StartseiteMagazinLebensartEin neues Smartphone oder das alte Handy

Ein neues Smartphone oder das alte Handy

Wie der Wunsch, ein Smartphone zu besitzen, den kritischen Verstand aushebeln kann. Eine wahre Geschichte, die zum Nachdenken und zum Schmunzeln anregt.

Ein Smartphone mit all den praktischen Funktionen, die unterwegs einen ganzen Computer ersetzen, das wär’s doch! Schon lange hatte ich mit dem Gedanken gespielt, hatte abgewogen, ob ich wirklich unterwegs mit dem Smartphone zahlen wollte, ob ich SBB-Tickets nicht mehr zu Hause übers Internet oder am Automaten kaufen wollte. Und brauchte ich tatsächlich die verschiedenen Nachrichtendienste, deren Apps ich hochladen könnte? Bisher hatte mein nüchterner Verstand entschieden, dass mir mein normales Handy genügte und für alles andere die Internetverbindung zu Hause ausreichte.

Dann kam Corona und mit ihr der Lockdown. Noch im März erschien auf meinem Bildschirm ein Angebot, das scheinbar von meinem Server unterstützt wurde: ein Smartphone von einem bekannten Hersteller für einen Euro. Zuerst war ich zu langsam, mein Verstand verlangte nachzudenken – zu lange, das Angebot war schon verschwunden. Beim zweiten Mal, ein oder zwei Tage später konnte meine Vernunft mich nicht mehr bremsen. Ich klickte, gab Namen und Adresse ein und bezahlte den Euro, wie verlangt, mit meiner Kreditkarte. Als nächsten Schritt sollte ich noch 1.50 Euro für den Versand zahlen, ebenfalls mit Kreditkarte. Meine Zweifel, ob ein Smartphone nur mit Briefporto verschickt werden könnte, hatten keine Chance. Es war zu spät.

Wenn der Leichtsinn siegt

Danach geschah nichts, jedenfalls meinte ich das. Ich hatte nun doch Zweifel, ob das Geschäft wirklich zustande kommen würde, aber ich hatte ja insgesamt nur 2.50 Euro bezahlt – dachte ich.

Das böse Erwachen erlebte ich Ende April, als ich meine neue Kreditkartenrechnung erhielt: Auf meine Kosten – mit den von mir selbst preisgegebenen Angaben – hatte sich jemand unter zwei obskuren Adressen im Abstand von ein paar Wochen insgesamt einen dreistelligen Betrag abgeholt.

Formulare gibt’s für alle Fälle

Nachdenken musste ich nun nicht mehr: Ich rief die Kreditkartenfirma an und erklärte, dass zwei Beträge ohne mein Wissen und ohne meine Zustimmung abgebucht worden waren. Die Dame am Telefon war verständnisvoll und handelte unverzüglich: Sie sperrte meine Kreditkarte und veranlasste, dass ich eine neue mit einer neuen Nummer erhielt. Nun konnte niemand ausser mir an mein Konto heran. Ich aber sollte ein Beanstandungsformular ausfüllen, um die hinterlistig abgebuchten Beträge wieder zurückzufordern. – Ich war erleichtert, dass es diese Möglichkeit gab. Vermutlich war ich nicht die erste, die auf derartige Machenschaften hereingefallen war.

Wenn man vor lauter Nervosität befürchtet, angesichts der vielen Zahlen- und Buchstabenkombinationen Fehler zu machen, dauert es ein Weilchen, bis das Formular ausgefüllt ist. Zuerst musste ich es herunterladen, dann ausfüllen, dann ausdrucken und von Hand unterschreiben, dann wieder einscannen und schliesslich per E-Mail an meine Kreditkartenfirma schicken.

Nie wieder!

Von da an schwankte ich zwischen Hoffnung und Resignation, wusste auch nicht, wie lange die Bearbeitung dauern würde. Vor ein paar Tagen erhielt ich eine neue Kreditkartenrechnung – und siehe da: Zum ersten Mal musste ich nichts bezahlen, sondern hatte ein Guthaben, das knapp der Summe entsprach, die sich Unbekannte ergaunert hatten. Ein kleiner Betrag war für die Rückforderung einbehalten worden, ich nenne es Lehrgeld für meinen Leichtsinn. Denn nie, nie wieder werde ich auf ein Internet-Angebot eingehen, ohne genau geprüft zu haben, worum es sich handelt.

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2 Kommentare

  1. Das ist ja eine recht unangenehme Geschichte, die zum Glück gut ausging. Bei meinem Sohn wurde zwar die Karte gesperrt, doch die Abbuchungen komplett (auch NACH diesem Datum) ausgeführt. Außerdem kürzte die Bank den Kreditrahmen, während das alles in Bulgarien passierte und er an kein Geld kam. Ich bevorzuge übrigens ein ganz normales Handy, mit dem man ausschließlich telefonieren kann. Das Wischteil (Smartphone) ist mir zu unhandlich, umständlich zu bedienen und die Schrift unleserlich klein. Den Computer nutze ich gemütlich daheim vom Schreibtisch aus, zum Fotografieren habe ich einen Fotoapparat.

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