Jetzt legt mal eure Handys beiseite, liebe Enkelkinder. Der Opa erzählt euch was aus früheren Zeiten. Da gabs zum Beispiel Computer mit einem Speicher von 64 Kilobytes. Wenn der voll oder übervoll war, bekam der Compi seltsame Ausbuchtungen und es trat Rauch aus. Genau so war das, ganz genau so.
Nun wo die braven Kleinen wieder am Bildschirm sitzen und wir Seniorinnen und Senioren unter uns sind, wollen wir uns unseren aktuellen Computerproblemen widmen, genauer den Schwierigkeiten mit dem Laptop.
Was ist besser: USB oder UBS?
Die früher gebräuchlichen Statussymbole waren Autos, Rolex, junge Frauen (für Männer) und wertvoller Schmuck (für Frauen). Heute ist das nicht mehr ganz zeitgemäss. Als relativ neues Prestigesymbol gilt der Gebrauch von Laptops vor allem in der Eisenbahn oder im Café. Wohlgemerkt: Den Renommée-Zuwachs gibt es nur für Seniorinnen und Senioren. Für viele Jüngere ist es längst selbstverständlich, mit dem Laptop unterwegs zu sein. In unseren Kreisen hingegen zeigen die Geräte der Ōffentlichkeit, dass wir à jour sind, Köpfchen haben und den Unterschied zwischen USB und UBS kennen.
Allerdings benützen auch Jüngere das Gerät als Bekenntnis. Nämlich durch den Aufkleber: Sie nehmen damit Partei für Abstimmungen, favorisierte Bands und/oder Sängerinnen, Fussballmannschaften (YB). In Zürich (FCZ, GC) ist allerdings davon abzuraten. Den Fanprügeleien sind auch robuste Geräte nicht gewachsen.
Welch grossen Effekt Laptop-Aufkleber haben, bewies Klimaaktivist Max Voegtli. Bevor er nach Paris und dann nach Mexiko weiterflog, zeigte ein Foto den Wuschelkopf samt Laptop mit vielen Klebern unter anderem mit Renovate- und Hammer-und-Sichel-Logo. Das Bild aus der Abfertigungshalle in Kloten ging um die Welt. Die Aufnahme ist urheberrechtlich geschützt. Deshalb dürfen wir sie hier nicht präsentieren.
Sport-, Partei- und Musikbegeisterte zeigen mit ihren Compi-Klebern Flagge. Aber gehen uns Seniorinnen und Senioren solche Bekenntnisse wirklich was an? Nein. Uns beschäftigen vielmehr die Tücken unseres Geräts. Der Wirrwar der Befehle, die Absturzgefahr, die kryptischen Abkürzungen, das Labyrinth der Pfade machen uns zum Laptop-Lappi. Weil wir mutig sind, dürfen wir diese Schwierigkeiten ruhig mit Aufklebern gegen aussen dokumentieren.
Hier eine Reihe von Kleber-Vorschlägen für den Umgang mit dem altersgerechten Laptop-Ärger.
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Der Verfasser weiss, dass er hier arg verallgemeinert. Es gibt viele Seniorinnen und Senioren, die alle Computer-Probleme mit links lösen.
Wenn Sie Leiden oder Freuden mit dem Laptop haben: Mit unserer Kommentarspalte können Sie sie mit anderen teilen. Schwierigkeiten lösen, das können wir allerdings nicht.
Bilder: KI, Freepik, Pixabay, Wikimedia Commons
Mir macht es manchmal schon etwas Bauchweh, wenn ich doch schon heute so viel lieber ein Buch lesen möchte, als LapTop-Schwierigkeiten meistern. Wie wird das dann mal wenn ich RICHTIG alt bin?
Meine Mutter verstarb vor ein paar Jahren; sie war fast 91. Sie wollte «eigentlich» auch etwas über Elektronik lernen, um z.B. mit einem Handy umgehen zu können, löste aber so viel lieber Kreuzworträtsel, als Zeit an einem Gerät zu verbringen. Doch wollte sie mal wissen, was denn der Unterschied zwischen App und Apple sei.
Was werden wohl meine Fragen sein, wenn ich in zehn oder so Jahren noch lebe?