Für Seniorinnen und Senioren gibt es viel Nützliches. Und viel Unnötiges, Unbegreifliches und Unsinniges. Wir pflücken einige Seltsamkeiten heraus.
Gärtnermeister Biesenbach in Dortmund berücksichtigt einen Altersbonus: 1 Prozent für jedes Lebensjahr über 65. Die Ermässigung gilt für Abos, Pauschalen für den Unterhalt von Gärten. Hundertjährige bezahlen damit bloss noch rund zwei Drittel für die Pflege ihrer Anlagen. Bloss: Wo sind die 100-Jährigen mit eigenem Park?
Am Münchner Oktoberfest können sich Seniorinnen und Senioren an reservierte Stammtische setzen – mit günstigeren Gerichten und Abstellflächen für Rollatoren.
Gärtnern, rodeln, trinken und … wir wissen schon.
Bis vor einigen Jahren konnten über 80-Jährige ohne zu bezahlen die Rodelbahn der Alpspitzbahn im Allgäu runtersausen. Die Abfahrt ist 1000 Meter lang, Höhendifferenz 280 Meter. Die Betreiber haben das Angebot aufgehoben. Sie wollen nicht für lädierte Senioren verantwortlich sein.
Rabatte für Senioren sind umstritten. Manche halten sie für Giesskannen-Quatsch für alle, auch für jene, die sie gar nicht nötig haben. Hier noch Beispiele,bei denen es nicht um seltsame Preisnachlässe, sondern um anderweitig Absonderliches geht.
Soll man aufblasbare Gehhilfen als geschmacklos bezeichnen? Ja, schon. Es gibt sie in verschiedenen Varianten von Fr. 7.85 (Temu) bis Fr. 19.00. Die Anbieter loben die Dinger als Knüller bei der Fasnacht, als Hingucker beim Kostümfest und als sinnvolles Geschenk für die abtretende Kollegin bei der Pensionierungsfeier. Erhältlich sind auch aufblasbare Gehstöcke.
Hier nochmals eine Geschenkidee für den Renten-Übertritt: der Seniorenteller aus Schokolade. 125 Gramm wiegt das Ding. Eine Brille gehört dazu, ein Hörgerät und eine Zahnprothese – alles aus Schokolade. Gut möglich, dass Beschenkte damit durch den Kakao gezogen werden. Das Set können nur Einkaufstouristen erwerben. In der Schweiz ist es nicht erhältlich
Zum Schluss noch Bedenkenswertes aus einem ganz anderen Bereich: Alterswohnungen. Es ist gar nicht so einfach, deren Mieten zu ermitteln. Die Betreiber wie Tertianum, Domicil oder Senevita loben im Internet ihre schönen Wohnungen, verschweigen aber die Preise. Immerhin haben wir in der hintersten Ecke des Internets die Zahlen für ein Stadtberner Angebot gefunden. Zusammengefasst: Eine Einzimmerwohnung kostet 1700 Franken, für drei Zimmer sind 3300 Franken fällig. Inbegriffen sind einzig die Nebenkosten, alles weitere ist zusätzlich zu bezahlen. Das können oder wollen sich nur wenige leisten. Drum stehen in der ganzen Schweiz trotz Mangel solche Wohnungen leer. Schlaue Senioren wissen, dass das angestammte Logis plus Haushalthilfe von der Spitex billiger ist.
Bilder: zvg, pst
Beim Sex ist es wie beim Kartenspiel, wenn Du keinen guten Partner hast, brauchst Du wenigstens eine gute Hand. Wenn ein Senior zwei gesunde Hände hat, kann er sich das Geld fürs Bordell sparen!
Ein intelligenter Kartenspieler, gilt auch für Kartenspielerinnen, und ein sparender, wenig fantasiebegabter Senior 🙂