StartseiteMagazinKolumnenRizinus macht schnelle Beine

Rizinus macht schnelle Beine

Ein ziemlich kryptischer Titel: 43 Franken oder aus Rizinusöl. Getestet werden Laufsocken. Einleuchtend, denke ich. Rizinusöl kann sicher temposteigernd sein. Vor allem, wenn man unterwegs und weit und breit kein WC ist. Da kann so etwas Rizinusöl im Gedärm ohne Frage wie Doping wirken. Nur: Was soll denn das «aus» im Titel?

Die Lösung ist ebenso einfach wie erstaunlich. Socken können aus einem Material sein, das aus der Rizinuspflanze extrahiert wird. Damit soll man zwar schnell sein, aber abführend wirken sie wohl eher nicht. Apropos: Das sind dann Laufsocken. Also Socken zum Laufen und etwa keine Sitzsocken. Oder sogar Bettsocken. Den Unterschied sollte man kennen.

Was lange wehrt, wird endlich gut. Dieser erste Satz eines Kommentars stimmt, trotz offensichtlichem Orthografiefehler. Geht es doch um den Stadttunnel in Rapperswil. Jahrelang hat sich das Stimmvolk gegen das Milliardenprojekt gewehrt, jetzt endlich stimmte die Mehrheit zu – nein, nicht dem Tunnel, aber einer nächsten Planungsphase. Also, was lange währt, wird, trotz heftiger Gegenwehr, vielleicht dann doch noch mal ein Tunnel.

Sie hat sich eine Katze zugetan. Verstehen alle, die Dialekt verstehen. «Sie hät sich e Chatz zueta». Nur richtiges Deutsch ist das nicht. Obwohl man zwar, meist einer Person, sehr zugetan sein kann. Aber wenn eine Frau sagt, sie sei einem Mann zugetan, sehr sogar, wäre es doch etwas sonderbar, wenn sie erzählte, «ich han mir en Ma zueta». Umgekehrt natürlich auch.

Noch ein kryptischer Titel: Warten, bevor es zu spät ist. Zu spät wofür? Ob das wohl ein neuer Psychotrend ist? Oder eine Mahnung der SBB. Nein. Nur die Verwendung eines Begriffs, der im Verb so selten angewandt wird. Die Wartung, eines Autos, einer Heizung oder sonst einer technischen Anlage, die regelmässig gewartet werden sollte. Eben: Bevor es zu spät ist.

Zum Schluss noch ein altes Übel: Dichtestress vor der Haustüre. Was da alles davor steht: Weihnachten, Ostern, Geburtstage, die Prüfung, die Chilbi. Es ist eine blöde Floskel, die man mit «bald ist», «schon wieder naht» oder «in zwei Wochen» elegant umgehen könnte.

Es gibt noch andere solcher Floskeln. «Den Hut nehmen» zum Beispiel, «sich auf seinen Lorbeeren ausruhen» oder «den Kopf in den Sand stecken». Sparsam verwendet können sie die Sprache farbiger, bildhafter, witziger machen, aber wenn sie überall auftauchen, sind sie nur noch mühsam. Übrigens: Welches ist denn Ihre Lieblingsfloskel? Teilen Sie uns diese mit, damit wir uns mit Ihnen freuen oder ärgern können. Ich würde mich über mehr Beispiele freuen wie ein Schneekönig

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2 Kommentare

  1. Eine meiner Lieblingsfloskeln stammt aus einer deutschen Vorabend-TV-Serie «die Rosenheim-Cops». Eine pragmatisch aber immer mit einem Augenzwinkern und liebenswert daherkommende Krimiserie aus dem Chiemgau. Der Ausspruch, der gerne von den erfahrenen Kommisaren bei verzwickten Fällen ausgesprochen und auch gerne an die Frischlinge der Zunft weitergegeben wird heisst: «Schaun mir mal, dann seh mir schon». In breitestem Bayerisch, versteht sich.
    Ich bin eigentlich kein Fan des Freistaats Bayern. Diese TV-Sendung jedoch sehe ich mit Genuss, besonders wegen der originellen Charakterdarsteller*innen, wie Frau Stockl (Marisa Burger); die umtriebige und über alles Bescheid wissende Sekretärin des Mordsekretariats Rosenheim, die jeweils mit dem Satz «Es gab eine Laich» eine unterhaltende Fernsehstunde einläutet. Lokalcolorit vom Feinsten.

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