StartseiteMagazinKolumnenEin Bild sagt mehr als tausend Worte

Ein Bild sagt mehr als tausend Worte

Bernadette Reichlin
Bernadette Reichlin

Manchmal kommt Sprache an ihre Grenzen – oder zumindest diejenigen, die sie gebrauchen. Ja, wir bestellen das Bild, heisst es zu solchen Sätzen jeweils in der Sonntagszeitung. Bilder können auch im Kopf gemacht werden – und schmunzeln ist auch so erlaubt.

Ein Hund hat am See mutmasslich einen Igel verletzt. Dessen Besitzer hat sich nicht um das Tier gekümmert und es liegen gelassen. Bevor da ein Bild enstehen kann, müssten die Fakten aufgelistet und richtig zugeordnet werden. Wessen Besitzer ist gemeint? Wem gehört der Igel? Was heisst in diesem Fall mutmasslich – sicher, vielleicht oder gar nicht, dafür ziemlich schwer? Und wie geht es dem See?

Er hockte nicht auf den Zuschauerrängen, sondern sass in einem Rennwagen. Dieses Bild ist sowas von falsch! Die Meisten sitzen auf den Tribünen, das heisst, sie haben die Beine nicht angezogen. In einem dieser tiefergelegten Boliden aber kann man fast nicht anders als hocken. Das heisst, die Knie würden, angewinkelt, bis zu den Ohren reichen. Ja, und dann sind da noch die alten Gotthelf-Filme. «Hocked ab» oder «Hocked zueche». Die dürfen so reden!

Ein weiteres Bild: Rings um den Friedhof sind Eichen und Buchen verpflanzt. Also, da kamen wohl Bagger und Kräne, buddelten irgendwo Bäume aus und verpflanzten sie neben die Gräber. Oder wurden die Bäume vielleicht einfach gepflanzt und das schon vor langer Zeit? Und wachsen jetzt rund um das Areal?

Und noch ein Katastrophenbild: An den Rändern der Gemeinde rutscht der Boden. Da stellt man sich die Gemeinde wie eine missglückte Quarktorte vor: Nimmt man den Springformrand vor dem Servieren weg, beginnt die nicht ganz fest gewordene Quarkmasse langsam zu rutschen. Da fragt man sich, ob die Gemeinde auch von einem solchen Rand gehalten wurde – und ob der Boden auch so süss ist wie die Tortenfüllung. Oder ob sich der Quark nur auf die Berichterstattung bezieht.

Zum Schluss noch etwas für die Ohren: Der Lehrplan 21 führt zu negativen Geräuschen unter der Lehrerschaft. Das heisst wohl, sie husten, brummeln, rülpsen – oder noch Schlimmeres. Sicher, der Lehrplan 21 wird kritisiert, sorgt für negative Kommentare und wird nicht vorbehaltlos akzeptiert. Aber dass er die Geräuschkulisse in den Lehrerzimmern verstärkt – das ist doch fraglich.

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