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Mit Diabetes leben

Es ist ein Schreckmoment: In der Arztpraxis wird Diabetes diagnostiziert. Die im Labor ermittelten Blutzuckerwerte haben den «gesunden» Bereich verlassen – Diabetes Typ 2. Eine Erkrankung, die Millionen von Menschen betrifft. Und die sich, allerdings mit etwas Einsatz, kontrollieren lässt.

Während Diabetes Typ 1 eine Autoimmunerkrankung ist, die die Betroffenen vom Jugendalter an begleitet, sind bei den Erkrankten Typ 2 die Lebensweise und die Ernährung die Ursache für die Krankheit. (Am 10. August 2023 ist auf Seniorweb unter dem Titel «Diabetes besser verstehen» ein erläuternder Beitrag erschienen.)

Manchmal wird auch der Begriff Diabetes mellitus verwendet – und der ist richtig aussagekräftig. Er stammt aus dem antiken Griechenland und bedeutet «honigsüsser Durchfluss». Heute heisst es «ich habe Zucker». Gemeint ist dasselbe. Der Stoffwechsel im Körper kommt mit einem dauerhaft erhöhten Blutzuckerspiegel nicht mehr zurecht, sei es wegen der Autoimmunerkrankung (Typ 1) oder wegen einer reduzierten Empfindlichkeit von Muskel- Fett- und Leberzellen gegenüber Insulin (Typ 2).

Alter kann eine Rolle spielen

Diabetes Typ 2 – und nur um den geht es in diesem Text – ist, das darf so gesagt werden, eine Wohlstandskrankheit. Und eine leise dazu. Denn oft werden die erhöhten Zuckerwerte nur zufällig entdeckt. Und viel zu spät. Denn die Symptome sind erst mal recht diffus: Müdigkeit und allgemeine Schwäche. Leider spielt auch das Alter eine Rolle. Die Insulin produzierende Bauchspeicheldrüse kann mit den Jahren etwas «müde» werden.

Krank oder gesund? Das Diabetes-Messgerät gibt Antwort – in bezug auf den Blutzuckerwert.

Die meisten Betroffenen, sofern sie nicht familiär vorbelastet und deshalb vorgewarnt sind, werden bei einer ärztlichen Kontrolluntersuchung etwas überraschend mit der Diagnose Diabetes oder Prädiabetes konfrontiert. Das heisst, sie haben einen zu hohen Blutzuckerspiegel, zurückzuführen auf eine Resistenz auf das Hormon Insulin. Prädiabetes, die Vorstufe zur Diabeteserkrankung und so etwas wie ein Warnsignal, wird bei einem Nüchtern-Blutzuckerwert von 100 bis 125 Milligramm pro Deziliter diagnostiziert, ab einem Wert von 126 mg/dl ist es dann Diabetes. Ein normaler Blutzucker-Wert liegt zwischen 70 und 99 mg/dl. Wobei diese absoluten Zahlen nur Richtlinien sind. Ist eine Person mit einem Blutzuckerwert von 99 mg/dl nun noch gesund oder doch bereits etwas belastet? Ein erhöhtes Risiko, an Diabetes zu erkranken, ist bei einem solchen Wert sicher vorhanden.

Einschränkungen sind notwendig

Diabetes ist eine schwere und beschwerliche Krankheit. Neue Untersuchungen zeigen, dass mit einer Änderung des Lebensstils und einer angepassten Ernährung viel erreicht werden kann. Jahrelang wurde vor allem der Verzicht auf Zucker und andere Kohlenhydrate empfohlen. Was schon schwer genug einzuhalten war. Nun geraten auch verarbeitete Lebensmittel, also Fertiggerichte, Fast Food, Fleischprodukte wie Würste zunehmend in Verdacht, Diabetes zu begünstigen.

Geniessen ist auch mit Diabetes möglich. Einfach mit vielleicht mit etwas anderen Elementen als früher. 

Wer sich bisher also getröstet hat, dass er mit einer Low-Carb-Diät – dem weitgehenden Verzicht auf Kohlenhydrate – fein raus ist, und dass sich mit Steak, Filet und Hackbraten, ergänzt durch Salate und Gemüse, recht gut leben lässt, wird enttäuscht. Studien belegen, dass ein hoher Fleischkonsum die Krankheit sogar verschlimmern kann. Denn das im Fleisch enthaltene Fett schadet den Zellmembranen, macht diese unbeweglicher und die Insulinrezeptoren funktionieren ebenfalls nicht mehr richtig. Und schon ist sie da, die Insulinresistenz.

Es gibt so viele Arten von Hülsenfrüchten und sie landen viel zu selten auf unseren Tellern.

Was bleibt dann noch auf dem Teller? Vollkornbrot, Milchprodukte, Gemüse, Hülsenfrüchte, Obst – wenig! –  und Fett aus Oliven, Nüssen und Samen. Wer jetzt denkt, das sei doch kein Leben mehr mit dieser Kost, der sei getröstet: Diese karge Lebensweise ist nicht in Stein gemeisselt. Wer Übergewicht abbaut und sich mehr und vor allem regelmässig bewegt, das Rauchen aufgibt, der kann seine Blutzuckerwerte so senken, dass auch mal ein kleiner «Ausrutscher» drin liegt. Sicher nicht in den ersten Wochen und Monaten, aber mit jedem Schritt – und Schritt ist da durchaus wörtlich zu nehmen – zu einer besseren Konstitution, kann, wenigstens in einem frühen Stadium, die Erkrankung gut in den Griff bekommen oder sogar gestoppt werden. Das heisst, die Blutzuckerwerte können sich normalisieren, der Diabetes verschwindet. Die genetische Veranlagung dazu aber bleibt bestehen. Bei erneuter Gewichtszunahme meldet er sich wieder.

Sieben Tipps zur Unterstützung

Dabei gibt es auch ein paar kleine Tipps, den Blutzuckerspiegel unter Kontrolle zu halten: Frühstücken sie! Nicht grad Konfibrot und Orangensaft, aber eine gute Mischung aus Eiweiss, Kohlenhydraten und Fett. Quark mit einem Löffel Haferflocken, Beeren und Nüssen zum Beispiel. Zweitens: Ungesättigte Fettsäuren unterstützen den Körper dabei, den Blutzuckerspiegel in Balance zu halten. «Gutes» Fett steckt in Nüssen, Samen und pflanzlichen Ölen, aber auch in fettem Fisch oder Avocados. Allerdings lagert sich ein zu viel von «gutem» Fett ebenfalls im Körper ab.

Wer sagt denn, Essen für von Diabetes Betroffene müsse karg und freudlos sein?

Hülsenfrüchte, Vollkornprodukte, Milchprodukte und natürlich Gemüse, kombiniert mit Fisch und auch mal mit magerem Fleisch sorgen drittens für Abwechslung auf dem Teller. Tipp einer «altgedienten» Diabetikerin: Nudeln erst einen Tag nach dem Kochen verwenden. Aufgewärmt natürlich. Lassen so die Blutzuckerwerte viel langsamer ansteigen. Ausprobieren!

Schlafen Sie viertens genug und sorgen Sie auch tagsüber für Entspannung. Apropos: Sport entspannt. Und fünftens: Verwenden Sie in der Küche Essig. Essigsäure hemmt bestimmte Enzyme, die Kohlenhydrate aus der Nahrung lösen und führt deshalb zu einem niedrigeren Blutzuckerspiegel.

Sechstens: Trinken Sie Schwarztee oder eine andere, fermentierte Sorte von Tee, zum Beispiel Pu Erh. Eine Studie, die am letztjährigen Treffen der European Association for the Study of Diabetes (EASD) in Deutschland vorgestellt wurde, belegt, dass fermentierter Tee die Blutzuckerregulation und Insulin-Sensitivität positiv beeinflusst.

Rennen oder laufen Sie ihrer Diabetes davon – so lange, bis sie verschwunden ist! (alle Bilder pixabay)

Wer dann, siebtens, sich jeden Tag gezielt etwas bewegt, eine halbe Stunde zügiges Gehen, Velofahren, Schwimmen, Gymnastik oder Krafttraining, der betreibt eine sehr effektive Diabetestherapie. Denn die Skelettmuskulatur kann sehr viel Zucker aus dem Blut aufnehmen und verwerten.

Natürlich wird Diabetes auch medikamentös behandelt. Und da hat sich in den letzten Jahren viel getan. Dazu mehr im nächsten, dem dritten Beitrag zum Thema Diabetes.

seniorweb.ch/2023/08/10/diabetes-besser-verstehen/

 

 

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