Gedankensprünge

Schritt für Schritt, so kommt man gut ans Ziel. Das gilt auch für Schreibende. Wer Informationen überspringt, wird oft nicht verstanden.

Da wäre dieses süsse Pandabärchen, das in der Presse präsentiert wird mit dem Titel: «Das vom Aussterben bedrohte Jungtier … .» Ein klassischer Gedankensprung. Denn das Bärchen allein kann höchstens sterben – hoffentlich nicht! – vom Aussterben bedroht hingegen ist seine Art.

Wissen Sie, welches die beliebtesten Haustiere in Schweizer Haushalten sind? Die Fische! Stand in der Zeitung, muss also stimmen. Auch hier: zu schnell gedacht. Vielleicht sind Fische die häufigsten «Haustiere», einfach weil eine ganze Menge von ihnen in einem einzigen Aquarium Platz finden. Aber die beliebtesten sind sie sicher nicht. Wer kuschelt denn schon gerne mit einem Goldfisch oder wird beim Heimkommen von einem Guppy mit Freudensprüngen empfangen? Fehlanzeige.

Ein ebenso positiver wie falscher Titel: «Baustelle steht kurz vor der Vollendung.» Die Nachbarschaft wird froh sein, die Investoren können endlich vermieten/verkaufen. Nur: Wann ist eine Baustelle vollendet? Wenn alle Kräne, Bagger, Toi Toi-Häuschen abgebaut sind, wenn das Dach, falls es sich um ein Gebäude handelt, gedeckt, der Strassenbelag aufgetragen ist. Oder ist die Baustelle amänd erst dann vollendet, wenn es sie gar nicht mehr gibt? Eine fast philosophische Frage!

Das Bild ist schön, die Bildlegende eher komisch: «Die sichtlich geehrte Einwohnerin (Name).» Die von der Gemeinde mit einem Blumenstrauss als dreissigtausendstes Gemeindemitglied gerührt wird, möchte man anfügen.

Es gibt auch Zeitsprünge, die Lesende stutzen lassen. «Die Türken sehnen sich nach den fetten Jahren in der zweiten Hälfte der 2000er-Jahre zurück.» Eine Meldung aus der Zukunft? Nach allgemeinem Verständnis sind die 2000er-Jahre die, die mit einer 2 beginnen. Das letzte Jahrhundert war zwar das 20., aber ganz ohne 2000 Jahre.

Brandstiftung, für einmal positiv gesehen: «Mit gutbürgerlicher Küche will ein Gastronom dazu beitragen, das Stadtleben neu zu entfachen». Wie das wohl geht? Mit Fondue? Da ist ja etwas Feuer im Spiel. Bratwurst vom Grill ginge auch. Überhaupt: Das Leben in einer Stadt befeuern, einzig mit einer neuen Beiz? Solch vollmundige Ankündigungen in der Presse können sehr schnell ins Absurde kippen. Deshalb ist weniger oft mehr. Auch wenn es halt keine Wortfeuerwerke sind.

Ein doppelsinniger Satz: «Verwaltungsräte werden weiblicher.» Gemeint ist wohl eher nicht, dass den Herren Verwaltungsräten nun eine Östrogen-Hormonkur verpasst wird. «Mehr Frauen in den Verwaltungsräten» wäre deshalb klarer.

Das gilt auch für die heute letzte Meldung: «Ein Netzwerk übernimmt die Urologen des Spitals.» Was so ein Netzwerk wohl macht mit den Fachärzten? Und hoffentlich funktioniert wenigstens die Urologie am Spital weiter.

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