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Die Kindheit zum Klingen bringen

Kein internationales Musikfestival geht so innovativ und erfolgreich neue Wege wie Luzern, das sich diesen Sommer dem Thema „Kindheit“ widmet.

Michael Haefliger, Intendant des Lucerne Festival seit 1999 (und mindestens  bis 2025), geht konsequent und pionierhaft neue Wege in der Musikvermittlung. Nach den Themenschwerpunkten „PrimaDonna“ und „Identität“ steht diesen Sommer die „Kindheit“ im Rampenlicht. Statt graue Häupter in den illustren, prestigeträchtigen Sinfoniekonzerten, welche allerdings das finanzielle Polster absichern, stehen vom 17. August – 16. September Kinder als Zuhörende und Musizierende, als solistische Wunderkinder und junge Orchestermusiker im Fokus.

Es fällt sogar der Startschuss für ein Orchestercamp in Zusammenarbeit mit Superar Suisse, das Kinder und Jugendlichen jeglicher Provenienz eine kostenlose Musikförderung ermöglichen soll. Vorbild ist  das 1975 gegründete Musikprojekt „El Sistema“  aus Venezuela, dem durch Gustavo Dudamel mit seinem Simon Bolivar-Orchestra weltweite Anerkennung zuteil wurde. „Die jungen Instrumentalisten werden in ihrer Einzigartigkeit wahrgenommen, geschätzt und gefördert. Das gemeinsame Musizieren motiviert dazu, Grenzen zu überwinden und über sich selbst hinauszuwachsen.“

Astrid Lindgren: «Es gibt kein Alter, in dem man alles so irrsinnig intensiv erlebt wie in derKindheit.» / Fotos © Lucerne Festival

Sir Simon Rattle: Die Zukunft der Musik liegt in den Händen solcher junger Musiker.“

Die kleine Vorschau gilt für einmal nicht den 31 Sinfoniekonzerten, welche in Luzern alles versammeln, was Rang und Namen hat, auch nicht dem 60. Bühnenjubiläum der Berliner Philharmoniker mit ihrem neuen Chefdirigenten Kirill Petrenko, nicht einmal der „artiste étoile“-Cellistin Sol Gabetta und der obligaten Cecilia Bartoli, sondern dem Motto „Kindheit“ in all seinen Facetten.

Der Auftakt in den Luzerner „Kindheitssommer“ findet am 17. August bei freiem Eintritt vor dem KKL mit dem „National Youth Wind Orchestra of Great Britain“ statt. 60 Musizierende im Alter von 14-21 Jahren lassen Ohrwürmer von Händel bis Bernstein erklingen.

In Familienkonzerten stellt sich das Orchestercamp mit einem anspruchsvollen klassischen Kaleidoskop vor, gefolgt vom Teatro Dimitri, das mit einem komisch-philosophischen Konzert existenzielle Fragen aus „Sophies Welt“ spielerisch thematisiert, und dem poetisch märchenhaften Musik- und Tanztheater „Senegalliarde“ des bekannten Regisseurs Dan Tanson.

Die Dreikäsehochs werden vom Figurentheater PETRUSCHKA ins „Traumland“ entführt, wo ein kleines Mädchen einem Zauberer zu Hilfe eilt (mit  zahlreichen Aufführungen.)

Jeremias Gotthelf: «Ohne Kinder wäre die Welt eine Wüste.»

Ein Tag voller Musik rund um das Festivalthema „Kindheit“ bietet wiederum der Erlebnistag am 26. August, und zwar zu Schnäppchenpreisen. Da findet ein Instrumenten-Parcours statt, Ludwig Wicki lässt Chaplins Stummfilm „The Kid“ mit dem 21st Century Orchestra auferstehen, Fritz Hauser lädt zum „Solodrumming“ und Patricia Kopatchinskaja soliert mit Sol Gabetta in Saint-Saëns „Karneval der Tiere».

Zu den Wunderkindern zählt der Cellist Lionel Martin. Mit knapp 14 Jahren wurde er bereits in die Anne-Sophie Mutter-Stiftung aufgenommen, wo er von der Violinvirtuosin mentoriert wird. Mit 5 begann er Cello zu spielen und heimst seither in Wettbewerben als Solist und Kammermusiker reihenweise erste Preise ein. Nun tritt er mit 15 in Luzern mit seiner zwei Jahre älteren Schwester Luisa Schwegler, die Klavier spielt, in einem Kammerduo auf.

 

Schon einmal von Alma Deutscher gehört? Die 2005 geborene Britin begann als Zweijährige mit dem Klavierspiel, mit drei folgte der erste Violinunterricht. Sie komponiert aber auch: Trios, Sonaten, ein Violinkonzert und eine ganze Oper. Sie wird in Luzern mit beiden Instrumenten und mit Kompositionen auftreten. Auf die Frage, ob sie ein neuer Mozart sei, antwortet sie: „Ich, ein neuer Mozart? Langweilig!“

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