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Schweizer Gardisten in Buchform

Rom und die Päpstliche Schweizergarde sind fast so untrennbar wie Rom und die Kunst. Beide gehören zum römischen Stadtbild und haben sich so fest eingenistet.

Der Gardemaler Robert Schiess hat es geschafft, diese miteinander zu verbinden. Durch seine Werke fand die Garde zur Kunst, und die Kunst zur Garde. Heute noch, genau ein Jahrhundert nach dem Eintritt Schiess’ in das älteste noch bestehende Gardekorps der Welt, bestaunen die Gardisten und ihre Gäste jeden Tag seine Werke.

Seien es die Wandmalereien in der Gästekantine und im Theatersaal oder die Portraits der 27 Gardekommandanten bis Heinrich Pfyffer von Altishofen. Die Beziehung zwischen Roberto Schiess und der Päpstlichen Schweizergarde war nicht nur militärisch, sondernauch jene des gegenseitigen Vorteils.


Robert Schiess: Grande Tenuta – im Panzer

Er durfte seine Malersehnsucht stillen und vertiefen, wofür sich die Stadt der Päpste mit den vielem Kunstwerken besonders gut eignete. Bilder und das Leben von Robert Schiess ist jetzt im Buch «Bilder von Treue, von Familie und Heimat» von Heiri Scherer und Ignaz Staub erschienen.


Roberto Schiess beim Malen eines barocken Stillebens

Darin wird beschrieben, wie der Chamer Robert Schiess (1896-1956) ohne Unterbruch während 33 Jahren als «Hellebardier» und «Dekorationsmaler» in der Schweizergarde im Vatikan diente. Als Knabe schon hörte er daheim von Italien erzählen, von Rom, der ewigen Stadt mit ihren Schatzkammern der Kunst, dem Wunderbau des Petersdoms und den unvergesslichen Kunstwerken und Bibliotheken.


Niklaus von Flüe, Grosses Bild im Speisesaal der Garde

Als er alt genug geworden war, um von den Eltern die Erlaubnis für eine Romfahrt zu erhalten, gab es für ihn kein Halten mehr. Er packte seinen Rucksack, setzte sich auf sein Fahrrad und fort gings, nach Rom. Dort besuchte er einen Freund, der in der Garde diente. Man traf sich in der Kantine, spielte und sang Heimatlieder, und bald war Schiess so beliebt, dass man ihn nicht mehr fortlassen wollte.

 
Barbara Carlen-Wyss in Zuger Festtagstracht, Öl auf Leinwand

Der damalige Kommandant, selbst ein Maler und Kunstfreund, bestärkte ihn in seinem Wunsch, sich der Kunst zu widmen, in die Garde einzutreten. Als Student an der Kunstakademie in Rom stellte er bald sein künstlerisches Talent unter Beweis. Später wird er vom Dienst in der Garde befreit, um sich der Kunst widmen zu können.


Gardisten treffen in Naters VS zur «amici»-Tagung (Foto: Josef Ritler)

Das Buch wurde unter anderem an der «Amici»-Tagung in Naters vorgestellt. Die Amici sind ehemalige Gardisten, die seit 17 Jahren ob Naters das in der Festung bestehende Gardemuseum betreiben. Dort wird die Gardegeschichte anhand von Bildern und Gegenständen gezeigt.


Die neue Waffenkammer im Museum der Schweizergarde in Naters

Tony Jossen, ein ehemaliger Vizekommandant der Päpstlichen Schweizer Garde konnte erfreuliches berichten. «Die Mitgliederzahl unseres Vereins ist auf über 1000 Stifter und ‘Amici’ angewachsen. Seit der Eröffnung des Gardemuseums fanden 4005 Führungen statt.»
Fotos aus dem Buch «Bilder von Ehre und Treue, von Familie und Heimat»
ISBN 978-3-033-10158-6 Heller Druck-Verlag

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