchst individuell entwickelt. Mit Schicksalsschlägen und Beeinträchtigungen wird unterschiedlich umgegangen und es lohnt sich, interessiert hinzuschauen, um ein realistisches Bild des vielfältigen Alterns zu erhalten.

Sie sprechen mit dem Schuldossier auch Schulen an, sich mit Altersbildern auseinanderzusetzen. Warum?

Altersbilder hat man in jedem Lebensalter und Kinder und Jugendliche haben unter ihren Angehörigen und in der Nachbarschaft ältere Bezugspersonen. Das Dossier soll helfen, zusammen mit Kolleginnen und Kollegen, aber auch mit Älteren aus dem Bekanntenkreis den Fragen, Problemen, Chancen, die es im Laufe des Lebens gibt, näher zu kommen, um auch für das eigene Leben was zu lernen.

Unter www. altersbilder.ch sind eindrückliche Fotos und Audiodateien verfügbar. Was ist aus Ihrer Sicht der Unterschied der Auseinandersetzung mit Altersbildern vor Ort in der Ausstellung oder digital?

In der Ausstellung hat man die Fotos vor sich und kann seinen Assoziationen folgen oder sich mit andern darüber austauschen. Die Audiodatei zuhause auf dem Sofa oder im Zug mit Kopfhörern verschafft Intimität in der Auseinandersetzung mit Porträts und Aussagen zu den älteren Personen. Man führt einen inneren Dialog mit ihnen. Die beiden Zugänge ziehen das Publikum auf unterschiedliche Weise an und das ist gut so. Die Gemeinden im Kanton Aargau können die Ausstellung kostenlos buchen und ausstellen lassen. Der Zugang über www.alterbilder.ch steht allen jederzeit und in jeder Lebenslage offen.

Christina Zweifel, Leiterin der Fachstelle Alter und Familie des Kantons Aargau, studierte Geographie an den Universitäten Genf, Padova, Bern und Freiburg und schrieb eine Dissertation zur Alterspolitik in Schweizer Gemeinden. Die Fachstelle unterstützt die Gemeinden des Kantons bei der Umsetzung der Alters- und Familienpolitik und sensibilisiert für alters- und familienpolitische Fragen.

 Die Ausstellung kann bis 8. Oktober im Stadtmuseum Aarau besucht werden, später anderswo im Kanton Aargau oder auch von irgendwoher im Internet unter www.altersbilder.ch

Foto (bs): Porträt von Christina Zweifel vor einem Ausstellungsplakat

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