StartseiteMagazinGesellschaft«Tut um Gottes Willen etwas Tapferes»

«Tut um Gottes Willen etwas Tapferes»

Das war Ulrich Zwinglis berühmtester Satz. Am 11. Oktober 1531 starb der Reformator in der Schlacht bei Kappel. Pünktlich zu seinem Todestag wurde im Historischen Museum Luzern am 11. Oktober 2019 das Buch «Tod des Reformators – Zwinglis Waffen» vorgestellt.

Anlässlich des Reformationsjubiläums nehmen die Autoren Hans Rudolf Fuhrer, Jürg A. Meier und Adrian Baschung die Echtheit der sogenannten «Zwingliwaffen» genauer unter die Lupe. Die Publikation wird von der Gesellschaft für militärhistorische Studienreisen GMS herausgegeben.

So findet sich im Buch auch eine Abhandlung über den «Zwinglihelm», der momentan im Historischen Museum ausgestellt ist. Nach der Schlacht bei Kappel brauchten die katholischen Orte eine Trophäe – und fanden sie im (angeblichen) Helm des gefallenen Ulrich Zwingli.

Der mit seinem Namen gravierte und einem Loch durchbohrte Helm wurde im Luzerner Zeughaus jahrhundertelang stolz ausgestellt und stand für die Dominanz über die reformierten Orte. Nach Ende des Sonderbundkrieges 1848 forderten die Zürcher den Helm wieder zurück.

Die Autoren v.l. Adrian Baschung, Hans Rudolf Fuhrer und Jürg A. Meier

Für die Ausstellung «Rocky Docky – 450 Jahre Altes Zeughaus Luzern» ist die Trophäe erstmals nach 171 Jahren wieder im ehemaligen Luzerner Zeughaus, heute Historisches Museum, als Leihgabe des Schweizerischen Nationalmuseums ausgestellt.

Die Ausstellung zeichnet die Geschichte des repräsentativen Gebäudes von seinen Anfängen als militärisches Lagerhaus bis in die jüngste Zeit als Kantonales Historisches Museum nach. Das alte Haus führt die Besucherinnen und Besucher durch seine bewegte Vergangenheit und erzählt von den Triumpfen und Katastrophen, die sich in seinem Innern und rundherum ereignet haben. Objekte, Zeitzeugen und Dokumente aus 450 Jahren berichten von Wendepunkt und Episoden des Hauses: von Napoleon und seiner helvetischen Regierung, dem Stadtschreiber Cysat, der einen Tsunami in der Reuss beobachtete, einem verwegenen Kunstdieb und vielen anderen.

Die Autoren mit dem zurzeit im Historischen Museum Luzern ausgestellten Helm

Im  reich bebilderten Buch wird Zwinglis Tod in den Quellen behandelt. Mit Sicherheit könne nur gesagt werden, dass Zwingli in der Schlacht umgekommen sei. Sicher und mehrfach belegt sei auch, dass Zwinglis Leichnam auf dem Schlachtfeld gevierteilt und verbrannt worden sei. Es werden die Sätze Zwinglis auf dem Schlachtfeld zitiert: «Tut um Gottes Willen etwas Tapferes»

Da die Militärgeschichte in den bisherigen Veröffentlichungen fehlt,  habe man diese aufgearbeitet und im Buch beschrieben. Zwinglis Waffen und die Reformationsfeier von 1819 werden genau erörtert und hinterfragt. «Das Zwingli-Schwert»…befindet sich heute,  zusammen mit der Sreitaxt-Stangenbüchse, in der Waffensammlung des Schweizerische Nationalmuseums.

Nach der Vernissage wurden die Gäste mit einer Kappeler Milchsuppe verköstigt.

Rezept für 50 Personen.
10 lt Vollmilch, 1 kg altbackenes Bauernbrot, 750 g rezenten Tilsiterkäse, 2 grosse Zwiebeln, Knoblauch nach Belieben, Kümmelsamen, 1 lt Bouillon, Schnittlauch, Petersilie, Butter, 2 Lorbeerblätter, 1 Nelke.

Zubereitung: Zwiebeln, Knoblauch und Brot in kleine Scheiben schneiden – Zwiebeln und Knoblauch im Butter anbraten, mit Bouillon ablöschen – Brotstücke zugeben und aufkochen event. pürieren – Milch zuschütten und mit Lorbeer, Nelke, Kümmel, Salz und Pfeffer abschmecken – Kurz aufkochen lassen – Käse raffeln, mit Schnittlauch und Petersilie unter die Suppe ziehen und sofort servieren.

Fotos: Josef Ritler


Zwingli Buch, GMS Bücherdienst
ISBN 978-3-9525128-0-7
Vertrieb: rudolf.widmer-gms@bluewin.ch

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