Wenn über Zahlen geschrieben wird, gibt es etliche Möglichkeiten zu mehr oder weniger präzisen Aussagen: Etwa so viele, rund die Hälfte, eine knappe Mehrheit, zum Beispiel. Ich bin nicht so der Zahlenmensch, aber manches stört mich doch: «Weniger als 43 Personen erkrankten» oder «knapp zehn Teilnehmende erhoben Einspruch» oder «die Zahl der Votanten liess sich an einer Hand abzählen».
Was bei grossen Mengen sinnvoll ist – rund 300 Zuhörende – ist doch im niedrigen zweistelligen Bereich nur Augenwischerei. 41 Personen wurden krank, acht regten sich wegen etwas auf und fünf wollten Stellung nehmen. Das ist klar und deutlich.
Das wäre auch dieser missionierenden Mormonin zu wünschen, die im Interview sagte, sie habe nichts zu verlieren, etwas zu teilen, was ihr helfe. Tönt zwar gut, aber verständlich sind solche Aussagen nicht.
Oder bei einer Abstimmung: «In letzter Sekunde wurden am Freitag noch eine ungewöhnlich hohe Zahl an Stimmzetteln eingereicht.» Könnte man etwas überspitzt so schreiben, wenn die Urnen nicht erst am Sonntag elf Uhr geschlossen würden. So aber dehnten sich diese «letzten Sekunden» doch ziemlich aus.
Ein Titel der aufmerken lässt: «Ein Kraftwerk mit bunten Schuhen». Es wissen wohl die wenigsten, dass Kraftwerke Schuhe tragen. Und das Bild dazu ist auch nicht sehr aufschlussreich: Da steht eine deutsche Kanzlerkandidatin. Ihre Schuhe sind – schwarz. Text-Bild-Schere, sagt man dem.
Man lernt nie aus. Da wird von einem Kontakt mit einer Musikbekanntheit berichtet. Dass Bekanntheit auch eine Person sein kann, wusste ich nicht.
Wenn sich jemand ein kühles Bier genehmigt, ist das allgemein verständlich. Wenn eine Behörde ein Gesuch genehmigt, auch. Und wenn sich einer drei Flaschen Brennsprit genehmigt? Nein, er musste nicht in Krankenhaus, aber vor Gericht. Denn genehmigen heisst nicht klauen.