StartseiteMagazinLebensartDa liegt es - das Kindlein

Da liegt es – das Kindlein

Ein Advent ohne Krippe ist wie eine Vorweihnachtszeit ohne Adventskalender. Beides ist in der traditionellen Weihnachtsausstellung im Landesmuseum Zürich zu sehen. In diesem Winter liegt der Fokus auf Krippen aus der Schweiz.

Die Geburt von Jesus wird in der Schweiz seit dem 17. Jahrhundert mit Krippenfiguren dargestellt. Dabei verwendete man ganz unterschiedliche Materialien: von Wachs über Stoff bis zu Ton. Krippen fabriziert von Klosterfrauen sind oft in Glaskästchen gestaltet, in denen die Weihnachtsgeschichte oder das Jesuskind aus Wachs detailreich dargestellt werden. Im 17. und 18. Jahrhundert fanden sich die Figuren vorwiegend bei reichen Familien, da sie von Hand und einzeln gefertigt wurden und daher teuer waren.

Kastenkrippe mit Wachsfiguren, Frauenkloster Hermetschwil LU, 18. Jh. Copyright: Schweizerisches Nationalmuseum

Erst mit einer steigenden Produktion von Krippen aus Papier Ende des 19. Jahrhunderts stieg die Verbreitung in weiteren Kreisen der Bevölkerung, da solche Objekte kostengünstiger waren. Diese Papierkrippen waren sehr beliebt und einfach auf-und abzubauen. Sie wurden deshalb später im Volksmund auch «Faulenzerkrippen» genannt.

Blick in die Ausstellung auf eine Glasvitrine mit einer Krippe im liebevoll gestalteten Bergdorf. Copyright: © Schweizerisches Nationalmuseum

In der diesjährigen Weihnachtsausstellung werden rund 25 Krippen aus derSchweizgezeigt. Einer der Schwerpunkte liegt in Anlehnung an die letztjährige Ausstellung über Nonnen auf Objekten aus Frauenklöstern. Ergänzt werden die Krippen von historischen Adventskalendern. Sie wurden oft von bekannten Kinderbuchillustratorinnen und –illustratoren gestaltet. Die Auswahl reicht vom frühesten Exemplar mit kindlichen Bildern, erfunden von Gerhard Lang und Ernst Kepler Anfang des 20. Jahrhunderts, über den ersten mit kleinen Überraschungen gefüllten Kalender, entworfen von Dora Baum, bis hin zu aktuellen Exemplaren.

Im Lande des Christkinds, um 1910. Gerhard Lang gilt als «Erfinder» des heute üblichen Adventskalenders. Er kreiert zu Beginn des 20. Jahrhunderts – zusammen mit dem Grafiker Ernst Kepler – diesen Adventskalender mit Versen und Bildchen zum Aufkleben. Copyright: Schweizerisches Nationalmuseum

Die Ausstellung wird von einem umfangreichen Rahmenprogramm für Familien begleitet. Kinder können im Museum Bücher lesen, die Weihnachtsgeschichte anhören, Geschenke basteln oder mit einer Laterne durch die Räume wandern.

Maria mit Jesuskind und Hirt, Ildefons Curiger (1782–1841), um 1820, Einsiedeln. In den Werkstätten der «Einsiedler Kleinplastiker» entstehen Anfang 19. Jahrhundert Gruppen aus gebranntem Ton. Copyright: Schweizerisches Nationalmuseum

Titelbild: Faltkrippe aus Papier und Karton, um 1920, Schweiz oder Deutschland. Copyright: Spielzeug Welten Museum Basel

Bis 10. Januar 2021 (Die Ausstellung beginnt gleichzeitig mit der Stadtzürcher Weihnachtsbeleuchtung)
Hier geht es zur Website der Krippenausstellung.
Das Angebot für Kinder und Familien – vor allem die betreuten Bastelnachmittage – ist auch in diesem Jahr geplant, wobei eine Anmeldung unerlässlich ist. 

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