In einer besonderen Ausstellung zeigt der Krienser Bellpark bis 6. Juli 2025 hundert Fotos vom bekannten Fotografen Fred Waldvogel (1922-1997), der sich auf das fotografieren von Pilzen spezialisiert hatte.
Jeweils im Herbst war er stundenlang in den Wälder unterwegs, suchte spezielle Pilze und bereitete sie nicht zum essen zu, sondern brachte sie ins Fotoatelier. Als gelernter Fotograf, Grafiker– und Machinenzeichner wusste er, wie man die Pilze ins richtige Licht setzt. Das Fotoatelier benutzte er, weil ihm in der Natur zu viele fremde Elemente störten.
Fred Waldvogel im Fotoatelier.
Seine Frau sagte in einem Fernsehbeitrag, er sei überall ein absoluter Perfektionist gewesen. Er habe keine Ruhe gelassen, bis das Resultat stimmte. Die Bilder haben einen besonderen Stil. Sie sind so arrangiert, dass alle Eigenarten des Pilzes sichtbar sind. Waldvogel führte im TV-Interview an, dass man den Pilz von allen Seiten sehen muss, von unten und auch aufgeschnitten.
Über 1000 verschiedene Pilze hat er in 40 Jahren aufgenommen, essbare und giftige, unscheinbare und wunderschöne. Es gibt auf unserem Kontingent über 4000 verschiedene Pilzarten. Waldvogel bezeichnete sich oft als „Fotografiker“.

Die Komposition und Inszenierung der Fotografien zeugen von Waldvogels grossem Sachverstand, Humor und enormen ästhetischem Bewusstsein. Die unbändige Neugier und respektvolle Faszination, die aus den Bildern spricht, lässt uns die einzelnen Pilze als Akteurinnen ihrer eigenen Welt wahrnehmen

Er besuchte das Kantonale Technikum in Biel (1939-1941) und war anschliessend als technischer Zeichner in Grenchen beschäftigt. Von 1950 bis 1953 absolvierte er die Fotoklasse der Kunstgewerbeschule Zürich bei Hans Finsler. Ab 1955 führte er dann ein eigenes Atelier für Werbefotografie, machte sich aber fernab dessen einen Namen als Pilzkenner und -fotograf.

Rund 100 Bilder wurden für die Ausstellung ausgewählt, die als Basis für die Inszenierung in den Ausstellungsräumlichkeiten dienen. «Mit der Ausstellung nähern wir uns dem besonderen Zugang, den der ausserordentliche Fotograf zu seinen Subjekten pflegte», sagte der Direktor Hilar Stadler an der viel besuchten Vernissage.

Die Ausstellung gewährt erstmals einen repräsentativen Einblick in das Pilzarchiv des Fotografen, das heute an der Universitätsbibliohek Zürich, Bereich Pflanzenwissenschaft, aufbewahrt wir.

Gemeinsam mit dem Zeughaus Teufen entsteht ein Fotobuch zu Fred Waldvogels Pilzfotografie, das vom Bänziger Hug gestaltet und im Frühsommer 2025 bei Jungle Books erscheinen wird.
Danke für diesen wunderbaren Atikel!
Werde versuchen diese Ausstellung zu besuchen.