StartseiteMagazinGesellschaftSo bewältigen wir das Alter

So bewältigen wir das Alter

Wie regeln wir die Finanzen, die Vorsorge, die Gesundheit? An der 3. Nationalen Messe ZUKUNFT ALTER in der Messe Luzern fand man Antworten auf Fragen, die uns beschäftigen.

Schon beim Betreten der Halle 1 versüsste Liselotte Freiermuth vom Schweizerischen Roten Kreuz die Besucher mit Magenbrot durch den Gang der vielen Stände der 130 Aussteller, die während drei Tagen ihre Produkte und Dienstleistungen präsentierten.


Beliebt waren die vielen Talks und Podiumsanlässe
Auf drei Bühnen gab es rund 100 Referate, Podiumsanlässe, Talks und Präsentationen. Ehrengast der Messe war am Sonntag alt Bundesrat Adolf Ogi, der mit feurigen und humorvollen Ausführungen von seinem Leben erzählte und sein neues Buch „Unser Dölf“ vorstellte.
Wie die Zukunft unserer digitalen Welt aussehen wird, zeigte am Stand der Hochschule Luzern „iHomeLab“ Stefan Winterberger mit einem Würfel, der es ermöglicht, dass alte Menschen länger selbstbestimmt in den eigenen vier Wänden wohnen können. „Wenn das Grosi den Knopf Telefon auf dem Würfel in die Mitte setzt, erhalte ich auf dem iPhone den Hinweis, dass ich ihr telefonieren soll. Das gibt ihr die Sicherheit, nie allein zu sein,“ schwärmt der Jungforscher. Und man kann auf Distanz auch Mühle online spielen.
Am Stand der Computeria wurden die Besucher aufgeklärt, wie man im Alter die Schwellenangst vor den Computer überwinden kann. Die meisten Besucher interessierten sich vor allem über die Möglichkeiten wie man im Alter wohnt, wie man das Leben gestaltet und wie man sich körperlich fit hält.

                                                                 

Das begehbare Darmmodell

Nach einem Gang durch den begehbaren Darm der Krebsliga, die damit auf die häufigsten Krebserkrankungen hinwies, bot Pro Senectute mit dem Thema „Fit und selbstbestimmt im Alter“ einen Erlebnisparcours, auf dem man das Gleichgewicht prüfen konnte. „Wirkungsvoll ist, wenn man  am Morgen auf einem Bein balancierend die Zähne putzt“, verriet eine Teilnehmerin schmunzelnd.

Die SBB präsentierte die neuste App, mit der man mit Sprachsteuerung auf Mundart, mit intelligenten Reisetipps aufgrund der aktuellen Position Reisen organisieren und bezahlen kann.

Viel Beachtung fand das Podiumsgespräche über das Thema „Wer pflegt 2030 die Alten“? Dabei stellte man fest, dass sich die Institutionen in der Schweiz teilweise mit den neuen Herausforderungen schwer tun.
Der Chefarzt des Schweizer Paraplegiker Zentrums Nottwil Dr. Guido Zäch wies auf die Schwierigkeiten hin, die er bei der Gründung hatte. Politiker drohten damals, es würde kein Fachpersonal rekrutiert werden können, es gäbe keine Kostenträger, keine Zuweisungen von Spitälern, keine Subventionen durch die Kantone und die Bauruine würde im See auf Kosten der Gemeinde versinken.

Heute habe man im Paraplegiker-Zentrum 240 Stellen Pflegepersonal und 100 Personen seien in der Ausbildung. Im Gegensatz zu anderen Institutionen habe Nottwil keine Mühe gute Leute zu finden. „Hochqualifiziertes Pflegepersonal ist der Schlüssel zum Erfolg jedes Institution, der pflegebedürftige Mitmenschen anvertraut werden“, sagte Zäch.

Grossen Anklang fand auch das Podiumsgespräch mit Prof.Thierry Carrel, dem Direktor der Unviveristätsklinik für Herz- und Gefässchirurgie am Inselspital Bern.

                                                    

Der Herzspezialist Thierry Carrel

Carrel, der 12’000 Herzoperationen durchgeführt hat, erklärte, dass er nach wie vor fasziniert von seinem Beruf sei. Er könne wohl vielen Patienten das Leben verlängern, sei aber immer betroffen, wenn jemand sterbe. „Niemand weiss, wann die letzte Stunde schlägt.“ Es sei gesund, wenn man nicht dauernd an den Tod denke.

Zu seiner Person befragt, räumte er ein, dass auch er Erholungspausen benötige. Seit seiner Heirat mit der TV-Reporterin Sabine Dahinden habe er 30 Kilo abgenommen, fühle sich 10 Jahre jünger und betreibe diszipliniert Sport. Von seiner Frau habe er Gelassenheit gelernt.

Der Höhepunkt war der Talk von Eventmanager Andy Wolf mit dem Ehrengast Alt-Bundespräsident und ehemaligem UNO-Sonderberater für Sport im Dienste von Entwicklung und Frieden Adolf Ogi. „Das Älterwerden ist ein Geschenk und eine Chance, etwas daraus zu machen. Ich kämpfe nicht gegen das Altern, ich akzeptiere es und versuche jeden Tag sinnvoll zu nutzen. Nur die Natur überlebt uns alle,“ schrieb Ogi im Messe-Magazin.

Alt-Bundesrat Dölf Ogi im Element

Mit feurigen und witzreichen Worten erzählte der jung gebliebene Adolf Ogi über seine Jugend, seine sportliche und politische Laufbahn und verriet, dass auch er nicht von Rückschlägen verschont geblieben sei. So habe er vor acht Jahren eine Rücken- und vor sechs Wochen eine Schulteroperation gehabt. Für seine Fitness gehe er jeden Morgen eine Stunde in den Wald.

Ogi stellte das neuste Buch „Unser Dölf“ vor. Zu seinem 75 Geburtstag haben 75 Wegbegleiter ihre Erfahrungen mit dem beliebten Bundesrat veröffentlicht. Von Tony Blair, Bill Clinton, Kofi A Annan über Doris Leuthard, Moritz Leuenberger bis Bernhard Russi und Pirmin Zurbriggen. Das Buch fand reissenden Absatz.

 

Unser Dölf, Weltbildverlag, ISBN 978-3-03812-701-7

Fotos: Josef Ritler

Mehr über die Messe:
https://seniorweb.ch/knowledge-article/wissenswertes-über-zukunft-alter

 

 

 

 

 

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