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Frauenpower auf dem Rütli

Die symbolbeladene Rütliwiese war an der diesjährigen 1. Augustfeier fest in Frauenhand. 600 Frauen aus der ganzen Schweiz feierten das 50-Jahre-Jubiläum der Einführung des Frauenstimmrechts.

Mit dabei waren die beiden Bundesrätinnen Simonetta Sommaruga und Viola Amherd.
«Wir wollen sein ein einzig Volk von Brüdern, in keiner Not uns trennen und Gefahr. Wir wollen frei sein, wie die Väter waren…» So fasst Friedrich Schiller den Schwur zusammen, den am 1. August 1291 auf der Rütliwiese die drei Eidgenossen Werner Stauffacher von Schwyz, Walter Fürst von Uri und Arnold von Melchtal  geleistet haben. Es wird erzählt, dass die Frauen ihre Männer zu dieser Aktion überredet haben.


Bei strömendem Regen nahmen 600 Frauen Besitz von der geschichtsträchtigen Rütliwiese

730 Jahre später trafen sich 600 Frauen aus der ganzen Schweiz auf dem Rütli. Sie wollten ebenfalls Geschichte schreiben: 50 Jahre Frauenstimmrecht.  Ausgedacht hat sich das die Schweizerische Gemeinnützige Gesellschaft, Hüterin der Rütliwiese. Alliance F, der Dachverband der Frauenorganisationen, richtete die Feier aus.

Alles sollte anders werden: partizipativ, ohne Fahnen, Bratwürste und die klassischen 1.-August-Reden. Schon in Brunnen beim Einstieg ins Schiff war alles ganz anders. Die Frauen wurden zur Sicherheitskontrolle auf den Ausländerschweizerplatz gebeten. Dort mussten sie sich mit dem Covid-Zertifikat ausweisen und erhielten ein Bändchen ans Handgelenk. Beim Landesteg wurden alle Taschen von Securitaswächtern durchsucht.

Die jüngste Teilnehmerin, die zwei Monate alte Maria mit ihrer Mutter

Auf dem Schiff sah man nur lachende Gesichter. Man begrüsste und umarmte sich. Bundesrätin Simonetta Sommaruga genoss das Bad in der Menge. Mit dabei war die jüngste Teilnehmerin, die zwei Monate alte Maria, die quietschvergnügt die Liebkosungen der entzückten Frauen über sich ergehen liess.

Die Besucherinnen liessen sich vom starken Nieselregen und Wolkenfetzen auf dem Weg zur Rütliwiese nicht aufhalten. Sie wurden von mehreren Blasmusikduos musikalisch empfangen.

In verschiedenen Zelten wurden in den Schweizer Landessprachen Portraits von grossen Frauenrechtlerinnen vorgetragen. In einem anderen Pavillon lud man die Gäste dazu ein, unter der Leitung von Claudia Blum gemeinsam ein grosses Plakat zu malen.


Bundesrätin Simonetta Sommaruga genoss das Bad in der Menge

Die beiden Bundesrätinnen beantworteten Fragen der Frauen. Vor allem Bundesrätin Viola Amherd musste über Fragen der Frauen in der Armee Auskunft geben. Zum Beispiel interessierten die sanitären Anlagen in den Kasernen. Die Bundesrätin: «Die Kasernen sind nur für Männer gebaut. Da muss sich einiges ändern.»


600 Frauen nehmen den beschwerlichen Weg aufs Rütli in Angriff

Bei der Lohngleichheit müsse sich ebenfalls einiges ändern. Und sie werde im Jahre 2022 eine Fachstelle für Frauen einrichten, zudem untersuche eine Fachstelle, wo die Probleme bestehen. Ebenfalls soll eine Meldestelle eingerichtet werden, wo sich die Frauen melden können.


Bundesrätin Viola Amherd gibt Auskunft über die Armee

Über die Feier erklärte Viola Amherd, die schon einmal in einem Blauringlager auf dem Rütli war, gegenüber Seniorweb: «Es ist wirklich eine Freude, hier auf dem Rütli zu sein, einerseits wegen dem Nationalfeiertag und anderseits wegen 50 Jahre Frauenstimmrecht. Es ist symbolisch, dass heute so viele Frauen anwesend sind. Das ist sehr wichtig für die Frauen. Man sieht, was man in den letzten 50 Jahren erreicht hat, was die Vorkämpferinnen für uns gemacht haben. Wir müssen dran bleiben, dass das Geichstellungsthema weiter geht, das sind wir den Vorkämpferinnen schuldig.»


Unter der Leitung von Claudia Blum vervollständigten Frauen die Collage

Zum Schluss kam Musik von der Bühne. Es wurde getanzt, wohl das erste Mal auf dem Rütli. Gegen 15 Uhr neigte sich das Fest dem Ende zu. Der Regen liess nach und mit dem Schiff fuhr man wieder zurück nach Brunnen.

Nächstes Jahr dürfen am 1. August wieder die Männer ran. Die Schwinger sind am Zug. Die Feier steht unter dem Motto «Das Rütli schwingt.»

 Bundesrätin Viola Amherd mit dem Reporter

Fotos: Josef Ritler

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