Dienstleister

Die letzten und die ersten Tage in einem Jahr sind eine gute Gelegenheit, Danke zu sagen. Und zwar jenen Menschen, die nicht auf dem Radar der Öffentlichkeit sind. Die ihre Aufgabe regelmässig und treu erfüllen. Gleichsam zum Ablauf der Tage oder der Woche gehören und diesen garantieren.

Die ersten, die mir in den Sinn kommen, sind die Angestellten der Kehrichtabfuhr. Bei uns in der Stadt Luzern ist vorgesehen, dass die Abfallsäcke an zwei bestimmten Tagen der Woche morgens vor 7 Uhr vor dem Haus deponiert werden. Immer etwa passiert es mir, dass ich den Sack zwar am Abend in der Wohnung bereitstelle, aber nicht nach unten auf die Strasse bringe. Dann eben am nächsten Morgen noch im letzten Moment mit dem Lift hinunterfahre, die Haustüre öffne und hoffe, ich sei noch nicht zu spät. Und wirklich, es ist noch nie geschehen, dass der Abfuhrwagen einfach davonfuhr. Auch wenn er sich schon in Bewegung gesetzt hatte, so sah mich einer der mitfahrenden Männer und nahm mir meinen Sack ab. Ich bedankte mich, er quittierte mit einem verständnisvollen Lächeln, ich war entlastet!

Kürzlich habe ich von der Stadt den Abfuhrplan für 2021 bekommen. Für jede Strasse, für jede Hausnummer, findet sich darin die Nummer einer Tour. Und jeder Tour sind Tage zugeordnet, wann Kehricht, Sperrgut, Metall, Grüngut, Papier und Karton entsorgt werden können. Das ist ein gut durchdachtes Räderwerk, das fabelhaft funktioniert. Der Chauffeur des grossen, schweren Kehrichtwagens und die darauf mitfahrenden Männer schaffen mit guter Laune schon am frühen Morgen den Kontakt zu den Kundinnen und Kunden. So dieser denn nötig werden sollte, siehe oben! Herzlichen Dank!

Warum schreibe ich so ausführlich über unsere Kehrichtabfuhr? Ich erinnere mich an Meldungen aus grossen Städten im Ausland. Darin hiess es jeweils, die Müllabfuhr streike! Und Tage später wurde gemeldet, die Müllabfuhr streike noch immer. Der Abfall beginne, in den Strassen zu Bergen anzuwachsen…….

Als nächstes sind es die Frauen, die den Kiosk in meiner Nachbarschaft führen, denen ich danken möchte. Gegenwärtig ist er allerdings geschlossen, aus aktuellem Anlass. Das hindert mich nicht, meine Dankesgrüsse für die immer freundliche Bedienung auszusprechen. Wenn ich jeweils als einzige Kundin vor der Auslage von Zeitungen und Zeitschriften stand, entspann sich immer wieder etwa ein Gespräch. Ich erkundigte mich gerne nach der Kunst, einen Kiosk zu führen, die gewünschten Druckerzeugnisse in entsprechender Auswahl und Anzahl für die Kundschaft bereit zu halten. Persönlich habe ich nur eine einzige Zeitung abonniert, deshalb kaufe ich mir fürs Wochenende gerne zusätzliche Titel.

Ich erinnere mich an die Zeiten der Zeitungsvielfalt, die bei uns in Luzern herrschte. Zwischen «Vaterland», «Tagblatt», «Luzerner Neuesten Nachrichten» konnte man wählen, um nur die Zugpferde zu nennen. Natürlich hat das Zeitungssterben auch bei uns eingesetzt. Vor Jahren habe ich manchmal im Scherz vorausgesagt, es werde eine Zeit kommen, da werde es schweizweit nur noch eine einzige Zeitung geben. Dann werde man nicht mehr soviel Zeit mit Lesen verlieren! An diesem Punkt sind wir zum Glück noch nicht angelangt. Aber die Befürchtungen scheinen mir heute um vieles gerechtfertigter als damals. Meinen Zusatzbedarf an Zeitungen und Zeitschriften decke ich gegenwärtig beim grossen Kiosk am Bahnhof ein. Auch er ist, aus aktuellem Anlass, nicht mehr «immer» offen.

Und als drittes nenne ich die Angestellten in den Coiffeursalons. Sie waschen, trocknen und schneiden unsere Haare aktuell unter erschwerten Bedingungen. Sie tragen Masken, die Kundschaft trägt Masken. Die Abstände zwischen den Coiffeurstühlen sind vergrössert worden. Aber die Coiffeusen und Coiffeure sind fröhlich und aufgestellt. Ich konnte dort während meines Aufenthaltes eine Portion «Normalität» und Lebensmut tanken. Dies auch deshalb, weil die junge Frau in Ausbildung, die mich zuerst bediente, ihre Haare leuchtend rot gefärbt und zu zwei Pippi – Langstrumpf – Zöpfen geflochten trug. Ein vergnüglicher Anblick, der Fröhlichkeit verbreitete.

Ich habe jetzt, fast zufällig, drei Gruppen von Dienstleistern herausgepickt, die unauffällig und selbstverständlich ihrer Arbeit nachgehen und uns das Leben erleichtern. Es gäbe noch viele andere: Angestellte von Tierheimen, Betreuerinnen von Kleinkindergruppen, Fahrerinnen und Fahrer der Behindertentaxis, Verkäuferinnen und Verkäufer allüberall gehören selbstverständlich auch dazu. Ein Ende dieser Liste ist nicht abzusehen.

Deshalb schlage ich vor, dass sich die Leserinnen und Leser von Seniorweb hinsetzen und sich Rechenschaft geben, welches denn für sie die wichtigsten Dienstleister sind? Wer erleichtert ihnen das Leben, wenn «Normalität» herrscht? Und wer ist unentbehrlich, jetzt, in «besonderen Zeiten»?

Für die Angehörigen des Gesundheitswesens ist das grosse Dankeschön, das grosse Bravooo am Jahresende durch das Land gebraust. Jetzt ziehen wir nach für alle anderen! Auf welchen Kanälen auch immer: analog, digital, mit einem Lächeln, wenn wir ihnen begegnen. Letzteres ist im Augenblick etwas schwierig wegen der Maske. Aber wir finden eine Form, auszudrücken, was uns umtreibt. Wir möchten von Herzen danken!

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