StartseiteMagazinGesundheitFortyseven – 47 Grad heiss ist die Quelle

Fortyseven – 47 Grad heiss ist die Quelle

Am vergangenen Wochenende öffnete die Wellness-Therme FORTYSEVEN in Baden ihre Tore. Rund 10’000 erkundeten auf Rundgängen die Therme, das Wohn- und Ärztehaus «Residenz 47» sowie die Baustelle des historischen Kurhotels Verenahof, das als Rehaklinik in rund drei Jahren eröffnet wird.

Endlich kehrt Leben in das Bäderquartier zurück. Während mindesten zwanzig Jahren war es hier öde und nichts erinnerte mehr an die einst glanzvollen Tage der Bäderstadt. Nun wurde am 20. und 21. November die Bevölkerung eingeladen, die neue von Mario Botta erbaute Wellness-Therme zu besichtigen.

Die Wellness-Therme FORTYSEVEN am Limmatknie in Baden, dahinter der mit weissen Planen eingehüllte Bau des Verenahofs. Foto: © ThermalBaden AG.

Der Bau ist hundertsechzig Meter lang und erinnert an ein Schiff, das am Ufer der Limmat ankert. Der Architekt Mario Botta konzipierte mit FORTYSEVEN bewusst nicht nur ein Thermalbad, sondern eine Thermenlandschaft als Verbindung zwischen Bad, Stadt, Park und Fluss. Die Limmat ist dank der offenen Fronten des Gebäudes allgegenwärtig.

Über der Limmat das äussere Schwimmbecken und das Sprudelbad (rechts) durch Schleusen mit dem inneren Becken verbunden. Foto: © Gianni Baumann.

Den Bezug zur Natur findet man auch im Naturstein der Gebäudehülle sowie in den Materialien im Inneren: Böden und Wände sind in Terrakotta-Farben und mit Ahornholz ausgestattet und tragen zu einer warmen Atmosphäre bei. In den Mosaik-Verkleidungen über den Fensteröffnungen, die an die römische Tradition anknüpfen, entdeckt man die Zahl 47, das Signet der FORTYSEVEN Wellness-Therme Baden, das an die Temperatur in Celsiusgraden des Thermalwassers erinnert.

Das Thermalwasser in Baden gilt als das älteste und mineralreichste Heilwasser der Schweiz. Es sprudelt im Limmatknie aus 21 Quellen mit mehr als 600 Liter pro Minute und einer Temperatur bis zu 47 Grad Celsius. Foto: rv

Beim öffentlichen Rundgang mitten in der Menschenmenge beeindruckt mich, wie leicht und luftig der Bau wirkt, überall Ausblicke zur Limmat, zum gegenüberliegenden Ufer und zu den Rebbergen. Hierher komme ich sicher gerne einmal zum Baden. Die acht verschiedenen Innen- und Aussenbecken sind grosszügig gestaltet, ebenso der Saunabereich mit elf Räumlichkeiten und Dampfbädern, sogar mit einem Schnee- und Eisraum und eleganten Ruheräumen.

Entschleunigen auf der Liegemuschel Mesokosmos mit Bildern und Klängen. Foto: © Gianni Baumann.

Eine Besonderheit innerhalb der Therme bildet die audiovisuelle Erlebniswelt Kosmos, bestehend aus Makro-, Meso- und Mikro-Kosmos. Im Mesokosmos können bis zu zehn Personen auf einer Liegemuschel fünfminütige Filmsequenzen über sich geniessen mit Musik, komponiert von Boris Blank, Künstler des Musikduos «Yello». Im Makrokosmos ist im Sole-Becken eine Kombination von Lichtshow und Musik auch unter Wasser zu hören. Der rund 45 Minuten dauernde Kosmos-Rundgang endet im Mikrokosmos, im Ruheraum, eine Art Wintergarten mit Pflanzen und bequemen Korbsesseln und entspannender Musik.

In den «Heissen Brunnen» beidseits der Limmat kann man auch gratis baden, so wie es früher im «Freibad» vom ausgehenden Mittelalter bis ins 19. Jahrhundert Tradition war. Foto: rv.

Die Kantonsarchäologie begleitete den Bau von Beginn an. Die Römer hatten die Quelle in Aquae Helveticae um 20 n. Chr. entdeckt und erstellten erste Bäder für die Legionäre in Vindonissa. Die grösste Pracht entfalteten sie im 2. Jh. n. Chr. mit mindestens fünf grossen Badebecken und über einem Dutzend kleinerer Einzelbäder mit einer Wasserfläche von über 800 m2. Damit standen die römischen Bassins der neuen Wellness-Therme in nichts nach. Bei den Grabungen kamen Reste des römischen Quellheiligtums zum Vorschein, dazu gehört auch die älteste Quellfassung. Sie befindet sich auf dem Kurplatz unter dem tonnenschweren «Grossen Heissen Stein». Wer darauf sitzt, spürt die Wärme des Wassers.

Kurtheater mit Glasfoyer im Kurpark Baden. Foto: Hans Rudolf Baumann.

Baden blickt auf eine alte Bäder- und Kurtradition zurück. Besonders im 18. und 19. Jahrhundert war der Kuraufenthalt bei den Herrschaften aus dem sittenstrengen Zürich äusserst beliebt. So führte die erste Eisenbahn der Schweiz 1847 von Zürich nach Baden. Ihren Namen Spanisch-Brötli-Bahn soll sie erhalten haben, weil sich die Noblen sonntags die Badener Blätterteigspezialität per Bahn liefern liessen. Kulturelle Einrichtungen sind in Baden noch erhalten wie das Kurtheater, der Kurpark, der Kursaal (heute das Casino), neuerdings wieder ein Kurorchester und das Impressionisten Museum Langmatt in der ehemaligen Villa der BBC-Gründerfamilie Brown.

Der «Elephantensaal» im Verenahof wird originalgetreu restauriert. Foto: rv

Damit auch heute wieder ein richtiger Kurbetrieb in Baden möglich wird, halten die Betreiber der Bäder, die Stiftung Gesundheitsförderung Bad Zurzach + Baden, neben der Wellness-Therme in zwei zusätzlichen Gebäuden ein vielfältiges Gesundheitsangebot bereit. Im Erdgeschoss der Residenz 47 soll Mitte 2022 ein ambulantes Gesundheitszentrum eröffnet werden mit schul- und komplementärmedizinischen sowie Fitnessangeboten. Im ehemaligen Kurhotel Verenahof ist nach Abschluss der Renovierungsarbeiten eine Präventions- und Rehabilitationsklinik mit hochstehender Gastronomie vorgesehen.

Mehr zur Wellness-Therme FORTYSEVEN in Baden, s. hier
s.a. Beitrag zur Namensgebung der Therme

 

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