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Sergei Rachmaninoff in Luzern

In diesem Jahr jährt sich der Geburtstag des Komponisten Sergei Rachmaninoff zum 150. Mal. Das Hans Erni Museum im Verkehrshaus zeigt in einer Ausstellung das Leben und Wirken des Künstlers.

Nach langer Suche nach einem Rückzugsort von seinem anstrengendem Alltag als international gefragter Konzertvirtuose erwarb Rachmaninoff 1930 ein Grundstücke in Hertenstein LU. Dort liess er sich in einem grossen Landschafsgarten eine Villa im Stil des neuen Bauens errichten, die er bis zum Ausbruch des Zweiten Weltkriegs mit seiner Familie bewohnte, wenn er nicht auf Konzertreisen war.


Sergei Rachmaninoff an seinem Steinway-Flügel in der Villa Senar. Ende 1930er-Jahre

Aufgrund des so geschaffenen günstigen Umfelds war die Zeit in Luzern für Rachmaninoff äusserst fruchtbar, komponierte er hier doch seine Variation auf ein Thema von Corelli d-Moll op.42, die berühmte Rhapsodie über ein Thema von Paganini, op.43, und seine 3. Symphonie a-Moll, op.44.


Sergei Rachmaninoff im Garten der Villa Senar, 1930er-Jahre

Die Ausstellung stellt diese und andere Aspekte von Rachmaninoffs Zeit am Vierwaldstättersee vor: Sie nimmt Luzern und Hertenstein als beliebte Ausflugsziele in den 1930er Jahren in den Blick; ebenso thematisiert die Schau Rachmaninoffs rege Konzerttätigkeit – auch an den internationalen Musikfestwochen Luzern – als wirtschaftliche Grundlage für die Errichtung von Park und Villa.


Sergei Rachmaninoff in seinem ersten Motorboot bei der Villa Senar, Mitte der 1930er-Jahre

Dem Gebäudeensemble wiederum ist ein gewichtiger Teil der Ausstellung gewidmet. Die drei in Luzern entstandenen Kompositionen schliesslich stehen im Mittelpunkt der Ausstellung. «Sergei Rachmaninoffs Zeit in Luzern ist von grosser musikgeschichtlicher Bedeutung und die dem Hans Erni Museum in der Nähe liegende Villa Senar ist unter anderem daher ein Luzerner Ort von hohem historischen und kunsthistorischen Wert und von enormer Anziehungskraft für Besucherinnen und Besucher aus dem In- und Ausland,» schreibt die Stiftungsrätin der Hans-Erni-Stiftung Andrea Meule im Ausstellungkatalog.


Sergei Rachmaninoff mit Photoapparat an Bord eines Schiffes

Sergei Rachmaninoff (1873-1943) war einer der bedeutendsten Konzertpianisten und Komponisten seiner Zeit, dessen Werke auch heute noch zu den meistgespielten auf der Welt gehören. Dem Musikvirtuosen wird neben seiner Technikbegeisterung auch ein gediegener Lebensstil nachgesagt.

Als Pianist gefeiert. Als Komponist belächelt: Lange hatte Sergei Rachmaninoff damit zu kämpfen, dass man ihn für einen allzu späten Romantiker hielt, für einen Künstler, der aus der Zeit gefallen schien.


Alfred Heinrich Pellegrini (1881-1958). Alter Promenadenweg Hertenstein 1944, Öl auf Karton

Rachmaninoffs berümtestes Klavierstück, das Prélude cis-Moll op. 3 Nr2, das die Klänge von Kirchenglocken imitiert, gehört zu seinem Frühwerk. Er komponierte es mitgerade einmal 19 Jahren, als frischgebackener Absolvent des Moskauer Konservatorium. Dort wurde er auch umfassend in den Fächern Harmonielehre, Kontrapunkt und freie Kompositionen ausgebildet.


Ernest Ansermet und Sergei Rachmaninoff an den Festwoche in Luzern, 1939

Im Frühherbst 1940 schuf Rachmaninoff auf Long Island sein letztes Werk: die Sinfonischen Tänze op.45. Seine Musik triumphiert über den Tod. Rachmaninoffs Sterben war qualvoll. Der Krebs zerfrass seinen Leib. Natalja Rachmaninoff schrieb in ihrer Erinnerungen: «…noch im Spital hob Sergei Wassiljewitsch seine Hände hoch, betrachtete sie und sagte: ‘Lebt wohl, meine Hände»

Vor einem Jahr hat der Kanton Luzern die Villa Senar gekauft. Ab April ist der Bau für die Öffentlichkeit zugänglich. Die Villa Senar auf der Halbinsel Hertenstein am Vierwaldstättersee. Es macht den Anschein, als hätte Sergei Rachmaninoff eben das Haus verlassen: Auf dem Schreibtisch im Erdgeschoss liegen Notenblätter, umgeben von gerahmten Familienfotos. Wenige Schritte weiter trohnt der Flügel des russischen Pianisten, Komponisten und Dirigenten. Daneben steht eine olivgrüne Polstergruppe, von Rachmaninoff in den 1930er Jahren  ausgewählt.

Fotos von der Ausstellung: Josef Ritler

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