StartseiteMagazinKolumnenDas Miteinander der Generationen

Das Miteinander der Generationen

Der demografische Wandel ist eine gesellschaftliche Kernherausforderung. Die Bevölkerungsentwicklung zeigt sich in der Alterung der Gesellschaft sehr deutlich. Neue Wege und Herausforderungen im Umgang der Generationen miteinander sind nötiger denn je. Man ist sich bewusst, dass die Generationen in jeder Hinsicht voneinander lernen können und sich gegenseitig unterstützen müssen.

Immerhin: Mit dem Eintritt ins Pensionsalter öffnet sich für kurze Zeit die Tür zur Freiheit, das eigene Leben vermehrt selbstbestimmt zu gestalten. Man gewinnt Zeit für sich. Zeit also, sich den wichtigen Fragen des Lebens zu stellen und zu erkennen, dass man in jedem Alter in der Verantwortung steht, die Zukunft mitzugestalten.

Gerade die globale Klimaerwärmung zeigt es in aller Deutlichkeit: Der Klimaschutz ist eine Generationenaufgabe und niemand darf sich herausreden. Denn ökologische Stabilität ist die unabdingbare Voraussetzung für ökonomische und soziale Sicherheit. Nur im Miteinander der Generationen haben wir angesichts dieser aktuellen Herausforderungen eine Erfolgschance.

Dasselbe gilt für das Thema des demografischen Wandels. Wie alles im Leben ist auch das Alter im Wandel. Veraltet hingegen ist unsere Alterspolitik. Die Politik geht noch immer von einem längst überholten defizitären Altersbild aus. Was Älterwerden tatsächlich bedeutet, kann niemand besser aufzeigen als die Seniorinnen und Senioren selber. Darin besteht die Aufgabe des «Schweizerischen Seniorinnen- und Seniorenrates (SSR)». Dieser setzt sich ein für eine generationenverbindende Politik, die alte Menschen weder ausgrenzt noch bevormundet, sondern bestrebt ist, mit den älteren Generationen zusammen, mit deren Erfahrungen und Kompetenzen gemeinsam die Zukunft zu gestalten.

In diesem Sinn wurde der SSR im Jahr 2001 von der ehemaligen Bundesrätin Ruth Dreifuss gegründet. Einerseits als Plattform, auf welcher die Bedürfnisse und die Interessen der Älteren diskutiert werden, andererseits als beratendes Organ von Bundesrat und Verwaltungen sowie als gewichtige Stimme des Alters in der Öffentlichkeit. Indem der SSR die Anliegen der älteren Menschen auf nationaler Ebene vertritt, hat er eine wichtige politische und institutionelle Funktion als Akteur im demokratischen System der Schweiz.

Die Trägerschaft des SSR besteht aus zwei Unterverbänden: Dem «Schweizerischen Verband für Seniorenfragen (SVS)» unter dem Präsidium vom ehemaligen Nationalrat Rudolf Joder und der «Vereinigung aktiver Senioren w/m- und Selbsthilfe-Organisationen der Schweiz (VASOS/FARES)», präsidiert von der ehemaligen Nationalrätin Bea Heim. Beide Trägerverbände vertreten im Prinzip das gleiche Bevölkerungssegment, der eine mehr in der deutschen Schweiz, der andere auch in den französischen und italienischen Landesteilen. SVS und VASOS unterscheiden sich auch in kultureller und struktureller Hinsicht und vertreten häufig verschiedene politische Meinungen. Andererseits ist beiden Verbänden klar, dass sie zusammenarbeiten müssen, um ihre Ziele zu erreichen. Die nicht immer ganz einfache Konsenssuche erfolgt in paritätisch zusammengesetzten Arbeitsgruppen.

Im Miteinander der Generationen haben wir eine Erfolgschance

«Nur im Miteinander der Generationen haben wir angesichts der aktuellen Herausforderungen eine Erfolgschance», hält Bea Heim im Rahmen unseres Gesprächs fest. Das ist eine der zentralen Botschaften der VASOS, der grössten schweizerischen Vereinigung von Altersgruppierungen. Sie wurde 1990 als nationale Dachorganisation gegründet. Aktuell vertritt sie 20 nationale, regionale und lokale Seniorinnen- und Selbsthilfeorganisationen. Die VASOS setzt sich ein für ein selbstbestimmtes und möglichst gesundes Älterwerden in sozialer Sicherheit, das heisst für ein Altern in Würde.

Frau Heim betont: «VASOS tut dies umso mehr, als der Tenor in Medien und Politik eigentlich in eine ganz andere Richtung weist. Schlagworte wie «Überalterung», «tickende demografische Zeitbombe» verunglimpfen ältere Menschen als Belastung für die Gesellschaft, deren man sich gerne entledigen würde. Von dieser sprachlichen Diskriminierung ist der Schritt zur Bevormundung, zur Rationierung in der medizinischen Versorgung, wie es zu Corona Zeiten offen propagiert wurde, oder gar zu Gewalt nicht mehr allzu gross. So schätzt der Bund, dass in der Schweiz über 300‘000 ältere Menschen Jahr für Jahr Opfer physischer und psychischer Gewalt werden.»

Angesichts dieser klaren Aussagen der Präsidentin versteht es sich von selbst, dass es aktive Altersorganisationen wie die VASOS braucht. Mit vereinten Kräften und aufgrund eigener und kollektiver Erfahrung setzt sich diese Organisation für ihre Anliegen ein: für sichere Renten und gegen Altersarmut, für Gleichstellung und gegen Altersdiskriminierung, für Qualität in der Gesundheitsversorgung und gegen Rationierungen, für eine gute Pflege und gegen den Pflegenotstand, für Teilhabe an der Gesellschaft und gegen Ausgrenzung. Bea Heim betont, dass der Einsatz der VASOS im Interesse der heutigen wie auch der künftigen Altersgenerationen zu verstehen ist: «Auch die Jungen kommen einmal in die Jahre. So schaffen die Erfahrungen und der Einsatz der älteren Generationen Zukunft für alle.»

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4 Kommentare

  1. Miteinander der Generationen:
    So wichtig! Ich(80J) bin dankbar, dass ich noch da sein darf im Zusammengehen mit den Jungen, mit Enkeln, da sein für sie, mitarbeiten, von den Jungen lernen, zuhören.

  2. Alles schön und gut. Bloss sollten heute ausbezahlte AHV und BVG-Renten nicht auf Kosten der Jungen gehen. Wenn das bestimmte Partei- und Gewekschaftssekretäre nicht begreifen wollen, sollten vielleicht wir Alten konstruktive Vorschläge gezielter unterstützen.

  3. Die junge Generation profitiert in hohem Masse von den Errungenschaften früherer Generationen, die mit ihren Leistungen den zunehmenden Wohlstand aufgebaut und erreicht haben. Es gibt einen gültigen Generationenvertrag, der allen einen finanziell gesicherten Lebensabend ermöglichen soll. Für viele Junge ist das Recht auf Freiheit und Unabhängigkeit, Ausbildung und Berufswahl, genügend zu essen, ein Dach über dem Kopf, ärztliche Versorgung etc. selbstverständlich, obwohl sie noch kaum etwas zum Bruttosozialprodukt beigetragen haben. Im Gegenteil, immer mehr wollen studieren, sich zuerst einmal in der Welt umschauen, ihren Hobbys frönen und bis zum Arbeitsbeginn, möglichst gratis bei den Eltern wohnen. Gehalt und der Status steht im Arbeitsleben dann oft an erster Stelle. Bei der Absicherung im Alter soll sich logischerweise das AHV-System möglichst nach ihren Vorstellungen ausrichten.

    Das ist ein Affront für viele Rentnerinnen und Rentner, die trotz einem arbeitsreichen Berufsleben und Familienarbeit, finanziell nicht auf Rosen gebettet sind. Dass National- und Ständerat den Rentner*innen nicht einmal den vollen Teuerungsausgleich geben und in Zukunft sogar die AHV-Renten kürzen wollen, ist unsozial und zutiefst ungerecht. Dass private Versicherungs- und Vorsorgegesellschaften jedes Jahr überhöhte Milliardengewinne aus den einbezahlten Altersbeiträgen der arbeitenden Bevölkerung abschöpfen, finde ich einen Skandal. Das BVG ist keine staatliche Sozialversicherung wie die AHV, sondern für die privaten Versicherer eine „eierlegende Wollmilchsau“, die mit den erzwungenen Altersbeiträgen der 2. Säule und mit dem Einverständnis der Politik, u.a. an der Börse spekulieren und Millionen Rentengelder in den Sand setzen dürfen und trotzdem satte Gewinne einstreichen und, natürlich dann die Renten senken wollen.

    Die Schweiz ist m.E. schon lange keine echte Demokratie mehr, vielmehr werden wir vom Wirtschaftskapitalismus und der Gier nach immer mehr Reichtum statt sozialen Ausgleich regiert. Aktuelle Beispiele gibt es genügend. Das sollten wir den Jungen klar machen und die Rechte der Alten einfordern.

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