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Perspektiven einer modernen Alterspolitik

Wie sieht eine zukunftsfähige Alterspolitik in der Schweiz aus? Dieser Frage widmete sich Prof. François Höpflinger anlässlich des 35-Jahr-Jubiläum der VASOS vom 17. Oktober.

Höpflinger plädiert für einen grundlegenden Perspektivenwechsel: weg von einer defizitorientierten Sicht aufs Alter hin zu einer kompetenzorientierten und generationenübergreifende „Alternspolitik“. Eine moderne Alterspolitik soll statt nur auf Versorgung, vor allem auf Beteiligung, Bildung und soziale Integration setzen.

Die traditionelle Fokussierung auf Rente, Pflege und Heime stösst angesichts des demografischen Wandels an ihre Grenzen. Steigende Lebenserwartung, Fachkräftemangel und neue gesellschaftliche Bedürfnisse verlangen Reformen – etwa flexiblere Rentenmodelle, Anerkennung von Angehörigenpflege und Förderung intermediärer Wohnformen.

Gleichzeitig eröffnen sich neue Chancen: Heute verfügen viele ältere Menschen über eine lange gesunde Lebensphase und engagieren sich aktiv – als Freiwillige, Grosseltern oder kulturell Kreative. Ihr gesellschaftlicher Beitrag ist enorm: Schätzungen zufolge leisten Rentnerinnen und Rentner jährlich freiwillige Arbeit im Wert von über fünf Milliarden Franken.

Prof. Dr. François Höpflinger

Eine moderne Alterspolitik, so Höpflinger, müsse diese Ressourcen fördern und soziale Teilhabe stärken – durch Bildung im Alter, Prävention gegen Einsamkeit und sinnvolle Nutzung digitaler Technologien. Langfristig zielt sie auf eine „alterslose Gesellschaft“, in der Lernen, Arbeit und Engagement ein Leben lang ineinandergreifen. So kann die Gesellschaft von einer „dritten demografischen Dividende“ profitieren – einer Generation älterer Menschen, die aktiv, solidarisch und gestaltend bleibt.

„Wir brauchen keine Politik für Alte, sondern eine Politik mit Älteren“, so Höpflinger in seinem Plädoyer für eine altersneutrale, generationenverbindende Gesellschaft, in der Jung und Alt voneinander profitieren.

Titelbild: Zunahme der älteren Bevölkerung. (Bild aus Pixabay)

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