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Das Unbegreifliche des Augenblicks

Cécile Stadelmann-Hochreutener wertet im Atelier aus, was sie bei Streifzügen in der Natur sammelt. Ihre Werke sind bis 2. Juli 2023 in der Galerie Stans zu sehen.

Ein Buch liegt unter Olivenbäumen. Sonne und Wind werfen ein bewegtes Schattenbild der Zweige und Blätter auf die leeren Seiten. Der Mistral blättert die Seiten um. Die Flüchtigkeit der Szene hält die Künstlerin in einem Videofilm fest, den sie zu einem Loop montiert. Sie meint dazu: «In der Wiederholung von wenigen kurzen Augenblicken entwickelt sich ein zeitloser Zustand mit einem inneren Rhythmus. Fliessende Zeit ohne Anfang und Ende, endlose Bewegung im Raum. Gesammelte Augenblicke zwischen Vergehen und Dauer.»


Cécile Stadelmann-Hochreutener, Unter dem Olivenbaum, Videostill.

Die Werkschau in der Galerie Stans mit Installation, Video und Bildarbeiten gibt Einblick in das Suchen, Forschen und Fragen der Künstlerin. Cécile Stadelmann-Hochreutener war 1970 Gaststudentin für Kunst und Philosophie an der Universität Denver USA. 1975 erwarb sie an der Luzerner Schule für Gestaltung das Diplom als Zeichenlehrerin.


An jenem Abend, an jenem Ort; Inszenierte Fotografie, Installation im Landschaftsraum.

Seit 1981 stellt sie regelmässig in Museen, Kunsthallen und Galerien aus. Als diplomierte Mal- und Kunsttherapeutin arbeitet sie auch als Dozentin und Projektleiterin für Kunst, Gestaltung und Therapie und als Supervisorin.

In ihrem Stanser Atelier wertet die Künstlerin aus, was sie bei Streifzügen in der Natur, vornehmlich bei regelmässigen Arbeitsaufenthalten in der Provence, sammelt. Hier werden die Foto- und Videoaufnahmen von Inszenierungen in der Landschaft in eine gültige künstlerische Form gebracht.


Wohin entschwindet das Weiss, wenn der Himmel blaut; Inszenierte Fotografie, Installation im Landschaftsraum.

Mit einer Installation in der südlichen Landschaft eröffnet sich im Schutz der Dämmerung eine poetische Welt: Im Dickicht unter den Eichen fängt die Künstlerin mit einem Kunstgriff die letzten Sonnenstrahlen ein, die im Rücken der Szene ein funkelndes Lichtspiel entfaltet. Schatten und Licht, Tag und Nacht, Dauer und Augenblick verdichten sich in einer zauberhaften Fotoinszenierung.

Verdorrte Zweige, Zeugen des trockenen Sommers 2022, hat Cécile Stadelmann in Südfrankreich gesammelt. Diese inszeniert sie in der Galerie Stans. Sie stammen von einer Urpflanze, die selbst die Eiszeiten überlebt hat, der Zistrose.

Es weht ein Schatten darin; Inszenierte Fotografie, Installation im Landschaftsraum.

Während dem Frühling 2023 hat die Künstlerin unzählige Tulpen gepflückt und die Blütenblätter, noch vor dem Verwelken, zusammen mit hauchdünnen Porzellanknete bearbeitet. Nun liegen sie auf einem Leuchttisch, umrandet von Namen in persischer Schrift.


Es weht ein Schatten darin; Inszenierte Fotografie, Installation im Landschaftsraum.

Cécile Stadelmann erläutert: «Es sind Namen von Kämpferinnen für Freiheit und Menschenrechte, als Hommage an alle iranischen Frauen, wo die Mütter weinend Tulpen auf die Gräber pflanzen, auch heute wieder. Wo laut einer persischen Legende wilde Tulpen wachsen, dort wo Blut von jungen Menschen geflossen ist.»

Der Künstlerin eröffnet sich im Schutz der Dämmerung eine poetische Welt: Im Dickicht unter den Eichen fängt sie mit einem Kunstgriff die letzten Sonnenstrahlen ein, die im Rücken der Szene ein funkelndes Lichtspiel entfalten.


Mistral im Quittenbaum, am hell-lichten Tag; Inszenierte Fotografie, Installation im Landschaftsraum.

Doch Cécile Stadelmann-Hochreutener ist auch Malerin und Zeichnerin. Feine Aquarelle zeigen ein Spiel mit bewegten Linien. In einer Werkreihe von Foto-Übermalungen mit Farbe und Pinsel können in einem Sommerbild die Erinnerung an den Winter aufscheinen, Tag und Nacht im gleichen  Bild sichtbar werden. Die Grenzen zwischen Realität und künstlerischer Erfindung lösen sich auf. In der Serie von Wandbildern bleiben nur noch die Astgabeln stehen.

Schatten und Licht, Tag und Nacht, Dauer und Augenblick verdichten sich in einer zauberhaften Fotoinszenierung. Die Ausstellung im Flury-Haus am Dorfplatz 11 dauert  bis 2. Juli 2023. Sie ist Donnerstag und Freitag von 15 bis 18 Uhr, Samstag und Sonntag von 13 bis 16 Uhr zu sehen. Informationen auf www.galeriestans.ch. Der Eintritt ist frei.

Titelbild: Das Unbegreifliche des Augenblicks; Übermalung einer Fotogtrafie.

Fotos: Josef Ritler

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