StartseiteMagazinKolumnenFrauen in sakramentalen Ämtern oder im Priesteramt?

Frauen in sakramentalen Ämtern oder im Priesteramt?

Es gibt der Gründe viele – heute sogar als Anhänger aller Weltreligionen –, Weihnachten zu feiern. Die Basis des Weihnachtsfestes ist und bleibt jene, dass Gott dem Menschen so nah wie möglich sein wollte. An Weihnachten feiern Christen das Fest der Geburt Jesu. Das genaue Datum der Geburt von Jesus ist zwar unbekannt. Auf Grund unterschiedlicher Traditionen feiern Christen verschiedener Kirchen das Fest an verschiedenen Terminen. Katholiken, Protestanten und ein Teil der Orthodoxie begehen Weihnachten nach dem Gregorianischen Kalender am 25. Dezember. Und es gehört zur christlichen Theorie, dass Gott, ja praktisch fast alle universellen Götter männlichen Ursprungs sind. Nicht nachvollziehbar, da vor Gott eigentlich alle Menschen gleich sein sollten?

Die katholische Kirche sieht sich aus Sicht der «Praxis Jesu» und aus der kirchlichen Tradition heraus somit nicht ermächtigt, Frauen zum Priesteramt zuzulassen. Am zweiten Lateran-Konzil im Jahre 1139 beschlossen die «Kurfürsten» die Einführung und Pflicht des Zölibats für christliche Priester auf der ganzen Welt. Bestehende Ehen von Geistlichen wurden für ungültig erklärt. Die spirituelle Begründung für die Ehelosigkeit und Enthaltsamkeit lautete «um des Himmelreiches willen».

Erinnern wir uns: Wie die Schweiz als Staat ihren Ursprung auf dem Rütli am Vierwaldstättersee hat, so schrieb Unterbäch im Jahre 1957 als das «Rütli der Schweizer Frau» Geschichte: Erstmals durften Frauen an einem Urnengang teilnehmen – gegen den Willen des Kantons, Bundesberns und vieler Dorfbewohner. Die damalige Präsidentengattin Katharina Zenhäusern, die als erste Frau einen Stimmzettel in die Urne legte, kommentierte den beschwerlichen Weg zur Gleichstellung von Mann und Frau treffend: «Noch hat die Gleichberechtigung Nachholbedarf. Vor allem in der katholischen Kirche. Vielleicht sind ja die universellen Götter weiblich.»

Frauen im Priesteramt? Die «Päpste» der Katholiken sehen ihren Grund vor allem darin, weil Jesus keine der Frauen, die ihm nachfolgten und dienten, zu Apostelinnen machte. Zweifelhafte Offenbarung? Das päpstliche Privileg der «Unfehlbarkeit» gehört nun aber irgendwie der Vergangenheit an und deckt sich kaum mehr mit der Zeit, in der wir leben. Heute ist allerdings Maria Magdalena vom Papst offiziell anerkannte Apostelin der Apostel. Ihr Gedenktag am 22. Juli hat auch in der institutionellen Kirche der Schweiz bis heute kaum eine offizielle Bedeutung erlangt.

Die Frage nach einem gleichberechtigten Zugang von Frauen zu allen kirchlichen Ämtern lässt sich nicht mehr aus der römisch-katholischen Welt verdrängen. Ihre positive Beantwortung angesichts der Zeichen der Zeit wird immer dringlicher. Dafür gibt es ernstzunehmende Indizien. Erfreulich ist, dass einmal mehr der Mut der Frauen den Weg in die Zukunft weist.

Eine Dame mit Mut, Dr. Franziska Zen Ruffinen, Ärztin und Gynäkologin im Ruhestand, gehört dem Frauenrat der Bischofskonferenz an und engagiert sich auch im «Catholic Women’s Council» und in der «Allianz Gleichwürdig Katholisch #Gleiche Würde Gleiche Rechte», eine Allianz reformorientierter Katholiken und Katholikinnen für die Rechte der Frauen und Männer in der katholischen Kirche. Als Mitglied im Frauenrat der SBK dankt sie den Schweizer Bischöfen für die teils noch zaghafte, aber zunehmende Bereitschaft eines «echten Dialogs». Grosse Hoffnung setzt die Walliserin in den internationalen «Catholic Women’s Council». Diesem gehören Frauen aus aller Welt an, die eine Erneuerung der Kirche und innerhalb dieser gleiche Würde und gleiche Rechte der Frauen in der katholischen Kirche fordern.

Frau Zen Ruffinnen äussert sich klar und deutlich zur Thematik Würde und Rechte der Frauen in der katholischen Kirche: «Ich sehe auch, dass die Frauen ihren Weg gehen, Lösungen für sich suchen und sich nicht mehr zurückstossen lassen von der Kirchenhierarchie. Einfach machen habe ich gelernt von vielen Frauen, die ich weltweit kennengelernt habe. Die Bischöfe können mitziehen oder nicht, die Frauen schreiten auch ohne sie voran. Zudem gibt es tatsächlich auch sehr fortschrittliche Kardinäle und Bischöfe, die die Zeichen der Zeit und die Dringlichkeit von Veränderungen erkannt haben. Aussagen, wie «die Kirche wird halt schrumpfen und eines Tages wieder aufblühen» ist zynisch im Angesicht der Probleme der jetzigen Weltbevölkerung, die eine starke vorbildliche Kirche und die Fürsorge von guten Seelsorgenden braucht.»

Gott wird Mensch. Frau und Mann sind Teil der Menschheit. Das war und ist der wichtigste Grund für das Weihnachtsfest und ist es trotz der übertriebenen Kommerzialisierung der Weihnachtszeit immer noch. Und es ist ein wirklicher Grund zum Freuen und Feiern. Du brauchst nicht länger nach einem Weg heraus aus dem Gefängnis des Daseins zu suchen – Gott hat quasi die Tür aufgeschlossen, im Grund genommen sowohl für die Frauen und die Männer.

Ein Weihnachtswunsch: Die Kirchenfürsten aller Ebenen – vom Papst bis zu allen Bischöfen auf der globalen Welt – müssten im 21. Jahrhundert bei Gott zur Erkenntnis und Einsicht kommen, dass auch Frauen das Priesteramt, oder neue gleichgestellte Weiheämter von Frauen und Männern ausüben können und so auch den grossen Schatz der Sakramentalität in der katholischen Kirche bewahren können. In diesem Sinne ist zu hoffen, dass auch in der Schweiz noch viel mehr Menschen am weltweiten synodalen Prozess mitmachen, ihre Meinungen trotz abgelaufenen Befragungstools den Bischöfen mitteilen und sich den Reformbewegungen anschliessen.

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