Essen gehört auf den Teller statt in den Abfall. Für einen Ostschweizer Bauer, der 20 Tonnen Koblauch entsorgen musste, kam Hilfe aus der Innerschweiz.
Für Gregor Vörös, Gastronom im Kräuterhotel Edelweiss auf der Rigi und im Topenhaus Wolhusen, war die Geschichte in «20-Minuten» Grund sofort zu handeln. Da war zu lesen:
Vier Tonnen Knoblauch holte Gregor Vörös beim Bauern ab
«Knoblauchproduzent Beat Stump (40) sitzt noch immer auf tonnenweise Knoblauch von der Ernte der Vorsaison. Wegen starker Niederschläge sieht der Knoblauch nicht mehr top aus und ist violett verfärbt, weshalb er zur Klasse 2 gehört. «Der Konsument möchte weissen Knoblauch, und Verarbeiter setzen auf Importe aus China, deshalb habe ich mich entschieden, den Knoblauch zu verschenken», sagt Stump zu 20 Minuten.
Stundenlang trennten zehn Helfer die Knoblizehen von den Knoblizwiebeln
Die Knoblauchernte 2020 steht unmittelbar bevor. In unserem Lager hat es noch ca. 20t Knoblauch. Diese Menge müssen wir leider bald entsorgen. Um den Knoblauch zu verarbeiten oder die Gerichte zu verfeinern, ist dieser Knoblauch 2. Klasse sehr gut geeignet. Ab sofort kann der Knoblauch bei uns vor dem Hof abgeholt werden.
Schwarzer Knoblauch als spezielles Gewürz
Vörös sah die einmalige Chance, die violett gefärbte Knolle für seine Betriebe zu erwerben. Er wurde mit Beat Stump sofort einig. Vier Tonnen Knobli wurden in zehn Kisten mit einem Lastwagen zum Tropenhaus in Wolhusen transportiert. Zehn Helfer trennten stundenlang die einzelnen Knoblizehen von der ganzen Knoblizwiebel.
Der aussortierte Knoblauch wurde in einem Container gelagert. Gregor Vörös zu Seniorweb: «Während sechs Wochen wird der Knobli bei 62 Grad fermentiert. Der Inhaltsstoff bleibt erhalten. Er wird schwarz, ist haltbar und schmeckt nicht mehr nach Knoblauch. Man kann daraus Pasta machen oder ihn auch trocknen. Es ist eine Spezialität, die auch in der Spitzengastronomie gebraucht wird.»
Hier auf der Rigi werden die Gäste von Gregor Vörös die Spezialitäten geniessen
So freut sich Vörös, die Gerichte in seinen beiden Restaurants mit dem geretteten Gewürzmittel zu verfeinert. 50 Prozent des Erlöses wird er dem Bauern übermitteln.
Der Bauer Beat Stump kann nun die neue Ernte einbringen.
Fotos: Josef Ritler