StartseiteMagazinLebensartDie Meister der Krippenbauer sind Tessiner

Die Meister der Krippenbauer sind Tessiner

Zur traditionellen Krippenausstellung im Advent hat das Landesmuseum Zürich zwei bekannte Tessiner Krippenbauer eingeladen, Flavio und Lucio Negri. Dazu gibt es prachtvolle Objekte aus der ganzen Schweiz und historische Adventskalender zu bewundern.

Das Tessin ist nicht nur die Sonnenstube der Schweiz, sondern auch das Krippenzentrum des Landes. Während die Figuren nördlich des Gotthards meist in der guten Stube anzutreffen sind, wird im Süden grösser gedacht. Eine Krippe kann neben der Heiligen Familie und dem gewohnten Personal das bäuerliche Leben des Dorfs spiegeln, es wurden und werden regelrechte Landschaften um die traditionelle Krippe gebaut.

Die Krippe von Lucio Negri, Prunkstück der Ausstellung 2021 im Landesmuseum.

Flavio und Lucio Negri haben speziell für das Landesmuseum eine Krippe gebaut. Vater und Sohn achten auf jedes Detail und gestalten mit Materialien wie Polystyrol oder Gips kleine und grosse Weihnachtswelten, die weit über die Landesgrenze begeistern.

Detail der Negri-Krippe: Es flötet der Hirte.

Flavio Negri (78) war schon als Kind von den Weihnachtskrippen fasziniert. Seinen Brotberuf hatte er im Gesundheitsbereich, aber mit Leidenschaft baute er Krippen, die mit der Zeit riesige Landschaften von mehreren Quadratmetern Grundfläche wurden. Schon als Bub half ihm sein Sohn Lucio (38), der ein Kunststudium absolvierte. Heute sind die beiden Experten der Krippenkunst, denn sie suchen bei den grossen südeuropäischen Meistern vor allem in Italien und Spanien nach technischen Tricks und lassen sich von deren Ideen inspirieren.

Detail der Negri-Krippe: Gold, Weihrauch und Myrrhen kommen per Elefant.

In Balerna betreiben sie ein regelrechtes Zentrum des Krippenbaus, mit aktiver Präsenz in den digitalen Medien finden sie ihre Kundschaft. Im Frühling gibt es jeweils Krippenkurse auch für Laien. Kirchgemeinden aber auch Privatpersonen können eine Krippe kaufen oder auch nach Mass bestellen. Denn oft sind zwar Figuren vorhanden, nicht aber die Umgebung dafür.

Noch im Tessiner Atelier und ohne Stosszähne und Bemalung: der Elefant.

Grosse Landschaften, die sich kaum aus dem Atelier verpflanzen lassen oder eben an Ort aufgebaut werden müssten, bauen sie nicht mehr, dafür haben sie Dioramen im Angebot. Ein Diorama ist ein verglaster Kasten mit Landschaftselementen, Gebäuden, Treppen, Pflanzen, erstellt aus Gips, Bauabfällen, Polystirol in das die Krippenfiguren platziert werden können.

Maria mit Jesuskind und Hirt, Ildefons Curiger (1782–1841), um 1820, Einsiedeln SZ, Ton gebrannt, monochrom gefasst. Leihgabe Kloster Einsiedeln. In den Werkstätten der «Einsiedler Kleinplastiker» entstehen Anfang 19. Jahrhundert Gruppen aus gebranntem Ton.

Die Darstellung der Krippe geht auf das Lukas-Evangelium zurück, wonach Jesus, geboren in einem Stall zu Bethlehem, von dessen Mutter in eine Krippe gelegt wurde. Der früheste Nachweis der katholischen Tradition, im Advent die Szene nachzubauen, geht auf Franz von Assisi zurück. Aus den Kirchen fand der Brauch den Weg auch in die Privathäuser.

Winterliche Faltkrippe, um 1920, Schweiz oder Deutschland, Karton, Papier, bedruckt, geprägt, gestanzt, Gelatinepapier. Leihgabe Spielzeug Welten Museum Basel

Neben diesen Kunstwerken in der Tradition der Presepi der Südschweiz zeigt die diesjährige Ausstellung im Landesmuseum zahlreiche Krippen aus der ganzen Schweiz – historische und zeitgenössische. Die Materialien sind so vielfältig wie der Stil, neben Holz oder Wachs, Ton oder Textil geht es bis zu Papier und Plastik. Ergänzt werden die Krippen von historischen Adventskalendern.

Adventskalender: Im Lande des Christkinds, ca. 1910, Ernst Kepler, Verlag Reichhold & Lang, München. Leihgabe Evelyne Gasser, Lenzburg. Gerhard Lang gilt als «Erfinder» des heute üblichen Adventskalenders. Er kreiert zu Beginn des 20. Jahrhunderts– zusammen mit dem Grafiker Ernst Kepler – diesen Adventskalender mit Versen und Bildchen zum Aufkleben.

Die Ausstellung wendet sich an Kinder, für die ein Bastel-Atelier bereit steht, dank der umfangreichen Beschreibungen zu den Werke und deren Herkunft ist sie für alle ein Gewinn, die sich für Kunsthandwerk begeistern können. Das Rahmenprogramm umfasst auch ein offenes Singen von Weihnachtsliedern für die ganze Familie.

Blick in die Ausstellung: Hier ist alles bereit für bastel- oder sangesfreudige Kinder und Familien.

Titelbild: Detail der Krippe von Lucio und Flavio Negri im Landesmuseum.
Bilder: Schweizerisches Nationalmuseum
Elefant im Atelier. Foto: Flavio und Lucio Negri; ippolucio.beepworld.it/

Hier finden Sie weitere Informationen zur Ausstellung und zum Rahmenprogramm.

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